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Trinkhalme aus Papier: Schädlich für Gesundheit und Umwelt


Strohhalme im Test
Trinkhalme aus Papier: schädlich für Gesundheit – und Umwelt


23.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Trinkhalme aus Papier (Symbolbild): Einige Produkte enthalten Schadstoffe.Vergrößern des Bildes
Trinkhalme aus Papier (Symbolbild): Einige Produkte enthalten Schadstoffe. (Quelle: Wirestock/imago-images-bilder)

Strohhalme aus Plastik sind verboten und wurden von Modellen aus Papier, Stahl oder Glas ersetzt. Zum Unmut vieler Verbraucher. Und zulasten der Umwelt.

Kennen Sie das Foto von der Schildkröte, in deren Nase ein Plastiktrinkhalm steckt? Der Plastikmüll in den Ozeanen führt zum Leiden und Sterben zahlreicher Tiere (mehr dazu hier). Und war ein Anlass, Einweg-Trinkhalme und -Besteck aus Plastik zu verbieten. Doch die Alternativen aus Papier lösen sich meist schnell auf, sind weniger stabil oder verderben gar den Geschmack. Und wie eine Untersuchung von "Öko-Test" (Ausgabe 06/2024) zeigt, sind viele zumindest der Trinkhalme obendrein noch mit Schadstoffen belastet.

Papiertrinkhalme bei "Öko-Test": Markenprodukt ist "ungenügend"

Testverlierer: gesundheitsgefährdende Schadstoffe

Ein erhöhter Wert an Aluminium und Benzisothiazolinon (BIT), also gesundheitsgefährdenden Schadstoffen, sind ein Grund, der zur Gesamtnote "ungenügend" bei den "Bofa Eco Tableware Bofa Straw, grün" von Prolinx führt. Weitere Gründe sind die Instabilität sowie das Abfärben.

Hersteller nutzen Aluminium in Trinkhalmen als Füllstoff, aber auch für die Oberflächenbeschichtung. Problematisch ist das, da auch in zahlreichen Lebensmitteln der Aluminiumgehalt sehr hoch ist. Demnach nehmen Menschen bereits hierüber große Mengen des Schadstoffes auf. Das kann dann zu Nieren- und Nervenschäden führen.

Benzisothiazolinon wird aufgrund seiner fungiziden und mikrobiziden Wirkung unter anderem in Farben eingesetzt. Es gilt als Konktaktallergen und ist laut Europäischer Chemikalienagentur (ECHA) gesundheitsschädlich beim Verschlucken. "Die Mengen des oft als Konservierungsmittel eingesetzten Stoffs sollten daher gering gehalten werden", empfiehlt "Öko-Test". Aber auch für die Umwelt ist der Stoff schädlich (Biozid).

Negativ fiel im Test auch auf, dass die Halme in sauren Getränken abfärben.

Testverlierer: Drogeriemarkt-Produkt

Ebenfalls schlecht schnitten "Alouette Trinkhalme, blau-weiß/ rosa-weiß/ grau-weiß" von Rossmann ab. Bei Laboruntersuchungen wurde ein erhöhter PFAS-Wert (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS)) nachgewiesen. Darüber hinaus bemängeln die Tester die Sensorik. Sie beschreiben das Papier als adstringierend (vergoren), bitter, sauer, rauchig und süßlich. Zudem weicht der Halm durch und knickt ein. Gesamtnote für das Produkt aus dem Drogeriemarkt: "mangelhaft".

Testsieger: Diese Papiertrinkhalme schneiden am besten ab

Mit dem Gesamtergebnis "sehr gut" schnitten die Trinkhalme "Metaltex Papierstrohhalme, schwarz-weiß" von Metaltex sowie die "Förnyande Trinkhalme, weiß" von Ikea ab. In beiden wurden keine Schadstoffe gefunden. Zudem gab es keine sensorischen Auffälligkeiten. Die Ikea-Halme bleiben stabil, die Metaltex-Halme färbten nicht ab, biegen sich jedoch.

Die "Metaltex Papierstrohhalme, schwarz-weiß" schlagen mit 0,07 Euro pro Stück zu Buche, die "Förnyande Trinkhalme, weiß" mit 0,04 Euro.

Papiertrinkhalme: Gesamtergebnisse

Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:

  • 2 x Papiertrinkhalme mit der Gesamtnote "sehr gut", darunter 1 x weiße und ungebleichte Trinkhalme
  • 8 x Papiertrinkhalme mit der Gesamtnote "gut", darunter 3 x weiße und ungebleichte Trinkhalme
  • 6 x Papiertrinkhalme mit der Gesamtnote "befriedigend", darunter 2 x weiße und ungebleichte Trinkhalme
  • 3 x Papiertrinkhalme mit der Gesamtnote "mangelhaft", darunter 2 x weiße und ungebleichte Trinkhalme
  • 1 x Papiertrinkhalme mit der Gesamtnote "ungenügend", darunter 1 x weiße und ungebleichte Trinkhalme

So lief der Test ab

Für den Test hat "Öko-Test" 20 Trinkhalme aus Papier von einem unabhängigen Labor untersuchen lassen. Fokus lag dabei auf den Schadstoffen: Formaldehyd, Chlorpropanole, Isothiazolinone, Glyoxal und Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) sowie bei den schwarzen, beziehungsweise bunten Halmen zusätzlich auf dem Gehalt von PFAS sowie Chrom, Aluminium, Blei, Quecksilber, Cadmium und Polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).

Für den Sensoriktest verwendeten die Tester Wasser. Bei bunten beziehungsweise schwarzen Halmen nutzten die Tester zusätzlich eine dreiprozentige Essigsäure – als Alternative zu sauren Getränken wie beispielsweise Apfelschorle.

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Verwendete Quellen
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