Veganer Speck: Diese Alge schmeckt nach Bacon

Sie könnten nie auf Spiegeleier mit knusprig gebratenem Speck verzichten? Sie wissen, dass Fleischkonsum schlecht für Mensch, Tier und Natur ist – aber es ist halt so lecker? Dann haben Sie noch nicht Lappentang probiert! Die Alge soll gebraten nämlich wie Bacon schmecken.

Vegetarische und vegane Produkte sind längst nicht mehr nur eine Alternative zu Fleisch, sondern stellen eine eigenständige und leckere Ergänzung zum Speiseplan dar. Für Menschen, die auf den Geschmack von Rind oder Schwein dennoch nicht verzichten wollen, tüftelt die Branche immer ausgefeiltere Produkte aus: Bolognese-Soße aus Tofu etwa ist von herkömmlicher aus Hackfleisch kaum mehr zu unterscheiden – mit dem Unterschied, dass sie gesünder ist.

Diese Alge soll nach Speck schmecken

Nun gibt es eine weitere Innovation auf dem Teller: Lappentang, auch bekannt unter den Begriffen "Dulse" oder "Dulce". Dabei handelt es sich um eine Pflanzenart, die zu den Rotalgen gehört. Neu ist das allerdings eigentlich nicht: Lappentang wird traditionell schon seit Jahrhunderten als Lebensmittel verwendet. Vor allem in Irland, Island und Kanada ist er für seinen herzhaften, würzigen und nussigen Geschmack beliebt. Hierzulande ist er mittlerweile luftgetrocknet abgepackt in Bio-Supermärkten erhältlich.

Dulse in der Verwendung

In der Pfanne mit Öl angebraten sollen die länglichen, purpurroten Stücke wie Speck schmecken. Etwas länger gebruzelt werden sie zu knusprigen Chips. Wer den Mix aus salzig und süß mag, kann mit der Rotalge Trockenobst oder Nüsse umwickeln. In Suppen und Soßen verstärkt Dulse den Geschmack der anderen Zutaten. Lappentang ist also eine Abwechslung beim Kochen für Experimentierfreudige.

Gründe für vegane Ernährung

Manche Fleischesser rollen genervt mit den Augen, wenn hartgesottene Vegetarier beziehungsweise Veganer zu missionieren beginnen. Doch fernab von einer Debatte um "gutes" und "böses" Essen sprechen die Fakten für sie: Wer weniger Fleisch isst, lebt diversen Studien zufolge länger und gesünder. Hinzu kommen ethische Aspekte sowie der Umwelt- und Klimaschutz.

"Die globale Rindfleisch-Produktion ist für 69 Prozent der tropischen Regenwaldzerstörung verantwortlich", sagte Mark Pershin, der Gründer von "Less Meat Less Heat", dem Online-Magazin "Perspective Daily". Denn mehr als 90 Prozent des abgeholzten Amazonas werden für die Haltung von etwa Rindern genutzt. Damit produziert die Viehhaltung mehr Treibhausgase, die für die globale Erwärmung verantwortlich sind, als alle Verkehrsmittel auf der Welt zusammen.