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Chips im Test: Kartoffelchips enthalten Schadstoffe


"Öko-Test" findet nicht nur Pestizide
Drastisches Testergebnis: Viele Chips stecken voller Schadstoffe

  • Jennifer Buchholz
Von Jennifer Buchholz

Aktualisiert am 26.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Kartoffelchips (Symbolbild): Mehrere Tonnen Chips beschäftigen derzeit die Polizei.Vergrößern des Bildes
Kartoffelchips (Symbolbild): Die Snacks sind beliebt. (Quelle: Juanmonino/Getty Images)

Chips sind nicht gesund – das weiß jeder. Doch das liegt nicht nur an dem hohen Salz- und Fettgehalt. Auch Schadstoffe stecken in dem Snack.

Ob beim Filmabend, auf Partys oder einfach so zwischendurch: Chips sind für viele der ideale Snack. Doch die knusprigen Scheiben sind alles andere als gesund. Neben Fetten, Salz, Pestiziden und synthetischen Düngern enthalten Kartoffelchips noch ganz andere, sehr bedenkliche Inhaltsstoffe, wie eine aktuelle Untersuchung von "Öko-Test" (Ausgabe 10/2023) herausgefunden hat.

Chips im Test: Diese Produkte schneiden am schlechtesten ab

Unter den 20 getesteten Kartoffelchips fielen vor allem 9 besonders negativ auf. Der Grund: In Laboruntersuchungen konnten zahlreiche Schadstoffe wie Acrylamid, Mineralölbestandteile, Pestizide, Glykoalkaloide und auch MOAH nachgewiesen werden. Besonders kritisch fielen die Ergebnisse unter anderem bei "Chio Red Paprika Chips" von Intersnack sowie "Lay's Red Paprika" von PepsiCo Deutschland aus.

Das steckt in den Chio Red Paprika Chips

In den "Chio Red Paprika Chips" war der Acrylamid-Wert erhöht, der Wert an Mineralölbestandteilen leicht erhöht. Zudem wurden Pestizide wie Deltamethrin (erhöht) und 1,4-Dimethylnaphthalin (in Spuren) nachgewiesen. Acrylamid erwies sich in Tierversuchen als krebserregend. Die gesundheitlichen Folgen durch den Konsum von Mineralölbestandteilen sind noch nicht ausreichend erforscht. Dennoch gelten sie als "grundsätzlich unerwünscht". Dimethylnaphthalin ist ein Keimhemmer, der in Wasserorganismen extrem toxisch wirkt. Häufig befindet sich das Pestizid auf der Schale von rohen Kartoffeln – aus diesem Grund sollten Kartoffeln aus dem Handel vor dem Verzehr ausreichend gewaschen oder idealerweise geschält werden.

Heftiger auf die Gesundheit wirkt das Pestizid Deltamethrin. Es kann die Nerven sowie die Nervenfasern schädigen. Einen weiteren Minuspunkt gab es von "Öko-Test" für die Verwendung von Aromen. Denn diese können sich ebenfalls negativ auf die Gesundheit auswirken und beispielsweise krebserregend sein. Gesamtnote daher: "ungenügend".

Keimhemmungsmittel in Chips von Lay's

Die "Lay's Red Paprika" schnitten ebenso "ungenügend" ab. Neben einem erhöhten Acrylamid-Wert wurden auch hier Mineralölbestandteile (in Spuren), Pestizide (Chlorpropham leicht erhöht, 1,4-Dimethylnaphthalin in Spuren) sowie Aromen und Geschmacksverstärker (Aromen, Mononatriumglutamat, Dinatriumguanylat, Dinatriuminosinat) nachgewiesen. Das Keimhemmungsmittel Chlorpropham gilt als gesundheitsschädlich und darf daher seit Oktober 2020 nicht mehr eingesetzt werden. Mononatriumglutamat wird zwar seitens der WHO, der EU und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in geringen Mengen als unbedenklich eingestuft. Verbraucherschützer raten von dem Verzehr jedoch ab.

Der Geschmacksverstärker Dinatriumguanylat kommt in Lebensmitteln wie Blumenkohl und Sahne auf natürliche Weise vor. Doch chemisch hergestellt gilt er als gesundheitsgefährdend. Dinatriuminosinat zählt ebenfalls zu den Geschmacksverstärkern. Er kann zu beitragen, dass der Harnsäurespiegel im Blut steigt und sodann in Form von Kristallen in den Gelenken und weichem Gewebe einlagert. Daher sollte auf den Stoff verzichtet werden. Gesamtnote für die Lay's Chips: "ungenügend".

Chips: Das ist der Testsieger bei "Öko-Test"

Am besten im Test schnitten die "Dennree Kartoffel-Chips Paprika" von Dennree (hergestellt von FZ Organic Food) ab. In ihnen konnten Acrylamid sowie Mineralölbestandteile nur in Spuren nachgewiesen werden. Eine Pestizidbelastung lag laut Laboruntersuchungen nicht vor. Einziger Kritikpunkt von "Öko-Test": Der gemessene Salzgehalt weicht stark von dem angegebenen ab. Dennoch wurden die Dennree-Kartoffelchips mit der Gesamtnote "sehr gut" ausgezeichnet.

Mit "gut" schnitten die "Funny-Frisch Chips frisch Ungarisch" von Intersnack ab. In Laboruntersuchungen wurden Acrylamid, Mineralölbestandteile sowie das Pestizid 1,4-Dimethylnaphthalin – ein Keimhemmer – nachgewiesen. Kritischer sah "Öko-Test" jedoch die Verwendung von Aromen und Raucharoma. Bei der Herstellung von letzterem entstehen polyzyklische Kohlenwasserstoffe (PAK). Sie können das Erbgut schädigen und werden als krebserregend eingestuft. Dennoch erhalten die Funny-Frisch-Chips die Gesamtnote "gut" und zählen somit noch zu den besseren im Test.

Chips bei "Öko-Test" – die Gesamtergebnisse

Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:

  • 1 Kartoffelchips, Geschmacksrichtung Paprika, mit der Gesamtnote "sehr gut", davon 1 Bio-Produkt
  • 6 Kartoffelchips, Geschmacksrichtung Paprika, mit der Gesamtnote "gut"
  • 3 Kartoffelchips, Geschmacksrichtung Paprika, mit der Gesamtnote "befriedigend"
  • 1 Kartoffelchips, Geschmacksrichtung Paprika, mit der Gesamtnote "ausreichend"
  • 9 Kartoffelchips, Geschmacksrichtung Paprika, mit der Gesamtnote "ungenügend", davon 6 Bio-Produkt
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