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Fernet-Branca: Spirituose mit Charakter


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Fernet-Branca: Spirituose mit Charakter

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13.07.2012Lesedauer: 3 Min.
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Ob Fernet-Branca geheimnisvolle "magische Kräfte" besitzt, wie es die Destillerie Fratelli Branca in Mailand propagiert, ist zweifelhaft. Sicher ist hingegen, dass die Spirituose zu den weltweit bekanntesten Magenbittern gehört.

Wir schreiben das Jahr 1845 als Fernet-Branca das Licht der Welt erblickte. Allerdings noch nicht als Genussmittel, sondern als Magenmedizin verkaufte die Italienerin Maria Scala den Magenbitter. Hergestellt nach einem strenggeheimen Familienrezept. 27 Kräuter und weitere Zutaten aus der Pflanzenwelt machten die Spirituose bald darauf weltweit bekannt. Und auch seine verdauungsfördernden Qualitäten schätzen noch immer viele Genießer, wenn sie den Fernet-Branca als "Verteiler" nach dem Essen zu sich nehmen. Ein paar Ingredienzien sind allerdings bekannt. Sie stammen von allen Kontinenten der Erde: Aus Afrika, genauer Südafrika, stammt die Aloe, der Rhabarber hingegen aus China, Galgant aus Indien. Europa ist mit Gentian aus Frankreich und Kamille aus Italien vertreten. Auch Enzian, Kamille und Holunder finden sich in der Spirituose, ihre Herkunft ist aber nicht bekannt. Das Markenzeichen, der Adler, der eine Flasche Fernet-Branca über einer Weltkugel trägt, verdeutlicht aber, dass offenbar kein Weg zu weit ist, um die wertvollen Zutaten zu sammeln. Es scheint, als habe der Adler dabei auch gleich überall ein Gläschen ausgeschenkt – so lässt sich zumindest erklären, warum die Kräuter-Spirituose überall in der Welt so beliebt ist.

Ganz klassisch läuft Fernet-Branca als Digestif pur die Kehle hinunter – allenfalls mit etwas Eis gekühlt. Doch so wie die Zeit vergeht, ändern sich auch die Gewohnheiten. Mittlerweile wird der Magenbitter auch als Longdrink gereicht, als Mix beispielsweise mit Energydrinks, Cola oder sogar Bier. In Argentinien ist der Longdrink mit Cola "Fernandito" fast zu einem Nationalgetränk aufgestiegen. Für den Sommer empfiehlt sich aber auch ein Drink aus zwei Dritteln Fernet-Branca und einem Drittel Zitronensaft. Und weil neben dem Fernet-Branca auch noch eine zweite Spirituose in der Mailänder Destillerie hergestellt wird, bietet es sich an, auch hieraus einen Mix zu kreieren: Geben Sie einfach zur Hälfte etwas Branca-Menta hinzu und verzieren Sie den Drink mit einem frischen Minzblatt. Der Ableger der Spirituose entstand in den 1960er-Jahren, als immer mehr Freunde des Kräutergenusses den Fernet mit Minzsirup mischten. Prompt entschied man sich dazu, mit dem Branca-Menta ein mentholhaltiges Getränk auf den Markt zu bringen, das mit frischer italienischer Minze zubereitet wird und nicht so bitter ist, wie der Fernet. Ein besonderer Genuss ist der Menta mit Schokolikör oder aber mit Zitronenlimonade.

Mit magischen Kräften nach Italien

Bevor Sie jedoch überhaupt in den Genuss dieser Spirituosen kommen, müssen nicht nur die Zutaten aus aller Welt ins italienische Mailand geschafft und nach geheimem Rezept in der Destillerie Fratelli Branca zusammengebraut werden. So wäre die Kräuter-Spirituose noch unvollständig. Als finaler Fertigungsschritt lagert der Fernet-Branca anschließend nämlich noch mehr als ein Jahr in alten von Hand gefertigten Eichenfässern, um ihm sein einzigartiges Aroma zu verleihen. Pur getrunken schmecken Kenner sogar noch einzelne Zutaten heraus, ehe sich dann die Gesamtkomposition entfaltet und neben dem bitteren Geschmack auch eine leichte Süße an Zunge und Gaumen hinterlässt. Dass Fernet-Branca auf eine lange Tradition zurückblicken kann, merkt man ihm einfach an. Denn die wohlige Wärme, die zurückbleibt, vermag den einen oder anderen an das milde mediterrane Klima Italiens zu erinnern. Und sobald man sich gedanklich in einem gemütlichen Fischerdorf mit Blick auf das Mittelmeer wähnt, fragt man sich dann, ob der Fernet-Branca nicht doch magische Kräfte besitzt.

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