t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLebenAktuelles

Aldi: Discounter plant Revolution beim Fleisch


Zugunsten des Tierwohls
Aldi plant drastische Änderung beim Fleischsortiment


Aktualisiert am 10.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
imago images 96706468Vergrößern des Bildes
Bis 2030 möchte Aldi seinen Kunden ausschließlich Fleisch und Wurst aus den beiden besten Haltungsformen anbieten – nicht wie dieses Hackfleisch. (Quelle: Cord/imago-images-bilder)

Jetzt geht es an die Kühltheken: Nach Frischfleisch sollen bei Aldi auch bald gekühlte Wurst- und Fleischwaren aus tierfreundlicheren Haltungsformen kommen.

Nach Frischfleisch geht Aldi den nächsten Schritt bei der Tierhaltung und will auch gekühlte Fleisch- und Wurstwaren vollständig auf die beiden höchsten Haltungsformen umstellen. Bis 2030 will der Discounter diese Waren vollständig auf die Formen drei und vier bringen, wie er am Donnerstag mitteilte.

Aldi hatte die Umstellung im Rahmen der Initiative Haltungswechsel bei Frischfleisch 2021 angekündigt, nun kommen verarbeitete Waren wie Salami, Kochschinken, Wiener Würstchen oder Bacon von Eigenmarken oder solchen mit Hersteller-Logo hinzu. Lediglich internationale Spezialitäten sowie Convenience und Fertiggerichte sind nach Angaben der "Lebensmittelzeitung" von der Erweiterung ausgenommen.

Stufenplan bis 2030

Aktuell stammen bereits 90 Prozent der Fleisch- und Wurstwaren in den Aldi-Filialen aus der Haltungsform 2 und höher. In einem Stufenplan legt das Unternehmen jetzt die Umstrukturierung des Sortiments fest: Dabei sollen Aldi-Angaben zufolge bis 2025 Produkte der Haltungsform 1 gänzlich aus der Produktpalette verschwinden. Bis 2026 können sich Kunden über ein Drittel der Fleisch- und Wurstwaren aus Haltungsform 3 und 4 freuen. 2030 will der Konzern Waren, die nicht aus der Haltungsform 3 oder 4 stammen, endgültig aus den Filialen verbannen.

Im Gegensatz zu den Haltungsformen 1 und 2 haben Tiere in den beiden höchsten Formen 3 und 4 Zugang zu frischer Luft und mehr Platz. Zusätzlich gibt es Beschäftigungsmaterial.

Die vier Haltungsform-Stufen

Haltungsform 1: Stallhaltung
Haltungsform 2: Stallhaltung Plus
Haltungsform 3: Außenklima
Haltungsform 4: Premium

Tierwohl-Sortiment für Kunden erweitern

"Die Ausweitung des Haltungswechsels auf gekühlte Fleisch- und Wurstwaren ist für uns der nächste logische Schritt", erklärt Julia Adou, Verantwortliche für die Nachhaltigkeitsstrategie bei Aldi Süd. Mit diesem Schritt wolle man neue Absatzmöglichkeiten für Landwirtschaft und Lieferanten bieten und gleichzeitig das Tierwohl-Sortiment für die Kundschaft erweitern.

Auch Katrin Beyer, Category Managerin bei Aldi Nord, betont, dass man allen Kunden einen nachhaltigen Einkauf ermöglichen wolle: "Unsere Kundinnen und Kunden können sich darauf verlassen, dass sie Tierwohlware bei Aldi stets zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis erhalten."

Signal an die Politik

Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, will Aldi mit seiner Haltungsumstellung auch ein deutliches Zeichen in Richtung Politik senden. Zwar begrüße man von Unternehmensseite aus die Initiative der Politik für eine staatliche Haltungskennzeichnung, doch es gebe weiterhin Optimierungspotenzial.

Dabei wünsche man sich, dass auch verarbeitete Ware beim Thema Tierwohl und Haltungskennzeichnung mit einbezogen wird. Dafür brauche es eine Verzahnung mit den bereits existierenden Haltungsformen und den Kriterien innerhalb der "Initiative für Tierwohl". Die Initiative vergibt Produktsiegel für Produkte, die von Tieren aus teilnehmenden Betrieben stammen. "Der Kunde muss die Kennzeichnung verstehen können und er muss verstehen können, welchen Mehrwert er kauft", sagten Adou und Beyer der "Lebensmittelzeitung".

Kritik äußern die Aldi-Nachhaltigkeitsexpertinnen zudem am geplanten Verbot des Downgrading bei der Kennzeichnung. Für Abpackbetriebe und Händler stelle das Verbot angesichts verschiedener Haltungsformen entlang der Wertschöpfungskette eine große Herausforderung dar.

Neben Aldi haben auch andere Unternehmen wie die Discounterkette Lidl Pläne für eine Haltungsumstellung ihres Angebots angekündigt.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website