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Kreuzfahrten: Spannende Passagen, die man erlebt haben muss


Einmal im Leben
Die spektakulärsten Kreuzfahrt-Passagen

srt, Brigitte von Imhof

Aktualisiert am 16.12.2023Lesedauer: 6 Min.
Traumurlaub: Gehen Sie mit AIDA auf Kreuzfahrt zu den Kanarischen Inseln und Madeira.Vergrößern des BildesTraumurlaub Kreuzfahrt: Auf hoher See lässt sich die Welt gut erkunden. (Quelle: AIDA)
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Es gibt Meilensteine auf den Seerouten der Welt, die im Logbuch eines begeisterten Kreuzfahrers nicht fehlen dürfen und dauerhafte Erinnerungen garantieren.

Gletscher, die bis ins Meer reichen, steile Felswände im hohen Norden und die zwei berühmtesten Kanäle der Welt: Wir stellen vier Kreuzfahrt-Höhepunkte vor, bei denen garantiert alle Passagiere an Deck kommen und begeistert zusehen, wie die schönsten Kreuzfahrt-Highlights der sieben Weltmeere an ihnen vorbeiziehen.

Alaskas Inside Passage: Im Reich der Gletscherriesen

Für viele Menschen ist es ein "Einmal-im-Leben"-Traum, mit dem Kreuzfahrtschiff die Inside Passage zu erleben. Der 800 Kilometer lange zerklüftete Küstenstreifen zählt zu den schönsten Fahrtgebieten der Welt. Die Route führt von Vancouver oder Seattle entlang der Westküste Kanadas und Alaskas in Richtung Norden.

Auch wenn es draußen stürmt, möchten die Passagiere das Deck kaum verlassen, weil es so viel Spektakuläres zu sehen gibt: Insel-Labyrinthe, verschlungene Fjorde, Eisberge und Gletscherriesen, die bis ins Meer reichen, offenbaren die Wucht und Schönheit dieser Region.

Die meisten der 20 Orte entlang der Strecke sind auf dem Landweg nicht zu erreichen. Die Ortschaften erzählen die Geschichte des großen Goldrauschs, der Ende des 19. Jahrhunderts nach Bekanntwerden der Goldfunde am Yukon und Klondike Abertausende Glücksritter in diese gottverlassene Gegend gelockt hat.

Erster Anlegehafen ist Ketchikan. Souvenirshops säumen die Front Street, in denen sich die Passagiere gleich mit dem ersten Schwung T-Shirts und Ureinwohner-Nippes eindecken, bevor sie zu den verschiedenen Ausflugsprogrammen aufbrechen, unter anderem zur Lumberjack Show, wo muskelbepackte Hünen demonstrieren, was man mit Baumstämmen so alles anstellen kann.

Alaskas Hauptstadt Juneau schmiegt sich in eine Bucht unterhalb des imposanten Mount Juneau. Die Stadt ist ein Sammelsurium von bunten Pionierhäuschen, viktorianischen Villen und Regierungsgebäuden. Riesige Berge und Gletscherfelder türmen sich hinter der Stadt auf. Flugexkursionen mit Propellerflugzeugen oder Helikoptern gewähren den Kreuzfahrern einen imposanten Einblick in die einsame Bergwildnis.

Ein Teil des Hafens ist für Wasserflugzeuge reserviert, die abenteuerlustige Passagiere zu den umliegenden Gletschern fliegen. Mit jeder Seemeile in Richtung Norden wird die Anmutung arktischer. Riesige Gletscherzungen bahnen sich ihren Weg ins Meer. Immer wieder brechen Eiswände ab und stürzen mit Getöse ins Wasser.

Nächster Hafen ist der Ort Skagway. Von dort aus machten sich einst die Goldsucher auf den beschwerlichen Weg über den White Pass und den Chilkoot Pass ins Landesinnere zu den Goldfeldern am Klondike River. Kaum war der Goldrausch nach der Jahrhundertwende zu Ende, fiel Skagway in den Tiefschlaf – bis das Städtchen vom Kreuzfahrttourismus wachgeküsst wurde.

Auf der Weiterfahrt über den Golf von Alaska geht das Staunen erst richtig los: Da treiben monströse Eisberge vorbei, auf den Eisschollen treiben Seelöwen, Weißkopfseeadler ziehen ihre Kreise, Buckelwale rollen ihre mächtigen Leiber über die Wasseroberfläche.

Schließlich erreicht das Schiff den Zielhafen Whittier oder Seward. Die Passagiere werden entweder zu ihrem Rückflug nach Anchorage gebracht oder sie starten hier zu einer ausgedehnten Alaska-Rundreise. Die Glücklichen!

Geirangerfjord: Norwegens Kronjuwel

Kein Ort repräsentiert die Naturschönheit Norwegens so eindrucksvoll wie der Geirangerfjord. Er ist der zentrale Mosaikstein einer Nordland-Kreuzfahrt. Kein Wunder, dass der Fjord-Einfahrt mit großer Vorfreude entgegengefiebert wird. Der seit 2005 zum Unesco-Weltkulturerbe gehörende Geirangerfjord liegt im Westen Norwegens und ist in die historische Postschiffroute eingebunden, die seit vielen Generationen die Küstenorte verbindet, von denen die meisten auf dem Landweg nicht erreichbar sind.

Der Geirangerfjord wird von steil aufragenden Felswänden und Wasserfällen flankiert. Der Brautschleier (Brudesløret) stürzt aus 320 Metern als dünner Wasserschleier in den Fjord. Nicht weniger prominent sind die Sieben Schwestern (De syv søstrene) – eine beachtliche "Familie" von sieben Wasserfällen, die direkt neben einem verlassenen Bergbauerndorf in die Tiefe rauschen – und der gegenüber liegende Freier (Friaren), der sich an einem Felsvorsprung teilt.

Wie die gesamte Fjordlandschaft dieser Region entstand auch der Geirangerfjord während der letzten Eiszeit, als ganz Norwegen von Eis überzogen war. Das Eis übte Druck auf die Landmasse aus, schabte tiefe Täler aus und formte die Fjorde. Als sich das Eis schließlich zurückzog, weitete sich das Landschaftsbild.

In Geiranger lag zu dieser Zeit der Wasserspiegel etwa 90 Meter höher als jetzt. Heute ist der Geirangerfjord ungefähr 300 Meter tief. Am Ende des Fjords kauert das Dorf Geiranger. 250 Menschen leben dort, im Sommer während der Touristensaison sind es fast zehnmal so viel.

Der Run auf den Geirangerfjord hat über die Jahre stark zugenommen. Um die Natur nicht länger dieser Belastung auszusetzen und das gute Klima zu erhalten, erlaubt Norwegen spätestens ab 2026 nur noch Schiffe mit emissionsfreiem Antrieb.

Panamakanal: Die berühmteste Abkürzung der Welt

Zu den gewagtesten Monumentalbauwerken zählt der Panamakanal. 82 Kilometer lang, verbindet diese Wasserstraße den Atlantik mit dem Pazifik. Nicht nur Frachtschiffe, auch zahlreiche Kreuzfahrtschiffe nutzen den Panamakanal auf ihren Routen. Für die Passagiere ist dieser spektakuläre Abschnitt sicher der Höhepunkt ihrer Seereise, der rund zwölf Stunden Fahrtdauer einnimmt.

Von der Atlantikseite beginnt der Kanal in der Limón Bay, wo das Schiff auf einem drei Kilometer langen Zufahrtskanal auf die ersten Schleusen zusteuert. Es lohnt sich früh aufzustehen, wenn man die spannenden Schleusenmanöver hautnah mitbekommen möchte. In drei aufeinander folgenden Schleusenkammern wird das Schiff jedes Mal neun Meter nach oben gehievt. In einiger Entfernung ist der Gatún-Damm zu sehen, dahinter liegt ein Wasserkraftwerk, das den Schleusenbetrieb mit Strom versorgt.

Schnell wird klar, welch ein Geniestreich der Ingenieurskunst der Panamakanal darstellt. 1914 wurde das größte Bauprojekt der Welt nach 20 Jahren Bauzeit von den USA eingeweiht. Der Kanal ersparte dem Schiffsverkehr einen 15.000 Kilometer langen Umweg über die Südspitze Südamerikas.

Heute wird der Kanal von 14.000 Schiffen pro Jahr befahren. 1999 wurde er von den USA, bis dahin Betreiber des Kanals, offiziell an Panama übergeben. Ein weiterer Meilenstein war die im Jahr 2016 fertig gestellte Erweiterung des Kanals und seiner Schleusen, die den Wasserweg für doppelt so viele Schiffe zugänglich macht.

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Nach den ersten Schleusen erreicht das Schiff den riesigen Gatún-See. Das Gefühl der Enge, des Eingesperrt Seins, darf sich für kurze Zeit erholen. Weiter geht es auf dem fast 100 Meter tief in den Fels geschnittenen Culebra Cut (auch unter dem Namen Gaillard-Durchstich bekannt) durch die Berge der kontinentalen Wasserscheide.

Nach 13 Kilometern ist bei der Schleuse von Pedro Miguel der Scheitelpunkt des Panamakanals erreicht. Ab da beginnt der "Abstieg" zum Pazifik. Was für ein erhabener Moment, wenn das Schiff wieder der Weite des Ozeans übergeben wird.

Suezkanal: Ozeanriese als Wüstenschiff

Eine merkwürdige Karawane zieht durch die Wüste. Es sind keine Beduinen mit ihren Kamelen, sondern Schiffe, die in gemächlichem Tempo durch den Wüstensand pflügen. Was wie eine Fata Morgana anmutet, ist in Wirklichkeit der ganz normale Verkehr auf dem Suezkanal in Ägypten. Unter die rund 24.000 Fracht- und Containerschiffe, die jährlich die Wasserstraße nützen, mischen sich auch zahlreiche Kreuzfahrtschiffe. Egal, wo sie gestartet sind und wohin sie fahren, stellt die Durchquerung des Suezkanals einen unvergesslichen Höhepunkt ihrer Reise dar.

Der 1869 eröffnete Suezkanal gilt als eines der kühnsten und gigantischsten Bauprojekte der Welt und wichtigster Korridor zwischen Asien und Europa. Die 193 Kilometer (inklusive der Zufahrtskanäle) zwischen Port Said am Mittelmeer und Port Taufiq bei Suez am Roten Meer sind eine Abkürzung, die den weiten Weg um Afrika erspart.

Schiffe aus aller Herren Länder sammeln sich in den jeweiligen Endhäfen und fahren im Konvoi mit einer Geschwindigkeit von 16 km/h. Seit 2015 gibt es bei Ismailia auf der Höhe des Treffpunktes beider Konvois eine zweite Fahrrinne, so dass Gegenverkehr möglich ist. Dadurch hat sich die Fahrtzeit durch den Kanal auf rund elf Stunden halbiert. Anders als der Panamakanal kommt der Suezkanal ohne Schleusen aus.

Ein Teil des Kanals führt durch Seen, während andere Abschnitte durch die ägyptische Wüste gegraben wurden. Ein architektonisches Highlight ist die El Ferdan-Brücke, die den Suezkanal nördlich von Ismailia kreuzt. Mit 340 Meter Spannweite ist sie die längste Drehbrücke der Welt. Ein weiteres gigantisches Brückenbauwerk ist die im Jahr 2001 eingeweihte Al-Salam-Brücke.

Die Schrägseilbrücke, die von zwei obeliskartigen Pylonen getragen wird, überspannt den Suezkanal in 70 Meter Höhe. Ingenieurskunst hin und architektonische Mammutleistungen her: Nichts geht so unter die Haut wie an Bord des Schiffs den Sonnenaufgang zu erleben. Findet die Kanaleinfahrt nachts statt, heißt es früh aufstehen und Gänsehautfeeling genießen, wenn der rote Feuerball hinter den schroffen Bergen der Wüste emporsteigt und die Wüste in goldenes Licht taucht.

Verwendete Quellen
  • Reiseagentur SRT
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