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Verbrenner-Aus vor Aus: Das kann nachhaltige Schäden anrichten | Kommentar


Aus für das Verbrenner-Aus?
Ein fatales Zeichen


24.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Gebrauchte E-Autos: Die Preise sanken innerhalb eines Jahres um 10.000 Euro.Vergrößern des Bildes
Gefährdete Spezies? Die CDU will ihre Mitglieder über einen Rückzieher beim Verbrenner-Aus für Neuwagen ab 2035 abstimmen lassen. (Quelle: IMAGO/Sylvio Dittrich)

Die Antriebswende im Verkehrssektor lahmt. Jetzt lässt die CDU auch noch über das Verbrenner-Aus ab 2035 abstimmen. Doch das würde nachhaltige Schäden anrichten.

Die Verkäufe von E-Autos lahmen, die Antriebswende kommt nicht voran – und was macht die CDU? Sie lässt ihre Mitglieder über eine Abkehr vom Verbrenner-Verkaufsverbot ab 2035 in Europa abstimmen (lesen Sie hier mehr dazu). Die Forderung: Technologieoffenheit statt Verbote.

Würde das Verbrenner-Aus tatsächlich zurückgenommen, wäre dies ein fatales Zeichen – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Wirtschaft und die Glaubwürdigkeit der Politik.

Ja, die Umstellung auf E-Autos ist zäh. Viel zäher, als die politischen Verantwortlichen und die Autohersteller gedacht haben. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur kommt nicht so voran wie gewünscht, und vor allem fehlt es aktuell an bezahlbaren E-Autos. Auch die Vorbehalte in der Bevölkerung gegen die neue Technologie sind groß. Der Stopp der E-Auto-Förderung hat zudem die Nachfrage nach elektrischen Neuwagen massiv einbrechen lassen – und auch die Preise für gebrauchte Stromer.

Autohersteller beginnen zu zögern

Selbst die Autohersteller, die in den vergangenen Jahren massiv in E-Autos investiert haben, scheinen nicht mehr so recht an den Erfolg zu glauben: VW will den elektrischen ID.7 erst einmal nicht in die USA exportieren und nennt dies eine "marktorientierte Entscheidung". Sprich: Der Konzern sieht zu wenig Interesse bei den Kunden. Mercedes hat die Entwicklung einer neuen Elektro-Plattform für kommende Modellgenerationen gestoppt, weil die Nachfrage nach E-Autos zu gering und das Investitionswagnis zu groß ist.

Eine Kehrtwende ist keine Option

Doch es ist keine Alternative, jetzt zaudernd die Entwicklungen der vergangenen Jahre zurückzudrehen. Die Batterietechnik hat sich massiv verbessert, neue Zellen ohne seltene Erden wie Lithium oder Kobalt sind in der Entwicklung. Mittlerweile kommen auch die ersten E-Fahrzeuge mit akzeptablen Reichweiten um die 25.000 Euro auf den Markt, weil die Fertigung durch höhere Produktionszahlen günstiger wird. Und das liegt unter anderem auch daran, dass der politische Druck auf die Autohersteller zuletzt hoch war, den CO2-Ausstoß drastisch zu reduzieren und neue Technologien zu entwickeln.

Wird dieser Druck wieder zurückgenommen, siegt die Macht der Gewohnheit – zum Nachteil unseres Wirtschaftsstandorts. Denn die großen Industrien anderer Länder, vor allem China, entwickeln weiter neue Antriebs- und Energiespeicheroptionen. Passen wir jetzt nicht auf und bündeln unsere Kräfte, verspielen wir die Chance, auf dem Weltmarkt mit technologischen Entwicklungen "Made in Germany" oder "Made in EU" in ein paar Jahren überhaupt noch eine Rolle zu spielen.

Politik muss einen zuverlässigen Rahmen schaffen

Aber auch die Politik macht sich dauerhaft unglaubwürdig: Sie muss stabile, zuverlässige und glaubwürdige Leitplanken schaffen, an denen sich Wirtschaft und Gesellschaft orientieren können. Schon das Aus für die E-Auto-Förderung hat einen massiven Vertrauensverlust nach sich gezogen – klamme Kassen hin oder her. Ein ständiger Schlingerkurs schafft Unruhe, die wir uns in der aktuellen Zeit nicht erlauben und leisten können.

Verwendete Quellen
  • Eigene Meinung
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