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Kinder-TV: Kinder morgens vor der Glotze - Das geht gar nicht!


Kinder-TV
Kinder morgens vor der Glotze: Das geht gar nicht!

ots, sca, nw

15.09.2010Lesedauer: 3 Min.
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Der Free-TV-Sender Super RTL hat im Rahmen seines Formates Toggolino-TV mit der neuen Sendereihe "Tamusiland" begonnen. Unter Mitwirkung des Kinderliedermachers Detlef Jöcker werden Kindergarten- und Grundschulkinder animiert, sich zu seinem Repertoire tänzerisch zu bewegen. Die Sendezeit: 6.50 Uhr!

Falsche Sendezeit

So sehr es der Allgemeine Deutsche Tanzlehrer-Verband (ADTV) begrüßt, dass Kindern im Fernsehen auch Angebote zum aktiven Mitmachen unterbreitet werden, so kategorisch lehnen die Tanzlehrenden diesen Sendeplatz frühmorgens ab. "Die Zeit vor Kindergarten und Schule gehört der Morgenhygiene, dem gemeinsamen Familienfrühstück und dem Gespräch mit dem Eltern über den vor einem liegenden Tag", betont ADTV-Kindertanzexpertin Martina Kressler. "TV-Berieselung hat da nichts zu suchen!"

Morgendlicher Fernsehkonsum von Kindern nimmt zu

Dennoch beobachten die im vorschulischen und im Primar-Bereich tätigen Pädagogen zunehmend Fernsehkonsum von Kindern am frühen Morgen. Die negativen Auswirkungen: Kinder sind in Spiel und Unterricht konzentrationsgestört, im schlimmeren Fällen sogar hyperaktiv oder passiv bis zur Bewegungsunfähigkeit.

Wie lange fernsehen?

Damit Fernsehschauen - gleichgültig ob morgens oder mittags - nicht zur stundenlangen TV-Berieselung wird, sind klare Absprachen zwischen Kindern und Eltern notwendig, die sowohl die Dauer des Konsums, aber auch die Programmauswahl und den Zeitpunkt des Fernsehens betreffen. Die Tabelle gibt Richtwerte, wie viel Zeit Kinder maximal täglich vor dem Fernseher verbringen sollten. Viele Experten sind aber auch der Ansicht, dass Kinder unter drei Jahren gar kein Fernsehen sollten, weil sie noch sehr mit ihrer direkten Umgebung beschäftigt sind und die Inhalte im Fernsehen noch nicht verarbeiten können. Natürlich kommt es dabei auch auf den Inhalt an.

Alter Empfohlener Konsum* Realer Konsum
0-2 Jahre maximal 20 Minuten 58 Minuten
3-5 Jahre maximal 30 Minuten 75 Minuten
6-9 Jahre maximal 60 Minuten 92 Minuten
10-13 Jahre maximal 90 Minuten 108 Minuten

*Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Für Kinder geeignet - welches Programm?

Bei der der Auswahl der Programminhalte sind Eltern manchmal unsicher, ob die ausgewählte Sendung überhaupt geeignet für ihr Kind ist: "Ist das Programm für meine sechsjährige Tochter schon geeignet, oder macht es ihr Angst?" " Mein elfjähriger Sohn möchte gerne "Hotel Zack und Cody" sehen, kann er den Humor überhaupt schon verstehen?"

Bei kleineren Kindern sollten die spannenden Phasen nur sehr kurz sein, auch die Musik und die Geräuschkulisse insgesamt sollte nicht zu aufregend sein. Wie dem Kind die Sendung bekommt, lässt sich laut der Online-Plattform familienhandbuch.de an dessen körperlichen Reaktionen erkennen: Da das Kind ganz mitfühlt und miterlebt, kaut es bei zu großer Aufregung zum Beispiel an den Nägeln oder den Haarspitzen, hält sich die Augen und Ohren zu oder versteckt sich. Überforderungen sind jedoch mit dem Ende des Films "nicht gegessen", sondern können eine höhere Körpertemperatur, eine Erhöhung der Herzschlagrate und Alpträume zur Folge haben.

Ein nützliches Hilfsmittel für die Bewertung, welche TV-Inhalte für das Kind angemessen sind, ist die Broschüre "Flimmo": Hier können Einzelbewertungen zu allen kindgerechten Sendungen des laufenden Programms abgerufen werden. Der Programmführer zeigt, für welche Altersgruppen welche Sendungen geeignet sind. Außerdem werden Kinder zu ihrer Wahrnehmung von bestimmten Sendungen befragt. Mehr Infos unter www.flimmo.de.

Weitere Empfehlungen zum Fernsehkonsum

Darüber hinaus hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung für Eltern folgende Empfehlungen zum Fernsehkonsum ihrer Kinder entwickelt:

  • Kinder sollten nur einmal am Tag eine bestimmte Sendung schauen, danach wird der Fernseher abgeschaltet.
  • Morgens vor dem Kindergarten oder vor der Schule, während der Mahlzeiten und unmittelbar vor dem Schlafengehen bleiben Fernseher beziehungsweise Computer ausgeschaltet.
  • Dauert eine Sendung länger als die vereinbarte Zeit, sollte sie in altersgerechte "Portionen" mit Hilfe eines DVD- oder Videorekorders aufgeteilt werden.
  • Kinder sollten auf gar keinen Fall alleine vor dem Fernseher sitzen und Eltern sollen darauf achten, dass nur die abgesprochene Sendung geschaut wird.
  • Fernsehgeräte gehören nicht ins Kinderzimmer.
  • Lassen sie sich von ihrem Kind erzählen, was es gesehen hat.
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