High-Tech-Verhütungsmethode kommt
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Die Pille birgt Nebenwirkungen und auch Kondome sind in einer Langzeitbeziehung nicht unbedingt das Verhütungsmittel erster Wahl. Ein neuer Temperaturmess-Ring könnte in Zukunft eine Alternative sein. Der Mess-Ring grenzt an High-Tech-Verhütung: Er wird in die Vagina eingeführt und misst im Scheidengewölbe dauerhaft die Körperinnentemperatur. Die Messergebnisse werden auf einem kleinen Chip im Ring ausgewertet und gespeichert.
Ring misst Temperatur in der Vagina
Der kleine Plastikring wird in die Vagina eingeführt, misst die Körpertemperatur und erlaubt so Rückschlüsse auf die fruchtbaren Tage der Frau. "Besonders Frauen mit Kinderwunsch profitieren davon", sagte Entwickler Henry Alexander von der Universitätsfrauenklinik in Leipzig gegenüber pressetext.com.
Ring kann sechs Monate im Körper bleiben
Das Auslesen erfolgt dann durch ein Ladegerät oder über Funk durch ein Handgerät, das man am Körper hält. Der Messring könnte über die Batterielebensdauer von rund sechs Monaten im Körper verbleiben, verspricht die Homepage ovulasens.com. Dabei handelt es sich um ein Technologiestransferprojekt von Professor Dr. Henry Alexander, Leiter des Zentrums für Reproduktionsmedizin, gynäkologische Endokrinologie und Sexualmedizin an der Uni Leipzig. Die Markteinführung des Temperaturrings ist für 2012 geplant.
Veränderungen im Körper werden erkannt
Die Körpertemperatur signalisiert sehr präzise die Veränderungen im Körper, erklärt der Reproduktionsmediziner. "Einerseits verändert sie sich mit Schlafen und Wachen, mit dem Stoffwechsel und Krankheiten, jedoch auch mit den verschiedenen Phasen des Zyklus. So kann etwa durch eine beginnende Gelbkörperhormon-Ausschüttung kurz vor dem Einsprung ein Temperaturanstieg beobachtet werden." Seit 1869 nutzt die klassische Temperaturmethode das Phänomen zur Bestimmung der fruchtbaren Tage.
Temperaturmethode ist nur bedingt sicher
Die Temperaturmethode ist zuverlässiger als andere Methoden der natürlichen Verhütung. Ihr Pearl Index liegt zwischen 0,8 und 3. Das heißt: Bei 100 sexuell aktiven Frauen, die mit dieser Methode verhüten, kommt es in einem Jahr zu einer bis drei ungewollten Schwangerschaften. Zum Vergleich: Die Kalendermethode hat einen Pearl-Index von 9. Die Zuverlässigkeit hängt jedoch in starkem Maße von der eigenen Disziplin und Messgenauigkeit sowie von einem regelmäßigen Zyklus ab. Auch können fiebrige Erkrankungen, Alkoholkonsum und psychischer Stress dazu beitragen, dass sich die Körpertemperatur verändert.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.