Versicherungs-Auswertung Hier fahren die Autos mit den höchsten Neuwagenpreisen

Wo in Deutschland die teuersten Autos fahren – und warum das nicht bedeutet, dass dort auch die höchsten Versicherungskosten anfallen.
Wer in Deutschland ein Auto kauft, gibt dafür je nach Wohnort sehr unterschiedlich viel Geld aus. Besonders tief in die Tasche greifen Autofahrer im Süden der Republik: In Bayern liegt der Neupreis der innerhalb der vergangenen 24 Monate neu versicherten Autos im Schnitt bei 27.341 Euro. Am anderen Ende der Skala liegt Bremen mit durchschnittlich 24.068 Euro – ein Unterschied von rund 3.300 Euro. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Verivox.
Große Unterschiede zwischen Nord, Süd und Ost
Im Bundesvergleich belegt Bayern damit Platz eins im Ranking der höchsten Fahrzeugneupreise. Es folgen Baden-Württemberg (26.810 Euro) und Hessen (26.098 Euro). Deutlich günstiger sind die Fahrzeuge dagegen in vielen ostdeutschen Bundesländern: In Sachsen (24.123 Euro), Berlin (24.202 Euro), Sachsen-Anhalt (24.339 Euro) und Thüringen (24.586 Euro) liegen die durchschnittlichen Neupreise jeweils mehr als 600 Euro unter dem bundesweiten Schnitt von 25.261 Euro. Einzige Ausnahme unter den ostdeutschen Ländern ist Mecklenburg-Vorpommern – mit 25.271 Euro liegt es leicht über dem Durchschnitt.
Die Preisunterschiede erklären sich unter anderem mit der Altersstruktur der Fahrzeuge: Bei der Auswertung wurde der jeweilige Neupreis der Fahrzeuge berücksichtigt, nicht der Zeitwert. Das Durchschnittsauto ist in Deutschland inzwischen 13 Jahre alt – im Jahr 2012 lagen die Neuwagenpreise deutlich niedriger als heute. Da in die Berechnung alle neu versicherten Fahrzeuge eingeflossen sind, sind entsprechend auch diese Fahrzeuge enthalten.
Städte: München ganz vorn – Duisburg ganz hinten
Auch auf Stadtebene zeigt sich ein deutliches Gefälle: In München sind die neu versicherten Autos mit Abstand am teuersten. Dort liegt der durchschnittliche Neupreis bei 28.818 Euro – also mehr als 3.500 Euro über dem Bundesdurchschnitt. Dahinter folgen Stuttgart (28.227 Euro) und Augsburg (27.422 Euro). Auch Nürnberg (25.942 Euro) schafft es als dritte bayerische Stadt unter die Top 10.
Am unteren Ende des Städterankings finden sich vor allem westdeutsche Großstädte. In Duisburg liegt der durchschnittliche Neupreis bei 23.022 Euro, in Dresden bei 23.070 Euro und in Bochum bei 23.312 Euro.
Versicherungsbeiträge: Günstiges Auto, teure Prämie
Interessant wird es beim Blick auf die Versicherungskosten. Denn wer denkt, dass günstigere Autos auch automatisch niedrigere Beiträge kosten, liegt falsch. In Berlin beispielsweise liegen die durchschnittlichen Neupreise im unteren Bereich – trotzdem zahlen die Hauptstädter bundesweit mit Abstand am meisten für ihre Kfz-Versicherung. Laut Verivox liegt die Versicherungsprämie dort im Schnitt 22 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Hintergrund ist vor allem die hohe Schadenquote. Nach Angaben des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) liegt sie in Berlin rund 37 Prozent über dem Durchschnitt. Zusätzlich schlagen in der Hauptstadt auch hohe Diebstahlzahlen und häufige Vandalismusschäden zu Buche – beides Faktoren, die sich direkt auf die Höhe der Versicherungsprämie auswirken.
Ganz anders sieht es in Bayern aus: Trotz der hohen Anschaffungskosten für Autos bleiben die Versicherungskosten dort vergleichsweise moderat – im Schnitt nur sechs Prozent über dem Bundeswert.
- Pressemitteilung von Verivox
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