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Craft Beer bei Stiftung Warentest: Diese schmecken sehr gut


Stiftung Warentest
Dieses Craft Bier gewinnt den offiziellen Geschmackstest

Von dpa, jb

27.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Braustil bedient die wachsende Nachfrage der Kunden nach individuellem Craft Beer - kleine Auflage, beste Zutaten, Frische am Zapfhahn.Vergrößern des BildesVerbraucher mögen Craft Bier: Sowohl frisch gezapft als auch aus der Flasche oder Dose. (Quelle: dpa)

Die Stiftung Warentest hat zwölf Craft Biere (Pale Ale und Indian Pale Ale) untersucht. Der Spitzenreiter im Test überrascht auch die Tester.

Pale Ale und Indian Pale Ale: Fallen diese Begriffe, geht es oft um Craft Bier, also um Biere, die in aller Regel nicht großindustriell gefertigt werden, sondern oft von kleineren Betrieben. Und diese zwei Braustile sind der Craft-Bier-Szene besonders beliebt. Während ein India Pale Ale (IPA) genau das Richtige für Fans kräftiger Bitternoten ist, wird ein Pale Ale im Vergleich mit weniger Hopfen gebraut – und ist damit weniger bitter.

Doch welches Craft Bier schmeckt denn nun am besten? Dieser Frage ist die Stiftung Warentest nachgegangen. Sie hat zwölf Craft Biere, sechs Pales Ales und sechs Indian Pale Ales (IPA), von zehn geschulten Bier-Sommeliers verkosten lassen ("test"-Ausgabe 9/2024).

Woher die Fruchtnoten kommen

Doch vorab noch ein bisschen Theorie: Dass Craft Biere im Geschmack an Südfrüchte wie Ananas, Maracuja oder Litschi erinnern können, liegt an bestimmten Hopfenzüchtungen.

Hinter intensiven Fruchtaromen steckt zudem oft auch das sogenannte "Hopfenstopfen". Dabei geben Brauer ein zweites Mal Hopfen ins erkaltete Bier, wie Martin Zarnkow vom Forschungszentrum für Brau- und Lebensmittelqualität der TU München im "test"-Bericht erklärt. Und: Craft Brauer setzen teils andere Hefen als die klassischen ein – auch so kommen neue Aromen ins Spiel.

Craft Bier: Der Testsieger stammt von der Insel Rügen

Welches Craft Bier ist nun am leckersten? Plakativ lässt sich sagen: Von der Küste schmeckt's am besten.

So geben die Tester dem "Überseehopfen IPA" der Rügener Insel-Brauerei mit Blick auf Aussehen, Geruch und Geschmack eine glatte Eins in dieser Teilkategorie. Es riecht und schmeckt unter anderem "stark nach Südfrüchten, sehr leicht rauchig und sehr leicht hefig-fruchtig mit floralen, holzigen sowie Honig- und Sherrynoten", fasst Stiftung Warentest den Eindruck der Bier-Experten zusammen.

Mit der Gesamtnote 1,6 landet das Produkt von der Ostseeinsel auch insgesamt auf Platz eins. Nur eine Sache dürfte bei dem einen oder der anderen für einen leicht bitteren Nachgeschmack sorgen: Mit 9,05 Euro pro Liter – umgerechnet 2,99 Euro pro Flasche – ist es das teuerste Bier im Test.

Diese Pale Ales schmecken am besten

Wie sieht es bei den Pale Ales aus? Hier liegen gleich zwei Biere in Sachen Sensorik ganz vorn (jeweils mit der Teil-Note 1,5 und der Gesamtnote 1,9). Laut Stiftung Warentest schmecken sie "hervorragend". Welche das sind?

Da ist zum einen das "Pale Ale" der Kieler Brauerei "Lille", das ausgeprägt "hopfenwürzig, –harzig (Pinie) und intensiv nach Südfrüchten (Maracuja, Ananas) riecht". Im Geschmack zeigen sich diese Aromen den Testern zufolge etwas weniger ausgeprägt.

Überzeugen kann auch das "Atlantik-Ale" von "Störtebeker Brauspezialitäten" aus Stralsund. Hier schmecken die Testerinnen und Tester Zitrus- und Grasnoten heraus und eine "intensive Bitternote, die rasch abklingt". Übrigens handelt es sich dabei mit einem Preis von 2,78 Euro pro Liter um das günstigste Bier im Test.

Ein Dosenbier mit Bisphenol A

Die Warentester haben nicht nur den Geschmack der Craft Biere beurteilt, sondern die Produkte auch auf Schadstoffe hin untersucht. Die gute Nachricht: Hier gab es nur wenig zu bemängeln.

In einem Craft Bier aus der Dose wiesen Laboruntersuchungen allerdings Bisphenol A (BPA) nach. Dabei handelt es sich um einen Schadstoff, der bei langfristiger Aufnahme auf die Fruchtbarkeit schlagen kann. Immerhin: Der BPA-Gehalt in dem betroffenen Bier war gering, er lag unter dem Grenzwert für Trinkwasser. Ein weiterer Kritikpunkt an dem Dosenbier: Die Sensorik war nicht immer gleichbleibend. "In manchen Dosen war das Bier sensorisch fehlerfrei. In anderen wies es Fehler, wie Alterungsnoten und deutliche Butteraromen auf, war aber noch genießbar." Allerdings: In einem anderen Craft Bier aus der Dose konnten bei Laboruntersuchungen kein BPA nachgewiesen werden. Die Darreichungsform hat also nicht immer negative Auswirkungen. Das besagte Bier schnitt im Test mit "gut" ab.

Übrigens: Die EU plant, BPA in Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, verbieten zu lassen. Die Regelung tritt Ende 2024 in Kraft.

Verwendete Quellen
  • germany.representation.ec.europa.eu "EU-Staaten für Verbot von Weichmacher Bisphenol A in Lebensmittelkontaktmaterialien"
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