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Geburt: Die ersten magischen Stunden von Neugeborenen


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Die Tricks der Natur: Warum wir Babys lieben

t-online, Simone Blaß

Aktualisiert am 01.11.2018Lesedauer: 4 Min.
Mutter mit Neugeborenem im Arm: Babys wecken Beschützerinstinkte.Vergrâßern des BildesMutter mit Neugeborenem im Arm: Babys wecken Beschützerinstinkte. (Quelle: kieferpix/getty-images-bilder)
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Monatelang hat man das neue Wesen herbeigesehnt, sich gefragt, wie es wohl aussieht, wie sich das Leben verΓ€ndern wird und was es in die Familie mitbringt. Umso zauberhafter ist der Moment, wenn man sein neugeborenes Baby das erste Mal im Arm hΓ€lt, wenn man es riechen und ohne Bauchdecke dazwischen auch fΓΌhlen kann.

Die Natur hat sich Tricks "ausgedacht", damit beim Kennenlernen von Eltern und Baby mâglichst wenig schiefgeht. Einer davon ist die Überflutung einer GebÀrenden mit Glückshormonen, ein anderer der Duft. Sie sicherten in grauer Vorzeit, dass man sein Kind nach der Geburt nicht einfach im Gebüsch liegen ließ. Auch heute noch sorgen sie für ganz besondere Momente, und das, obwohl Babys, die frisch geboren sind, keineswegs so süß aussehen wie die in der Werbung. Die meisten sind zerknautscht, manche knallrot, andere voll mit KÀseschmiere.

Neugeborene bringen Geheimnisse mit

Hârt man sich in der Generation um, in der VÀter im Kreißsaal noch unerwünscht waren, dann sind diese meistens froh, dass man ihnen das Baby erst in den Arm gelegt hat, nachdem es frisch gebadet worden war. WÀren diese MÀnner aber, wie die meisten VÀter heute, bei der Geburt dabei gewesen, so wÀre es ihnen wahrscheinlich anders gegangen. Von einem "Wahnsinnserlebnis", einer "unglaublichen Wucht der Natur" und "einem Wunder" sprechen die VÀter heute.

Doch nicht nur die Eltern sind "wie geflasht", auch das Neugeborene ist in seinen ersten Lebensstunden, zumindest wenn die Geburt nicht zu anstrengend war, ziemlich aufmerksam. Mit großen, weiten Augen schauen frisch geborene SÀuglinge in die Welt und wirken dabei irgendwie geheimnisvoll. "Diese Blicke vermitteln den Eindruck, als ob die Kinder von einer weiten Reise kÀmen und ganz viel zu erzÀhlen hÀtten", beschreibt Hebamme Ingeborg Stadelmann ihren Eindruck.

"Mir ist dabei, als wenn mir dieser kleine Mensch viel berichten mΓΆchte und als ob er schon unendlich viel erlebt hΓ€tte." Wenn sich Eltern und Kind dann in die Augen sehen, entsteht eine sehr tiefe Liebe. Bonding nennt man das in der Fachsprache.

Geborgenheit und WΓ€rme sind das Wichtigste – und Milch

Doch damit, dass unsere Vorfahren ihr Baby nicht sich selbst ΓΌberließen, war es nicht getan. Zum Überleben gehΓΆrt Nahrung und es kΓΆnnte ja sein, dass die Mutter nach der Geburt zu schwach ist, um das Kind zu versorgen. Also versorgt es sich sozusagen erst einmal selbst. Von Natur aus wissen Babys, wo die Nahrungsquelle ist, sie kΓΆnnen sie regelrecht riechen und versuchen, zur Brust zu robben. (Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Brustwarze und der Bereich darum meist etwas wΓ€rmer ist. So findet das Baby leichter die Milch.) Viele tun das, aber nicht alle – was auch mit dem Geburtsverlauf zusammenhΓ€ngen kann.

Heutzutage bekommen Frauen ihr Kind immer so schnell wie mΓΆglich ganz nah zu sich. Der vertraute Geruch der Mutter, ihre KΓΆrperwΓ€rme und vor allem ihr Herzschlag, den das Baby schon so gut kennt, beruhigen das Neugeborene. Selbst wenn die Mutter einen Notkaiserschnitt hatte und nicht alles so lΓ€uft, wie man es sich vorgestellt hat: Auch der Vater oder eine andere vertraute Person kann dem Baby mit viel Hautkontakt die NΓ€he geben, die es dringend braucht, um gut ins Leben zu starten.

Rot und Orange sind die Farben des Mutterleibs

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich erfreulicherweise viel verÀndert. Man erinnert sich auch außerhalb von GeburtshÀusern wieder an alte Weisheiten und nutzt das Wissen, um eine Umgebung zu schaffen, die für das Kind optimal ist. Kalte, weiße, durchwegs gekachelte KreißsÀle, in denen wie am Fließband entbunden wurde, sind heute nicht mehr üblich.

Stattdessen arbeitet man inzwischen in fast jeder Klinik so wie es in GeburtshΓ€usern schon lange gang und gΓ€be ist: mit warmen Farben – meist rotgetΓΆnt, dem Inneren des Mutterleibes entsprechend –, mit sanftem, gedΓ€mpftem Licht und viel, viel KΓΆrpernΓ€he. Die Eltern und das Kind brauchen nach der Geburt gemeinsame Zeit in einer friedlichen Umgebung. Um die Bindung zu stΓ€rken und sich im wahrsten Sinne des Wortes erst mal richtig zu beschnuppern. Wobei auch hier Mutter Natur tief in die Trickkiste gegriffen hat: Neugeborene riechen nΓ€mlich ganz zauberhaft.

Das Kind sollte bei der Mutter sein

Optimal ist daher das sogenannte Rooming-in, das heute in fast allen Geburtskliniken mΓΆglich ist. Dabei wird es Eltern ermΓΆglicht, im selben Zimmer mit ihrem Kind aufgenommen zu werden. Wem besondere Hilfe beim Stillen wichtig ist, der kann sich im Vorfeld ein Krankenhaus mit dem GΓΌtesiegel "Stillfreundliches Krankenhaus" suchen. Hier ist garantiert, dass man sein Baby bei sich hat und die entsprechende UnterstΓΌtzung bekommt, damit der Lebensstart so natΓΌrlich wie mΓΆglich klappt.

Früher ging man davon aus, dass die Mutter nach der Geburt erst einmal Ruhe braucht. Dem ist aber nicht so. Stattdessen sind viele Frauen durch die Flut der Hormone wie aufgedreht. Ein weiterer Kniff von Mutter Natur, denn schließlich musste die Mutter früher ihr Baby so manches Mal trotz Erschâpfung noch eine Weile durch die Steppe tragen, um es in Sicherheit zu bringen.

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