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Kindesmissbrauch: RTL2 entlarvt zwei weitere Pädophile


Kindesmissbrauch
Jagd auf Kinderschänder geht in die nächste Runde

pr, dapd, t-online, rw

19.10.2010Lesedauer: 3 Min.
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Seit Ausstrahlung der ersten Folge "Tatort Internet - Schützt endlich unsere Kinder" auf RTL2 sorgt die TV-Kinderschänderjagd für Diskussionen. "Mittelalterlicher Pranger", "Unterhöhlung des Rechtsstaats" und "Billige Sensationsgier auf dem Rücken der Opfer" - nur drei Vorwürfe, die in den letzten Wochen Schlagzeilen gemacht haben. Aber es gibt auch prominente Unterstützung für den Sender und Stephanie zu Guttenberg, die das RTL2-Format mitpräsentiert. So zeigte sich beispielsweise Til Schweiger "entsetzt" über die Kritik an den Machern der Sendung. Unbeeindruckt von all den Diskussionen ging gestern Abend die dritte Folge an den Start.

Der Erstkontakt findet online statt

"Die Täter haben direkten Zugang ins Kinderzimmer", warnt die Stimme aus dem Off. Die Reihe "Tatort Internet" macht sich auf die Jagd nach solchen pädophilen Tätern. Um zu dokumentieren, wie leicht Kinder in Chatrooms, Foren oder in sozialen Netzwerken an potenzielle Kinderschänder geraten, gibt sich die erfahrene Journalistin Beate Krafft-Schöning online als 13-jähriges Mädchen aus. Es dauert nicht lange, bis erwachsene Männer auf sie aufmerksam werden und einen regelmäßigen Chat mit der vermeintlichen Minderjährigen starten. So auch gestern.

"Dein erstes Mal soll schön für dich sein"

"Knusperflocke" nennt sich der 33-Jährige, der sich im Chat mit der angeblich 13-jährigen "Jana" verabredet. Seine Absichten mit dem minderjährigen Mädchen macht er unverhohlen deutlich. "Keine Angst, ich werde Dir nicht weh tun. Dein erstes Mal soll ja schön für dich sein." Er fragt sein Gegenüber, in seinen Augen ein 13-jähriges Mädchen, über seine bisherigen sexuellen Erfahrungen aus.

Zum Treffen mit "Jana" reist der in München stationierte Bundeswehrsoldat in einem Geländewagen an. Die Scheiben sind mit schwarzer Folie blickdicht getönt. Wie immer bei "Tatort Internet" schlüpft ein erwachsener, aber jünger aussehender erwachsener Lockvogel in die Rolle des Kindes. Der Mann will mit "Jana" in ein nahes Waldgebiet fahren - wohl um dort mit dem Kind Sex zu haben.

Als sich das Kamerateam zu erkennen gibt und Journalistin Beate Krafft-Schöning den Mann zur Rede stellt, flüchtet der sich in Ausreden. "Ich hätte nichts getan", beteuert der selbe Mann, der im Chat noch von seinem Wunsch gesprochen hatte, das Mädchen möge ihn beim Treffen oral befriedigen. Die Kamera zeigt Bilder aus dem Innern des Autos: Kondome liegen bereit.

Täter folgen immer ähnlichem Schema

Es ist die gleiche Dramaturgie wie in fast allen Fällen: Anmache im Internet, erst zaghaft mit Komplimenten, dann immer direkter und mit eindeutigen sexuellen Absichten. Beim Treffen dann ebenfalls der Versuch, das Kind in eine Eins-zu-Eins-Situation zu locken, in einem Hotelzimmer oder, wie in diesem Fall, in ein entlegenes Waldgebiet. Nachdem die TV-Falle zugeschnappt hat dann Beschwichtigungen, gespielte Reue und manchmal auch Tränen - die potenziellen Täter sind plötzlich ganz kleinlaut.

Für jeden Kontakt ein eigenes Handy

So auch im Fall des 51-jährigen Berliners. Im Chat kontaktiert der Hartz-IV-Empfänger einen angeblich 13-jährigen Jungen, will Analverkehr mit ihm. Zum Treffen bringt auch er Kondome mit. Das Dreh-Team deckt auf: der Mann hat auch zu anderen Kindern Kontakt. Er hat fünf Mobiltelefone bei sich. Für jeden Minderjährigen ein eigenes Handy. Die jeweiligen SIM-Karten schmeiße er nach jedem Treffen mit einem Kind vorsichtshalber weg. Im Speicher der Handys: Daten und Nachrichten von Jungen im Alter ab 14 Jahren. Der Mann scheint Routine darin zu haben, über das Internet mit minderjährigen Jungen in Kontakt zu kommen.

Keine Strafverfolgung?

Keine Frage: Die Fälle, die RTL 2 dokumentiert, sind schockierend und aufrüttelnd. Eine strafrechtliche Dimension hat das Verhalten vieler der gezeigten Erwachsenen nicht. Obwohl die Fälle haarklein über Chatprotokolle und die Filmaufnahmen dokumentiert sind, müssen die Täter kaum Konsequenzen seitens der Justiz fürchten. Die Macher der Doku haben eigenen Angaben zufolge jeden Fall zur Anzeige gebracht. Eine Strafverfolgung findet aber oft nicht statt, weil sich die Männer nach geltender Rechtslage keines Verbrechens schuldig machen.

* Nächste Folge am Montag, 25. Oktober, um 21:15 Uhr bei RTL2

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