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"Verschenktes Jahr": Abschaffung der Zeitumstellung stockt


Trotz Beschluss zur Abschaffung
Weshalb es die Zeitumstellung noch immer gibt

Von dpa
Aktualisiert am 29.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Jean-Claude Juncker, Kommissionspräsident der EU: Vor einem Jahr kündigte er das Ende der Zeitumstellung an. Mittlerweile stockt das Projekt aber gewaltig.Vergrößern des BildesJean-Claude Juncker, Kommissionspräsident der EU: Vor einem Jahr kündigte er das Ende der Zeitumstellung an. Mittlerweile stockt das Projekt aber gewaltig. (Quelle: Virginia Mayo/AP/dpa-bilder)
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Vor einem Jahr verkündete die EU-Kommission, die halbjährliche Zeitumstellung abschaffen zu wollen. Doch die Regierungen der EU-Staaten ziehen nicht mit. Dagegen regt sich nun zunehmend Kritik.

Der mangelnde Fortschritt bei der geplanten Abschaffung der Zeitumstellung in Europa ruft zunehmend Kritik hervor. "Hinter uns liegt ein verschenktes Jahr", sagte der CDU-Europapolitiker Peter Liese. "Die Mitgliedsstaaten müssen endlich handeln und den Bürgerwillen ernst nehmen."

Auswirkungen nicht ausreichend erforscht

Die EU-Kommission hatte am 31. August 2018 die Ergebnisse einer öffentlichen Befragung verkündet, wonach sich von 4,6 Millionen Teilnehmern mehr als 80 Prozent für die Abschaffung der halbjährlichen Zeitumstellung aussprachen. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kündigte darauf an, einen formalen Gesetzesvorschlag vorzulegen. Die Zeitumstellung sollte damit abgeschafft werden, die Staaten könnten künftig selbst entscheiden, ob sie dauerhaft Winter- oder Sommerzeit wollen.

Gut ein Jahr später gibt es im Kreis der EU-Staaten wenig Fortschritte. Ein großer Teil der Länder habe noch keine Position, hieß es aus Diplomatenkreisen in Brüssel. Es gebe die Sorge, dass die Auswirkungen einer Änderung nicht ausreichend erforscht und analysiert seien.

Es soll "kein Flickenteppich" entstehen

Das Europaparlament sprach sich hingegen bereits im März dafür aus, die Umstellung 2021 abzuschaffen. Damit die Änderung in Kraft treten kann, müssten aber auch die EU-Staaten mehrheitlich zustimmen. Bei den zuständigen Verkehrsministern gab es dazu bislang keine Einigung.

"Das Europäische Parlament hat alle Bedenken aufgenommen und auch sehr schnell, sehr gute Vorschläge zur Koordinierung unter den Mitgliedstaaten gemacht, so dass kein Flickenteppich vieler unterschiedlicher Zeitzonen in Europa entsteht", sagte Liese weiter. "Vielleicht sollten die Minister nochmal einen Blick in unseren Vorschlag werfen, bevor sie das Rad neu erfinden wollen."


Der Wechsel zwischen Normalzeit – umgangssprachlich auch Winterzeit genannt – und Sommerzeit ist schon lange umstritten. Seit 1996 werden in der EU am letzten Sonntag im März sowie am letzten Sonntag im Oktober die Uhren jeweils eine Stunde umgestellt.

In Deutschland gibt es die Sommerzeit schon seit 1980. Ursprünglich sollte dank einer besseren Ausnutzung des Tageslichts Energie gespart werden, doch der wirtschaftliche Nutzen ist verschwindend gering. Zudem legen wissenschaftliche Erkenntnisse nahe, dass manche Menschen gesundheitlich unter der Zeitumstellung leiden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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