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Bier so edel wie Champagner


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Bier so edel wie Champagner

Bier so edel wie Champagner – diese feinen Biere sind die Überraschung auf Ihrer Grillparty. Kleine Braumanufakturen produzieren seit wenigen Jahren exklusives Champagnerbier. Es wird aus der eindrucksvollen 0,75l-Flasche ausgeschenkt, schmeckt opulent bis elegant und ist nicht billig. Wir haben uns im Markt umgeschaut und Ihnen aufgelistet.

Aktualisiert am 11.08.2015|Lesedauer: 4 Min.
Uwe Kauss - wanted.de
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Grillzeit ist Biersaison und für wichtige Partys muss es eben etwas ganz Besonderes sein. Wie wäre es mit Champagnerbier - Ah und Oh garantiert. Das ist aufwändig produziertes Bier aus einer kleinen Braumanufaktur und somit das Gegenteil des Discountschoppens. Genau wie Champagner wird es mit einer Flaschengärung veredelt.

Ein Bier wie Champagner

Das Verfahren ist dasselbe, der Effekt auch: Elegante, komplexe Aromen und Fruchtnoten sowie extrafeine Kohlensäureperlen heben den Biergenuss auf ein neues Level. Diese Biere kommen in bauchigen 0,75l-Champagnerflaschen, werden mit den traditionellen Korken verschlossen und tragen ebenso edle Etiketten. Sie kosten zwischen 16 und knapp 100 Euro – Champagner der obersten Kategorie ist dafür eher nicht zu haben. >>

Feine Champagnerbiere für GenießerVergrößern des Bildes
Feine Champagnerbiere für Genießer (Quelle: Hersteller)

"Die Produktionsmenge dieser Biere ist sehr klein. Im Vergleich zum Massenprodukt Champagner, deren Marken viele Millionen Flaschen verkaufen, sind sie eine Rarität", urteilt Bierexperte Sebastian Krech vom Craft-Beer-Händler "Bier deluxe" in Ludwigsfelde.

"Wer Champagnerbier kauft, bekommt etwas sehr Besonderes, das es nur in kleinen Mengen gibt." Diese Biere seien in seinem Versand eine spannende Nische. "Wir haben etwa zehn Sorten im Angebot, aber nur kleine Mengen vorrätig. Oft bekommen wir nicht schnell genug nachgeliefert. Denn auch als Geschenk sind diese Biere ziemlich gefragt."

Eines dieser Biere hat es bereits auf die Karten der Luxushotels Adlon in Berlin und Ritz in Paris sowie eines Top-Hotels in Bangkok geschafft: Das 1598 Fürst Wallerstein Edition Privée. Das Fürstenhaus Oettingen-Wallerstein lässt es in limitierter Menge mit hohem Aufwand produzieren. Dabei verwenden die Brauer der fürstlichen Familie einen hochwertigen Aromahopfen aus Mittelfranken, dazu kommt besonders weiches Brauwasser. >>

"Es hat etwas von Starkbier und Weizenbier, es ist sehr frisch mit balancierten Bitternoten. Neben fruchtigen, malzigen und rauchigen Aromen sind auch Trockenfrüchte, Karamell, Schokolade und Kaffee wahrnehmbar", schwärmt Krech. "Die Aromen sind vielschichtig mit schönem Schmelz." Übrigens kommt die Wallerstein-Edition mit rund neun Prozent Alkohol ins Glas. Das edle Bier hat seinen Preis: Bei Händlern wie Bier deluxe ist es für 90 Euro pro Flasche zu haben, in den Hotelbars kostet es deutlich mehr.

Ebenso limitiert ist die Produktionsmenge des Sylter Hopfen, das ist ein Gourmetbier, das seit 2007 von Thomas Kipka und seiner Brauerei "Westindien Compagnie" in Flensburg gebraut wird. Kipka hat schon für das norwegische und dänische Königshaus gebraut. Für sein Bier verwendet er ausschließlich eigenen Hopfen, den auf einer kleinen Fläche auf Sylt anbaut. Er produziert nur so viel "Sylter Hopfen", wie es die Ernte zulässt: Maximal 20.000 Flaschen.

Mit einer eigens gezüchteten Champagnerhefe wird dieses Bier ein zweites Mal in der 0,75l-Flasche vergoren. Nach der viele Wochen dauernden Reifezeit werden die Flaschen immer wieder von Hand gerüttelt, damit sich die Hefereste nach der Gärung in den Flaschenhals absetzen. Dort bleiben sie noch ein paar Wochen, bis die Flasche degorgiert wird – genau wie beim Champagner. Degorgieren ist das Entfernen des im Hals der Champagnerflasche eingefrorenen Sedimentpfropfens. "Sylter Hopfen hat einen sehr eigenen Charakter", erzählt Bierexperte Krech, "es ist ein klassisches Bier, aber mit einem spannenden Extra. Es bietet sehr facettenreiche Fruchtnoten und ein angenehmes Zusammenspiel von Süße und Säure." Das Gourmetbier ist für rund 20 Euro pro 0,75l-Flasche zu bekommen.

Die persönliche Empfehlung von Sebastian Krech für Bier statt Schampus zum Fest ist das Michaeli der Augsburger Traditionsbrauerei Riegele. "Es eignet sich mit seinen zart säuerlichen Noten, seiner Frische und Knackigkeit perfekt als Aperitif. Das fruchtige Bouquet aus Litschi, Grapefruit und Mandarine regt die Geschmacksnerven und den Appetit an." Das ebenfalls mit Flaschengärung produzierte Märzenbier mit moderaten sechs Prozent Alkohol kostet um 21 Euro in der 0,75l-Flasche. Riegele-Chef Sebastian Priller-Riegele ist übrigens der Weltmeister der Bier-Sommeliers von 2011. >>

Eines der berühmtesten Champagnerbiere stammt aus Belgien, einem der Traditionsländer der Braukunst. Das Deus Brut des Flandres wird nach einem geheimen Rezept von der Bosteels-Brauerei hergestellt, die mit dutzenden internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Die Brauer verwenden eine spezielle Sommergerste und eigene Hefestämme. Nach Gärung und Reife wird das Bier im Tankwagen nach Frankreich gebracht. In einem alten Champagnerkeller wird das Bier in Flaschen gefüllt, mit Hefe für die Flaschengärung versetzt und gereift. So entstehen Noten von frischem Apfel, Minze, Ingwer und Hopfen.

"Der Geschmack dieses Bieres ist sehr delikat und komplex", betont Sebastian Krech. "Zunächst spürt man ein Kribbeln auf der Zunge, danach öffnen sich Aromen von Trauben, Äpfeln und Früchten. Im Nachhall ist das Bier aber wunderbar trocken." Das belgische Edelbier eignet sich hervorragend als Aperitif, kommt mit 11,5 Prozent Alkohol ins Glas und kostet um 17 Euro in der 0,75l-Flasche.

Ein feines Glas muss es schon sein

Abschließend ein Wort zur Verkostung: Viele Fotos zeigen diese Biere im Champagnerglas. Das sieht klasse aus, taugt aber nicht immer dazu, die feinen Aromen zu entfalten. Sebastian Krech rät jedenfalls davon ab: "Das Champagnerglas wirkt nur durch die Optik. Ich würde ein gutes Bierverkostungsglas nehmen, damit das wirklich gut schmeckt." Sie gibt es bei den Craft-Beer-Versendern oder Glasherstellern wie Spiegelau oder Riedel. "Man muss sich mit den Bieren dieser speziellen Kategorie beschäftigen, muss an ihnen riechen, muss sie schwenken und immer wieder kosten. Dann öffnen sie sich ebenso wie Top-Champagner." Doch das ist letztlich Geschmacksfrage und kommt auf das Bier an, Profis wie Riegele-Chef Priller setzen durchaus auf Champagnergläser - schmackhafte Impressionen dieser und weiterere Craft Biere finden Sie in unserer Fotoshow.

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