Lästige Insekten Schlupfwespen: So bekämpfen Sie Lebensmittelmotten
Spinnwebenartige Verklumpungen im Mehl, krabbelnde Larven im Müsli, Kotrückstände in Backwaren: Lebensmittelmotten sind mehr als ärgerlich. So werden Sie die lästigen Schädlinge wieder los.
Lebensmittelmotten in der Küche sind meist kein Anzeichen für mangelnde Sauberkeit in den eigenen vier Wänden. Laut Bundesumweltamt entsteht ein Befall "zumeist über eine passive Einschleppung mit bereits mit Eiern oder Larven befallenen Lebensmitteln oder Verpackungsmaterial wie Pappkartons".
Die gute Nachricht: Im Haushalt helfen einfache aber wirkungsvolle Vorsorgemaßnahmen einen Befall mit Lebensmittelmotten zu verhindern beziehungsweise diesen schnell zu erkennen.
So erkennen Sie einen Befall
Eine der hartnäckigsten Lebensmittelmotten ist die Mehlmotte (Ephestia kuehniella). Wenn Sie diesen zehn bis 14 Millimeter großen, fliegenden Vorratsschädling in der Küche bemerken, sollten Sie umgehend alle nicht luftdicht verpackten Lebensmittel und Trockenvorräte durchsuchen.
Der wichtigste Hinweis auf einen Mottenbefall ist zum Beispiel verklumptes Mehl oder Müsli. Zudem bevorzugen sowohl die Larven als auch die entwickelten Mehlmotten
- Backwaren
- Nüsse und Mandeln
- Hülsenfrüchte
- Nudeln
- Schokolade
- Früchtetee
- Gewürze
- Tiertrockenfutter
Deren Befall erkennen Sie an fadenartigen Gespinsten, die die Lebensmittel zusammenkleben.
Diese Tricks helfen bei Eiern und Larven
Aber auch wenn der Inhalt der Dosen oder Packungen unauffällig ist, können sich Eier, Larven und ausgewachsene Exemplare der Plagegeister darin tummeln. Daher sollten alle anfälligen Lebensmittel für längere Zeit in den Gefrierschrank kommen. Dort verenden die Tiere. Die betroffenen Lebensmittel sollten dann zügig entsorgt werden – allerdings nicht im Küchenabfalleimer, sondern luftdicht verpackt in der Mülltonne vorm Haus.
Unser Tipp
Motteneier in unzugänglichen Bereichen wie Ritzen sollten mit dem Föhn erhitzt werden – so sterben sie ab.
Schlupfwespen: So bekämpfen Sie Motten natürlich
Freilich gibt es eine Reihe von chemischen Mottenbekämpfungsmitteln, deren Wirkstoffe auf Insektiziden basieren. Eine natürliche Methode, Lebensmittelmotten zu bekämpfen, sind aber sogenannte Schlupfwespen (Ichneumonidae), besonders die Gattung Trichogramma evanescens. Sie sind Nützlinge und die natürlichen Fressfeinde von Motten. Schlupfwespen für den Privathaushalt gibt es im Fachhandel wie in Baumärkten, können aber auch online zur Mottenbekämpfung bestellt werden.
Was sind Schlupfwespen?
Die Insekten sind mit einer Größe von circa 0,4 Millimetern eher winzig, sodass sie mit bloßem Auge kaum erkennbar sind. Schlupfwespen fliegen nicht gern, sondern krabbeln zumeist. Können Schlupfwespen stechen? Für Mensch und Haustier sind die Nützlinge weder gefährlich noch lästig: Sie können auch nicht stechen oder beißen. Weibchen besitzen zwar einen Legestachel, welcher aber nicht zum Stechen benutzt werden kann. Männchen besitzen gar keinen Stachel.
Wie gehen Schlupfwespen vor?
Schlupfwespen sind Parasiten. Die Weibchen legen ihre Eier in die fremden Motteneier. Die Schlupfwespen-Larven, die daraus hervorgehen, fressen die Motteneier leer. So können sich keine Mottenlarven mehr bilden. Wenig später verlässt die fertige Schlupfwespe die Hülle und labt sich an anderen Motteneiern.
Wie lange leben Schlupfwespen?
Ihr Dasein ist kurz. Sind nach einer Zeit keine Brutstätten mehr vorhanden, verschwinden auch die Nützlinge und sterben. Da Schlupfwespen winzig sind, vermengen sie sich mit dem Hausstaub und werden beim Wischen entsorgt.
Wie wendet man Schlupfwespen an?
Der Fachhandel bietet Kärtchen mit Motteneiern an, in denen sich bereits lebende Schlupfwespen-Larven zur Schädlingsbekämpfung befinden. Diese werden in die betroffenen Schränke gelegt. Es empfiehlt sich, diese Kärtchen über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten bis zu viermal auszuwechseln beziehungsweise zu erneuern.
Funktionieren Schlupfwespen auch bei Kleidermotten?
Die Schlupfwespe ist sowohl bei Lebensmittel- als auch bei Kleidermotten (Tineola bisselliella) anwendbar. Somit können Sie auch Ihre Kleider und Textilien chemiefrei und ökologisch von Motten befreien.
- Eigene Recherchen
- Nachrichtenagentur dpa
- Unmweltbundesamt: "Lebensmittelmotten"
- Spiegel: "Bestiarium des Guten"