Bis zu zehn Jahre Fahrverbot Griechenland führt Knallhart-Strafen ein

Griechenland zieht die Zügel an: Handy am Steuer, Raserei und Rauchen im Auto können richtig teuer werden. Sogar für Touristen drohen drastische Folgen.
Griechenland will seine Straßen sicherer machen – mit harten Maßnahmen. Das Parlament in Athen soll eine umfassende Reform der Straßenverkehrsordnung beschließen. Der Grund: zu viele Unfälle, zu viele Tote. Strengere Kontrollen und drastische Strafen sollen die Trendwende bringen.
350 Euro fürs Telefonieren – beim ersten Mal
Handy am Steuer – in Griechenland wird das teuer. Wer erwischt wird, zahlt 350 Euro. Und verliert den Führerschein für 30 Tage. Beim zweiten Mal drohen bis zu 2.000 Euro Strafe und ein Jahr Fahrverbot. Die Botschaft ist eindeutig: Verkehrsdisziplin geht vor – auch für Urlauber.
Helmpflicht kommt
In Griechenland trägt laut Verkehrsverband jeder fünfte Biker keinen Helm. Zwei Drittel der tödlich Verunglückten waren ungeschützt unterwegs. Jetzt zieht der Staat die Reißleine: Wer ohne Helm erwischt wird, muss mit hohen Bußgeldern und strengen Kontrollen rechnen.
Raserei wird richtig teuer
Neue Tempolimits, drastische Strafen: Innerorts gilt künftig Tempo 50, auf schmalen Straßen sogar nur Tempo 30. Auf Autobahnen hebt Griechenland das Limit dagegen auf 140 km/h an. Doch wer die Regeln ignoriert, zahlt – je nach Tempoverstoß – bis zu 8.000 Euro.
Noch teurer und folgenschwerer wird es bei illegalen Straßenrennen oder aggressivem Fahrverhalten: Beim ersten Mal drohen 2.000 Euro Bußgeld und ein Jahr Fahrverbot, beim dritten Verstoß sogar vier Jahre ohne Führerschein.
Kein Zigarettenrauch für Kinder
Strenger Nichtraucherschutz im Auto: Wer mit Kindern unter zwölf Jahren unterwegs ist, darf künftig nicht mehr zur Zigarette greifen – sonst droht ein Bußgeld. Auch beim Alkohol bleibt Griechenland strikt: Die Promillegrenze liegt bei 0,5. Wer sie überschreitet, zahlt ab 1.000 Euro und kann den Führerschein für bis zu zehn Jahre verlieren.
Mit Wohnmobil besser auf die Uhr schauen
Neue Regeln gelten auch für Wohnmobile: Wer mit dem Camper unterwegs ist, sollte Stellplätze genau wählen. Es ist verboten, außerhalb ausgewiesener Flächen länger als 24 Stunden zu parken. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 3.000 Euro, im schlimmsten Fall sogar Haft.

Gelten die Strafen auch in Deutschland?
Ein Bußgeld aus dem EU-Ausland, das mindestens 70 Euro beträgt, kann in Deutschland vollstreckt werden. Ein im Ausland verhängtes Fahrverbot gilt jedoch nur dort – in Deutschland bleibt der Führerschein gültig. Kurzum: Geldstrafen werden fällig, Fahrverbote nicht.
Touristen sollten sich absichern
Versichert oder verloren: In Griechenland sind schätzungsweise bis zu 500.000 Fahrzeuge ohne Versicherung unterwegs. Für Urlauber kann dadurch ein harmloser Unfall teuer enden. Experten raten dringend zur Vollkaskoversicherung – auch für Mietwagen.
- Nachrichtenagentur dpa
- adac.de: Strafzettel aus dem Ausland nicht ignorieren
- test.de: Bußgeldbescheid aus dem Ausland: Wie das Verfahren läuft, wann Sie ungestraft davonkommen