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Leckere Cocktails zuhause mixen - so geht's


Das gehört in die perfekte Hausbar

Uwe Kauss

02.05.2016Lesedauer: 4 Min.
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Shake it, Baby: So mixen Sie die besten Cocktails.Vergrößern des Bildes
Shake it, Baby: So mixen Sie die besten Cocktails. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Ein paar Handgriffe, ein paar Zutaten und etwas Eis, schon steht ein echter Whisky Sour, eine Bloody Mary oder eine

Zu süß, zu sauer, zu warm. Die Hälfte beim Eingießen verschüttet. Den mit teurem Whisky gefüllten Shaker über dem Küchentisch ausgekippt. Alles nicht so einfach. Wie mixt man einen Drink, der den Freunden schmeckt? Im Internet gibt’s hunderte Antworten. Doch nur die wenigsten helfen, weiß Karsten Kuske von der Bar-Schule Rhein-Main in Hattersheim. Er hat fast 30 Jahre lang als Barkeeper etwa bei Käfer’s, in Harry’s New York Bar und Schuhbeck’s Bar gearbeitet und wurde vom renommierten Gastro-Führer Gault Millau zum "Barkeeper des Jahres 2000" gekürt. In seiner Bar-Schule (www.barschule-rhein-main.de) bietet er zudem viele Kurse für Profis und Hobbymixer an.

Schritt 1: Geschmack klären

Der erste Schritt, um gute Drinks zu mixen, seien Antworten auf zwei Fragen, erklärt er: "Was mag ich? Was mag ich nicht?" Denn zuhause komme nur das auf den Tisch, was man selbst gerne trinkt.

Schritt 2: ausprobieren und variieren

Mit diesen Drinks – und vor allem, mit deren Zutaten – beschäftigt man sich im zweiten Schritt. "Man kann nur mixen, was man kennt", betont Bar-Profi Kuske. Sein Tipp: "Beschäftigen Sie sich intensiv mit den Produkten, die Sie mögen. Kosten Sie, testen Sie Alternativen und vergleichen Sie. Nehmen Sie die Aromen der einzelnen Zutaten eines Drinks bewusst wahr. Nur so lernen Sie, damit umzugehen." Neben dem Beherrschen der Techniken sei die geschulte Sensorik die wichtigste Eigenschaft eines guten Barkeepers.

Das richtige Zubehör

Ein wenig Zubehör ist ebenfalls nötig. Das ist für wenig Geld zu bekommen – allerdings nicht im Kaufhaus: "Ich empfehle, keine toll aussehenden Lifestyle-Produkte zu kaufen, sondern gutes Arbeitsmaterial", erklärt Karsten Kuske, "die gibt es in Läden für Gastro-Bedarf oder bei Barzubehör-Spezialisten im Internet. Oft sehen die Werkzeuge nicht allzu schön aus – aber man kann vernünftig mit ihnen arbeiten. Zudem kosten sie nur die Hälfte der hochglänzenden Geräte im Kaufhaus." Als Basis empfiehlt er einen Barlöffel zum Rühren, einen Messbecher zum Definieren der Zutatenmengen, eine Eiswürfelzange, einen Barstößel (Muddler) zum Zerdrücken von Früchten, Kräuter und Gewürzen sowie ein Barsieb ("Strainer"), um etwa Fruchtkerne, Schalen und andere Bestandteile beim Eingießen zurückzuhalten.

Notwendig ist auch ein hohes Rührglas mit Ausgießer. Nun fehlt noch der berühmte Shaker. Profis nutzen oft den "Boston-Shaker" aus mattem Edelstahl in Becherform. Das Glas wird dort hineingekantet und mit beiden Händen geschüttelt – das muss man aber erst mal beherrschen. Hobbymixer verwenden dagegen oft einen dreiteiligen Shaker. Er besteht aus dem Metallbecher, einer Verschlusskappe und einem Aufsatz mit integriertem Sieb, das den Strainer überflüssig macht.

Vier Glastypen reichen für den Anfang

"Die Techniken im Umgang mit diesen Werkzeugen kann man sich beim Beobachten erfahrener Barkeeper aneignen", empfiehlt Karsten Kuske, "viele geben gern auch ein paar Tipps, wenn man sie fragt. Dazu findet man Netz viele gute Videos. Das Gesehene muss man intensiv trainieren, bis sich die Routine einstellt." Auch die richtigen Gläser gibt es ebenfalls im Gastrobedarfladen. "Mit vier Glastypen ist man als Einsteiger gut ausgestattet", bremst Kuske den von ihm oft beobachteten Überschwang vieler Bar-Enthusiasten. Für ihn genügen zum Einstieg ein Tumbler – das klassische Whiskyglas –, Martinigläser, Longdrinkgläser und hohe, bauchige Fancy-Gläser für Drinks wie den berühmten "Swimmingpool" von Bar-Legende Charles Schumann.

Bloß kein Crushed Ice verwenden!

Zudem braucht ein guter Drink meist Eis. Viel Eis. "Da verschätzen sich die Einsteiger sehr oft. Wer zuhause für Gäste mixt, unterschätzt meist völlig die nötige Menge." Ein weiterer klassischer Anfängerfehler sei der Kauf von Crushed Ice: "Das taugt gar nichts. In kurzer Zeit schmilzen die kleinen Splitter und verwässern den Drink." Der erfahrene Barkeeper kühlt die Gläser vor dem Mixen und verwendet ausschließlich große Eiswürfel aus der Tiefkühltruhe.

Die richtigen Schnäpse

Nun fehlen nur noch die Spirituosen. "Da gibt es keinen Standard, das ist pure Geschmackssache", sagt Karsten Kuske. Wer Whisky liebt, sollte Whisky-Drinks mixen und sich dabei schrittweise voran arbeiten – "von der einfachen bis zur aufwendigen und später komplexen Zubereitung". Doch die Qualität der Produkte bestimme den Drink: Wer Flaschen beim Discounter für unter zehn Euro kauft, den warnt der Barprofi: "Das geht gar nicht. Damit schmeckt ein Drink nicht. Man verwendet nur gute bis sehr gute Produkte."

Rezept für einen echten Caipirinha

Wie wär's nun mit einer echten Caipirinha? Dazu braucht man eine Limette, einen Esslöffel braunen Zucker, 5-6 cl Cachaca – am besten von der Kultmarke Pitu – Eiswürfel und ein hohes Gibraltarglas. Man schneidet die Enden der Limette ab und achtelt sie mit dem Messer. Nun den braunen Zucker mit der Limette im Glas zerdrücken, Eiswürfel zufügen, mit der abgemessenen Menge Cachaca übergießen und gut durchrühren.

Rezept für Whisky Sour

Wer lieber Whisky mag, hier sein Klassiker: Whisky Sour. Man braucht dazu 4,5 cl Scotch Whisky, 3,5 cl Zitronensaft, 1,5 cl Zuckersirup, eine Maraschino-Kirsche, Eiswürfel, einen Boston Shaker und einen Tumbler. Der Shaker wird mit Eiswürfeln gefüllt und alle Zutaten zugegeben. Nun shaken, in ein mit Eiswürfeln gefülltes Becherglas durch den Strainer abseihen, in den Tumbler füllen und mit Maraschino-Kirsche garnieren.

Schmecken die Drinks, geht man in eine gute Bar, bestellt beim Profi und vergleicht. Welche Details sind anders? Wie ist der Geschmackseindruck? "Dabei stellt man fest: Je tiefer man eintaucht, umso mehr neues Terrain zum Erproben entdeckt man", ermutigt Karsten Kuske die Neugierigen. Beim Herumprobieren entdecke man immer wieder neue Varianten und Nuancen. Das sei das Spannende seines Berufs: "Es gibt keine festen Regeln beim Mixen. Alles kann, nichts muss." Außer: schmecken.

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