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Hochwasser: So erklären sich viele Deutsche den katastrophalen Starkregen


Grund für Hochwasser
So erklären sich viele Deutsche den katastrophalen Starkregen


Aktualisiert am 21.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Flutschäden in der Sächsischen Schweiz: Auch hier ließen heftige Regenfälle einen Bach zum reißenden Strom anschwellen.Vergrößern des Bildes
Flutschäden in der Sächsischen Schweiz: Auch hier ließen heftige Regenfälle einen Bach zum reißenden Strom anschwellen. (Quelle: Max Stein/imago-images-bilder)

Die zerstörerischen Überschwemmungen der vergangenen Tage haben den Blick der Bevölkerung geschärft: Viele sehen eine klare Verbindung zwischen Starkregen und Klimakrise. Und wollen das auch bei der Bundestagswahl zeigen.

Die Hilfsgelder des Bundes fließen, die Aufräumarbeiten in den Hochwassergebieten laufen. Viele Menschen schauen aber nicht nur auf die verheerenden Folgen des Extremwetters der vergangenen Woche. Für sie geht es auch um dessen Auslöser.

Knapp zwei Drittel der Deutschen sind überzeugt, dass die starken Regenfälle, die in NRW, Rheinland-Pfalz und Sachsen zu schweren Überschwemmungen geführt haben, ein Zeichen der Klimakrise sind. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online.

Die Wissenschaft weiß längst Bescheid

Wissenschaftliche Belege dafür, dass die Erderwärmung und Extremwetterlagen verbunden sind, gibt es in Europa seit knapp 20 Jahren. Bei der Hitzewelle 2003 gelang es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zum ersten Mal, genau festzulegen, wie stark der Klimawandel ein einzelnes Wetterereignis beeinflussen kann. Inzwischen zeigen die Forschungsergebnisse der vergangenen Jahre einen klaren Trend: Die globale Erwärmung der Erde erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit sehr heißer Tage und Nächte.

Der weltweite Temperaturanstieg führt auch dazu, dass die Erdatmosphäre mehr Wasserdampf hält und es deshalb häufiger zu Starkregen und heftigen Schneefällen kommt. Seit einigen Jahren ist das auch regelmäßig in Deutschland zu spüren. Die bisher tödlichste Hochwasserkatastrophe dieses Jahrhunderts hat jüngst viele Menschen anscheinend stärker für diese Zusammenhänge sensibilisiert. Und mobil gemacht.

Höchste Priorität bei der Bundestagswahl

Für fast 60 Prozent der Deutschen ist Klima- und Umweltschutz bei der Wahlentscheidung im September wichtig. Zwar stammt dieses Ergebnis der repräsentativen t-online-Umfrage aus den Tagen nach der Flutkatastrophe, weitere Daten deuten aber auf einen generellen Trend hin.

So zeigt eine Erhebung der Naturschutzorganisation Nabu, dass die Wählerinnen und Wähler dem Thema schon länger die höchste Priorität für ihre Stimmabgabe einräumen. Demnach hält mehr als ein Viertel der Bevölkerung (28,6 Prozent) den Klima-, Natur- und Umweltschutz für den wichtigsten politischen Fokus bei der kommenden Wahl. Deutlich vor den Schwerpunkten soziale Ungleichheit, Wirtschaft, Migration und Rente.

Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger sagte dazu: „Diese Umfrageergebnisse fordern alle Parteien auf, beim Schutz von Klima, Natur und Umwelt endlich glaubwürdige politische Angebote zu machen.“ Bisher fehle noch immer der politische Wille, um effektiven Klimaschutz zu betreiben und die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, wie im Pariser Klimaabkommen vereinbart.

Klimaruck bei den Wählerinnen und Wählern

„Im europäischen Kontext steht Deutschland zu oft auf der Bremse und schwächt Formulierungen ab. Der naturverträgliche Ausbau der erneuerbaren Energien wird in einigen Bundesländern stark ausgebremst. Auch bei Landwirtschaft, Verkehr und Gebäuden kommt der Klimaschutz nicht wirklich voran“, so Krüger.

Angesichts der jüngsten Hochwasserkatastrophe und der immer deutlicheren Stimmung in der Bevölkerung rückt Klimaschutz allerdings auch zunehmend in den Fokus der Politiker. Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) forderte am Dienstag, es müsse nun „ein Klimaruck durch Deutschland“ gehen. Bei vielen Wählerinnen und Wählern scheint das bereits geschehen zu sein.

Verwendete Quellen
  • Umfrageergebnisse im Auftrag von t-online, durchgeführt von Civey (15.07.-19.07.2021)
  • Anfrage an den Nabu
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