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Siebenschläfertag: So wird das Wetter laut Bauernregel in den nächsten Wochen


So wird das Wetter laut Bauernregel für die nächsten Wochen

Von dpa, jb, cch

Aktualisiert am 27.06.2023Lesedauer: 4 Min.
Sonnenblume: Anfang Juli soll das Wetter in Deutschland wieder schlechter werden. (Symbolbild)Vergrößern des BildesSonnenblume: Anfang Juli soll das Wetter in Deutschland wieder unbeständiger werden. (Symbolbild) (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)
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Bestimmt der 27. Juni wirklich das Wetter der nächsten sieben Wochen? Dann könnte es ziemlich ungemütlich für uns werden.

"Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag" – so lautet zumindest eine Bauernregel für den 27. Juni. Demnach könnte das Wetter unbeständig bleiben, denn der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet für diesen Tag Temperaturen von bis zu 27 Grad, aber auch Schauer und kräftige Gewitter.

Wettervorhersage für die nächsten Tage

Obwohl es in den kommenden Tagen deutlich abkühlen soll – teilweise sinken die Tagestemperaturen auf bis zu 22 Grad Celsius und die Nachttemperaturen auf bis 9 Grad – sollten Sie die Sonnencreme und den Ventilator nicht allzu weit wegräumen. Denn spätestens ab Samstag zeigt sich die Sonne wieder häufiger und das Thermometer könnte auf bis zu 28 Grad Celsius am Tag klettern. Nachts soll es hingegen weiterhin kühl bleiben.

Grund für die kühleren Nächte ist die beständige Regenfront, die sich über Deutschland hält. Das Problem dabei ist: Neben einer leichten Abkühlung bringt sie auch teils heftige Gewitter mit sich, so Meteorologen. Denken Sie daher auch weiterhin an die Schutzmaßnahmen für Unwetter und Überschwemmungen.

Aussichten für die nächsten Wochen

In den kommenden Wochen wird sich die Wetterlage laut Deutschem Wetterdienst (DWD) kaum ändern. Lediglich die Temperaturen werden wieder ansteigen, sodass es zu einer schwül-warmen Witterung in Deutschland kommt. So lautet die Prognose bis zum 5. Juli 2023: "Leicht unbeständig, mit Wolken und gebietsweise Regen. Auch kräftige Gewitter möglich. Meist sommerlich warm mit 22 bis 28 Grad."

Und auch für die Wochen danach rechnen Meteorologen mit Temperaturen von teilweise bis zu 37 Grad Celsius und starken Regenschauern.

Sind jetzt sieben Wochen Sonne angesagt?

Eine der alten Wetterweisheiten lautet: "Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne." Doch diese Aussage ist mit Vorsicht zu genießen. Sichere Aussagen über die Entwicklung des Wetters können nur für die kommenden drei Tage gemacht werden, erklärt ein DWD-Sprecher auf Nachfrage von t-online. Zudem liege die Chance, dass das Wetter am 27. Juni für die kommenden sieben Wochen bestehen bleibe, zwischen 55 und 70 Prozent. "Sie können auch eine Münze werfen", so der DWD.

Für Meteorologen relevant ist eher ein mehrtägiger Zeitraum zwischen Ende Juni und Anfang Juli. Denn hier kann sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 70 Prozent in der Atmosphäre eine Strömungslage verfestigen. Diese prägt sodann den weiteren Verlauf des Sommers, erklärt der Sprecher. Da die Bauernregel bereits vor der Gregorianischen Kalenderreform 1582 entstand, stimmt der heutige Siebenschläfertag zudem nicht mehr mit dem ursprünglichen Tag überein. Durch die Verschiebung um etwa zehn Tage wäre der "richtige" Siebenschläfertag erst am 7. Juli.

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Verschiedene Auslegungen

Die Bauernregel gibt es in verschiedenen Formulierungen, hier einige Beispiele:

  • "Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt."
  • "Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag."
  • "Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass."
  • "Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne."
  • "Wenn die Siebenschläfer Regen kochen, dann regnet’s ganze sieben Wochen."

Was ist dran am Siebenschläfertag?

Aberglaube hin oder her: Meteorologen sehen zu dieser Zeit tatsächlich eine Stabilisierung der Großwetterlage, die meist über eine längere Zeitspanne anhält. Der Grund dafür sei die Besonderheit der Erdatmosphäre: In etwa zehn Kilometern Höhe wehen sogenannte Jetstreams im Zickzack um die Erde. Sie beeinflussen die Zugbahnen der Hoch- und Tiefdruckgebiete und sind damit wesentlich für die Wetterentwicklung verantwortlich.

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In der Zeit von Ende Juni bis Anfang Juli bleibt der Verlauf des Jetstreams relativ konstant, entsprechend stabil verhält sich die Wetterlage. Ob es sonnig oder regnerisch wird, hängt letztlich davon ab, ob der Wind in einer Süd- oder Nordkurve über Europa hinwegzieht. Wenn der Jetstream südlich verläuft, herrscht eher Tiefdruckeinfluss und unbeständigeres Wetter, ein nördlicher Verlauf hingegen bedeutet Hochdruck und Sonnenschein.

In Süddeutschland ist auf den Siebenschläfer mehr Verlass

Vor allem im Süden Deutschlands trifft die Bauernregel häufig zu: Laut dem Institut für Wetter- und Klimakommunikation bleibt eine Wetterlage, die sich Anfang Juli in Süddeutschland einstellt, mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent stabil. Weiter in Richtung Norden werde das Wetter jedoch zunehmend instabil – in Hamburg liegt die Wahrscheinlichkeit nur noch bei 50 bis 60 Prozent.

Um das Sommerwetter vorauszusagen, sollten Sie jedoch besser einen etwas größeren Zeitraum von ein bis zwei Wochen als Grundlage nehmen, und sich nicht allein auf den Siebenschläfertag verlassen. Weitere vergleichbare Wetterphänomene sind die Eisheiligen vom 11. bis 15. Mai oder auch die sogenannte Schafskälte am 11. Juni.

Ursprung: Die Legende der Sieben Schläfer von Ephesus

Die Bauernregel verdankt ihren Namen einer alten Legende und nicht etwa dem gleichnamigen Nagetier. Sieben junge Christen, die Schläfer von Ephesus, wurden während der Christenverfolgung zur Herrschaftszeit des Kaisers Decius (249–251) in einer Berghöhle nahe Ephesus lebendig eingemauert. Statt zu sterben, schliefen die Männer der Legende nach 195 Jahre lang, erwachten am 27. Juni 446 und bezeugten den Glauben an die Auferstehung der Toten. Der Siebenschläfertag ist also auch ein Gedenktag für die Sieben Schläfer von Ephesus.

Erste Zeugnisse der Legende stammen aus dem fünften Jahrhundert. Es gibt sie in mehreren Varianten, so auch im Islam (Koran, Sure 18, "Die Höhle").

Und was machen die Nagetiere?

Die Siebenschläfer sind jetzt auf der Suche nach einem geeigneten Platz für den Nachwuchs und deswegen besonders aktiv. Der Naturschutzbund (Nabu) bittet, den kleinen Säugetieren dabei behilflich zu sein und ihnen etwas Platz auf dem Dachboden zu gönnen oder einen Siebenschläferkasten im Garten aufzuhängen.

"Weil die natürlichen Unterschlüpfe immer seltener werden, suchen sich Siebenschläfer auch eine Unterkunft in Siedlungen", erklärt der Nabu Rheinland-Pfalz. "Sie haben keine andere Wahl, als auszuweichen."

Da Bilche vom Bundesnaturschutzgesetz geschützt werden, dürfen sie weder verletzt noch getötet werden. Siebenschläfer treten laut Nabu üblicherweise Mitte September ihren siebenmonatigen Winterschlaf an. Wenn die Temperatur über 20 Grad steigt, wachten die Tiere auf. Wenn sie in warmen Gebäuden überwintern, könne sich der Winterschlaf verkürzen oder werde gar nicht eingehalten.

Siebenschläfer haben ähnlich runde Ohren wie Mäuse. Mit ihrem buschigen Schwanz erinnern sie jedoch eher an Eichhörnchen, deren Kletterfähigkeit sie ebenfalls besitzen. An ihren Pfoten haben die 12 bis 18 Zentimeter großen Siebenschläfer Sohlenballen, die wie Saugnäpfe funktionieren und beim Klettern helfen.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherchen
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