BYD startet im Herbst China-Marke kommt nach Deutschland
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mit BYD startet ein chinesischer Hersteller hierzulande den Verkauf seiner Autos. Die Marke ist längst nicht mehr die einzige.
Noch ist BYD bei uns unbekannt, aber unterschätzen sollte man das Unternehmen nicht: 640.000 verkaufte E-Mobile und Plug-in-Hybride im ersten Halbjahr 2022 machen die chinesische Marke noch vor Tesla zum weltgrößten E-Autohersteller. Und noch in diesem Jahr startet BYD in Deutschland.
Ein Elektro-SUV zum Start
Ab Oktober dürfte zunächst das Mittelklasse-SUV Tang in der Elektro-Ausführung auf den Markt kommen. Später könnte das Markenflaggschiff Han folgen, eine Businesslimousine mit bis zu 600 Kilometern elektrischer Reichweite. Die ersten Fahrzeuge sollen noch vor Jahresende an die Kunden gehen.
Vertriebspartner in Europa ist Hedin Mobility. Parallel zu Deutschland sollen die BYD-Autos auch nach Schweden kommen. Geplant sind unter anderem Flagship-Stores in Großstädten beider Länder, der erste "BYD Pioneering Store" soll in Stockholm entstehen.
Wachstum in Europa
BYD ist längst nicht mehr der einzige Hersteller aus China, der den Markt aufrollen will. Während frühere Versuche aufgrund mieser Qualität und verheerender Crashtest-Ergebnisse gescheitert waren, haben sich die Unternehmen mittlerweile genügend Wissen angeeignet, um sich auch im Vergleich mit VW, BMW oder Audi bewähren zu können.
Chinesen an bekannten Marken beteiligt
- Schon seit 2010 gehört die schwedische Marke Volvo zum Geely-Konzern. Daraus hervorgegangen ist unter anderem die Elektromarke Polestar. Geely ist außerdem mit seiner Marke Lynk & Co. in Europa vertreten und setzt hier auf einen Direktvertrieb ohne Autohäuser.
- Der Staatskonzern BAIC ist zu 20 Prozent an Daimler beteiligt. Außerdem entsteht das neue Smart-SUV #1 in Kooperation mit Geely in China.
- Mini kooperiert bei der kommenden Generation seines Klassikers mit Great Wall Motors: Die Verbrennervariante soll im britischen Oxford gebaut werden, die E-Version in China
- Die britische Traditionsmarke MG gehört seit 2005 SAIC, dem siebtgrößten Autohersteller der Welt, und bietet seit 2021 unter anderem den elektrischen Kombi MG5 an. Ende des Jahres soll der Crossover MG4 folgen.
Neue Marken erobern Europa und die Welt
Hinzu kommen zahlreiche neue Marken, die schon hier erhältlich sind: Die Marke Aiways verkauft ab knapp 36.000 Euro den U5. Mit einer Länge von 4,68 Metern liegt der auf dem Niveau des VW ID 4. Seine Batterie hat eine Kapazität von 63 kWh, die Reichweite liegt bei 410 Kilometern.
Zwei weitere Newcomer sind Ora und Wey. Beide gehören zu Great Wall Motors und wollen den Markt ab diesem Jahr erobern. Und dann sind da noch Start-ups wie Nio mit einem innovativen Wechselakku-System (soll Ende des Jahres kommen) oder Xpeng.
Aber auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt: Das Start-up Byton hat mittlerweile aufgeben müssen, und auch das amerikanisch-chinesische Gemeinschaftsunternehmen Faraday Future sucht derzeit Investoren, um die notwendigen Millionen für den Produktionsstart zusammenzubekommen.
Gute Erfolgschancen
Insgesamt sehen Branchenexperten für die Chinesen gute Möglichkeiten in Europa und sogar in Deutschland, wo die Kunden traditionell noch an bekannte Marken gebunden sind. Zum einen sind die chinesischen Autos in der Regel günstiger als die Konkurrenz aus Europa. Hinzu kommen Produktionsvorteile:: "Das Herz des Elektroautos ist die Batterie, und die sitzt mittlerweile in China. Das sind gute Voraussetzungen für die chinesischen Autobauer", sagt Automobilwirtschaftler Prof. Ferdinand Dudenhöffer.
Er attestiert den Newcomern eine Qualität, die mittlerweile ebenbürtig sei mit den etablierten Marken. Auch für die Zukunft seien die Chinesen möglicherweise besser gerüstet: "Bei Softwarelösungen haben die Chinesen die Nase vorn. Und die werden künftig immer wichtiger."
- Nachrichtenagentur SP-X
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche