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Jubiläum für Greta: Weltweite Bewegung statt einsamer Streik


Drittes Jubiläum für Greta
So wurde Thunbergs Schulstreik zur globalen Klimabewegung


Aktualisiert am 20.08.2021Lesedauer: 3 Min.
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Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlament in 2018: Die damals 15-Jährige begann ihren Klimastreik allein. Bereits wenige Monate später ging aus ihrer Aktion die internationale Fridays-for-Future-Bewegung hervor.Vergrößern des Bildes
Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlament in 2018: Die damals 15-Jährige begann ihren Klimastreik allein. Bereits wenige Monate später ging aus ihrer Aktion die internationale Fridays-for-Future-Bewegung hervor. (Quelle: reuters)

Anfangs stand sie im gelben Regenmantel allein da. Inzwischen ist Greta Thunberg weltbekannt und ihre Klimabewegung Fridays for Future vereint Millionen Menschen überall auf der Erde. Sie alle teilen dieselbe Forderung.

Eigentlich hätte sie in der Schule sein müssen. Doch am 20. August 2018 protestierte die damals 15-jährige Greta Thunberg stattdessen vor dem Schwedischen Parlament. Ihre Mission: ein Schulstreik, der die Politikerinnen und Politiker aufrütteln sollte, mehr gegen die Erderwärmung zu tun. Und so die Zukunft der jungen und zukünftigen Generationen vor einer Klimakatastrophe zu retten.

Zwar hatte die internationale Staatengemeinschaft schon bei der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris einen Plan beschlossen, um das Klima zu schützen. Dort wurde entschieden, die globale Erhitzung auf möglichst 1,5 Grad Celsius zu begrenzen oder schlimmstenfalls bei 2 Grad zu stoppen. Der Grund: Eine stärkere Erwärmung führt zu unwiderruflichen Klimaschäden, die Mensch und Umwelt noch mehr gefährden als der Klimawandel es jetzt bereits tut.

Fridays for Future mahnt internationales Versprechen an

Zum Zeitpunkt von Greta Thunbergs erstem Streiktag, drei Jahre nach den Pariser Vereinbarungen, überstiegen die Temperaturprognosen der Forscherinnen und Forscher diese Zielwerte aber enorm. Damals erwarteten die Wissenschaftler eine Erderwärmung um 3 Grad.

Dieser Ausblick war Anlass für Thunberg, mit einem ungewöhnlichen Mittel auf die dringende Situation aufmerksam zu machen: ein regelmäßiger Schulstreik, jeden Freitag. So lange, bis die schwedische Regierung ihre Politik tatsächlich an den Pariser Klimazielen ausrichte, so Thunberg.

Weltweit wurde über die streikende Schülerin berichtet, einige kritisierten sie als Schulschwänzerin, deutlich mehr aber machten es ihr nach. Die Fridays for Future-Bewegung (FFF) war geboren. Und legte wenige Monate später auch in Deutschland los.

Deutsche Bewegung auch während Corona aktiv

Seit Februar 2019 organisieren sich die deutschen Klimaaktivistinnen und -aktivisten unter dem FFF-Banner in der ganzen Bundesrepublik. Ihre Demonstrationen sind für ihre entschiedenen politischen Forderungen, kreativen Plakate und hohen Teilnehmerzahlen bekannt. Allein in Berlin kamen bereits im August 2019 rund 60.000 Menschen zum bisher größten Klimaprotest von Fridays for Future zusammen.

In der Corona-Krise haben die häufig sehr jungen Organisatorinnen und Organisatoren neue Protestformen gefunden. Allein in diesem Jahr fanden bereits Bootsdemonstrationen, Fahrradproteste und Kunstaktionen im Freien statt. Die nächste Großdemonstration ist für den 24. September geplant, den Freitag vor der Bundestagswahl.

Luisa Neubauer für Jubiläumsbesuch in Schweden

Zum dreijährigen Jubiläum von Thunbergs Schulstreik reiste am Freitag Luisa Neubauer nach Stockholm. Als eines der bekanntesten Gesichter des deutschen Ablegers von Fridays for Future demonstrierte sie am Ursprungsort der Klimabewegung gemeinsam mit Thunberg und anderen. Gemeinsam forderten sie vor dem schwedischen Reichstag mehr Einsatz für den Klimaschutz. Denn auch die aktuellen nationalen und internationalen Klimaversprechen führen laut wissenschaftlicher Prognosen bis 2100 zu einer durchschnittlichen globalen Erwärmung von mehr als 2 Grad Celsius. In Schweden kam Neubauer auch auf die deutsche Regierung zu sprechen.

Der starke Anstieg der Treibhausgasemissionen in diesem Jahr spreche für sich, so Neubauer. Die Bundesregierung solle aufhören, ihr Handeln "schönzureden". Neubauer und Thunberg hatten sich nach eigenen Angaben bereits 2018 auf der UN-Klimakonferenz im polnischen Katowice kennengelernt.

Umweltorganisationen gründen Wahlbündnis mit FFF

"Drei Jahre nach dem ersten Klimastreik ist das politische Versagen in der Klimakrise deutlicher denn je", sagte Neubauer. Das lasse sich nicht nur an den Treibhausgasemissionen ablesen, sondern auch am jüngsten Bericht des Weltklimarats und den Unwettern in Deutschland und anderen Ländern, erklärte die Aktivistin. Auf die politischen Parteien in Deutschland sei kein Verlass.

Auch viele Umweltorganisationen sorgen sich vor der Bundestagswahl um die Klimakompetenz der nächsten Bundesregierung. Zwölf der größten deutschen Natur- und Umweltschutzorganisationen sind deshalb bereits im Frühjahr ein Bündnis mit Fridays for Future eingegangen.

Über einen "Klima-Pledge" wollen so unter anderem NABU, WWF und der Deutsche Naturschutzring die Parteien zu "überzeugender" Klimapolitik verpflichten.

Verwendete Quellen
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