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Pilz-Killermittel nach Keanu Reeves benannt


Extrem wirkungsvoll
Forscher benennen Pilz-Killer nach Hollywoodstar

Aktualisiert am 04.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Giftig für Amöben: Die Pseudomonas-Bakterien.Vergrößern des BildesGiftig für Amöben: Die Pseudomonas-Bakterien. (Quelle: Harikumar Suma/Leibniz-HKI)
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Wissenschaftler haben neue chemische Verbindungen entdeckt, die Pilzbefall bei Menschen und Pflanzen bekämpfen können. Einen besonderen Namen gaben sie dieser auch.

Am Leibniz-Institut für Naturstoffforschung und Infektionsbiologie sind Wissenschaftler auf drei wirksame, natürliche Verbindungen gestoßen, die Pilze effektiv bekämpfen können. Klingt theoretisch, könnte aber eine wichtige Entdeckung sein: Viele Pilz-Organismen werden immer resistenter gegen sogenannte Antimykotika, weil diese unter anderem auf landwirtschaftlichen Flächen in großen Mengen eingesetzt werden. Wenn die Pilze immer widerstandsfähiger werden, können sie zu einer ernsthaften Bedrohung für die Landwirtschaft, aber auch für die Gesundheit von Menschen werden.

Keanu, das Molekül

Aufgrund der hohen Durchschlagskraft der drei neu entdeckten Substanzen waren die Forscher so beeindruckt, dass sie sie nach einem Schauspieler benannten, der in Hollywoodfilmen Bösewichten sehr effizient den Garaus macht: Keanu Reeves, bekannt unter anderem aus den Filmreihen "John Wick" oder "Matrix".

Die "Keanumycine" sind ein Nebenprodukt des Bakteriums der Gattung Pseudomonas, das normalerweise im Boden und im Wasser vorkommt. Die Moleküle wirken nicht nur bei Pflanzen: Die Verbindungen, Lipopeptide genannt, können auch effizient bei menschlichen Pilzinfektionen wirken, heißt es in der Studie, die kürzlich im "Journal of the American Chemical Society" veröffentlicht wurde.

Die Keanumycine A, B und C wurden zunächst an einer Hortensie getestet, die mit Botrytis cinerea befallen war, einem Auslöser der Grauschimmelfäule. Der Pilz führt zu enormen Ernteschäden. Dabei zeigte sich, dass die Keanumycine extrem wirkungsvoll und zugleich biologisch abbaubar sind. So könnten sie eine Alternative zu Pestiziden darstellen.

Auch für Medikamente gegen Pilzbefall denkbar

Auch gegen einen natürlichen Hefepilz namens Candida albicans, der im menschlichen Mikrobiom vorkommt, es aber überwuchern und zu einer schweren Infektion führen kann, zeigten sich die Verbindungen schlagkräftig und gleichzeitig wenig schädlich für menschliche Zellen. Die Ergebnisse könnten eine Grundlage für die Entwicklung neuer Medikamente gegen Pilzbefall sein.

Die Forscher erklärten, jetzt weitere Verbindungen testen zu wollen. Ob diese wohl auch nach einem Hollywoodstar benannt werden, wenn sie wirksam sind?

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