Mängel bei der Abgasuntersuchung Moderne Diesel fallen bei der AU häufiger durch

Immer weniger Autos rasseln bei der Abgasuntersuchung durch. Doch eine Gruppe fällt mit höheren Quoten auf – trotz moderner Borddiagnose.
Im vergangenen Jahr wurden bei der Abgasuntersuchung (AU) oder der AUK für Krafträder bei mehr als 400.000 von 10,8 Millionen Fahrzeugen in Deutschland Mängel festgestellt. Insgesamt waren es mehr als 750.000 davon. Das entspricht einer durchschnittlichen Quote von 3,8 Prozent – ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (4,1 Prozent), berichtet der Zentralverband Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Im Jahr 2022 lag der Wert noch bei 4,9 Prozent.
Je nach Fahrzeugkategorie schwanken die Mängelquoten deutlich: Zwischen 1,8 und 9,3 Prozent der Fahrzeuge wiesen bei der AU Defizite auf. Über alle Fahrzeugtypen hinweg – vom Pkw über Nutzfahrzeuge bis zu Krafträdern – wurden bei fast 185.000 Fahrzeugen Mängel bereits vor der eigentlichen Prüfung erkannt und beseitigt. Sie bestanden die AU im Anschluss problemlos.
Euro-6-Diesel im Fokus
Besondere Aufmerksamkeit gilt der sogenannten Partikelanzahlmessung (PN-Messung) direkt am Auspuff-Endrohr, die seit Juli 2023 verpflichtend bei der Abgasuntersuchung von Dieselfahrzeugen mit Euro-6-Norm durchgeführt wird. Vier Prozent dieser Fahrzeuge fallen bei der neuen Messung durch – also etwas mehr als der Durchschnitt. Und das, obwohl sie die erste Prüfung per Software anhand der im Auto eingebauten, sogenannten OBD-Schnittstelle (On-Board-Diagnose) bestanden hatten.
Bereits Anfang 2024 zeigte sich in einer Detailauswertung mit Zahlen von 2023: Die Mängelquote steigt mit der Laufleistung. Fahrzeuge mit unter 50.000 Kilometern fielen zu 2,8 Prozent durch, bei Laufleistungen über 160.000 Kilometern lag der Anteil bereits bei 4,7 Prozent. Die On-Board-Diagnose hingegen meldete in nur 0,72 Prozent der Fälle einen Fehler im Abgassystem – ein klares Indiz für ihre begrenzte Aussagekraft, so "Auto Motor und Sport".
Ohne Endrohrmessung geht es nicht
"Die aktuellen Zahlen unterstreichen erneut die hohe Relevanz der Abgasuntersuchung für den Umweltschutz", sagt Detlef Peter Grün, Bundesinnungsmeister und Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Nur eine Endrohrmessung könne sicherstellen, dass ein Fahrzeug über seine gesamte Lebensdauer hinweg die gesetzlichen Emissionsgrenzwerte einhält.
- kfzgewerbe.de: "Über 750.000 abgasrelevante Mängel an Kfz festgestellt"
- autohaus.de: "Abgasuntersuchung: Mängelquote sinkt auf 3,8 Prozent"
- auto-motor-und-sport.de: "Abgasuntersuchung: Moderne Diesel-Pkw fallen häufiger durch"