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Erdoğan-Puppe in Stockholm: Türkei bestellt schwedischen Botschafter ein


Strafanzeige gestellt
Schwedischer Botschafter wegen Erdoğan-Puppe einbestellt

Von dpa
Aktualisiert am 13.01.2023Lesedauer: 2 Min.
TURKEY-SWEDEN/Vergrößern des BildesErdoğan-Puppe in Stockholm: Die Protestaktion sorgt für heftige Reaktionen in der Türkei. (Quelle: Twitter @REALROJKOM/Reuters)
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Eine an den Füßen aufgehängte Puppe des türkischen Präsidenten sorgt weiter für Aufsehen: Jetzt wurde der schwedische Botschafter einbestellt.

Die türkische Regierung hat als Reaktion auf eine Protestaktion mit aufgehängter Erdoğan-Puppe in Stockholm den schwedischen Botschafter in Ankara einbestellt. "Die PKK und YPG legen Schweden Minen auf den Weg zur Nato-Mitgliedschaft. Es liegt nun an Schweden, ob es diese Minen räumt oder wissentlich darauf tritt", sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Donnerstagabend dazu – und machte damit die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die syrische Kurdenmiliz YPG verantwortlich, die Ankara als Ableger der PKK sieht.

Die Aktion soll sich in der Nähe des Stockholmer Rathauses zugetragen haben. Fotos in den sozialen Medien zufolge wurde dort am Mittwoch eine dem Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan ähnelnde Puppe an den Füßen aufgehängt. Dahinter steht offenbar eine schwedische Organisation, die sich selbst als "ein Netzwerk für Solidarität und Austausch mit der revolutionären Bewegung in ganz Kurdistan" bezeichnet.

Strafanzeige gestellt

Unterdessen leitete die türkische Staatsanwaltschaft Ermittlungen ein, nachdem ein Anwalt Erdoğans Strafanzeige eingereicht hatte, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete.

Schweden hatte gemeinsam mit Finnland im Mai 2022 Antrag auf eine Aufnahme in die Nato gestellt. Der Prozess hängt derzeit aber an einer Blockade der Türkei. Ankara wirft besonders Schweden etwa vor, nicht entschieden genug gegen Personen und Gruppierungen vorzugehen, die Ankara "terroristisch" nennt.

Der schwedische Regierugschef Ulf Kristersson kritisierte die Protestaktion. Die Inszenierung einer Art "simulierter Hinrichtung eines ausländischen, demokratisch gewählten Staatsoberhaupts" sei "sehr ernst", sagte Kristersson am Freitag dem Sender TV4.

Kristersson: Aktion behindert Nato-Beitritt

Kristersson sagte, die Aktion bekomme einen noch übleren Beigeschmack vor dem Hintergrund, dass zwei hochrangige schwedische Politiker in der Vergangenheit ermordet wurden. Der damalige Regierungschef Olof Palme wurde 1986 erschossen, Außenministerin Anna Lindh 2003 erstochen. Laut dem Regierungschef wollten die Aktivisten Schwedens Nato-Bewerbung sabotieren. "Es ist gefährlich für Schwedens Sicherheit, sich so zu verhalten", fügte er hinzu.

Schwedens Außenminister Tobias Billström schrieb zuvor am Donnerstag auf Twitter: "Die Darstellung eines hingerichteten gewählten Präsidenten vor dem Rathaus ist bedauerlich". Die schwedische Regierung schütze eine offene Debatte über politische Entscheidungen, weise Drohungen und Hass gegen politische Vertreter aber entschieden zurück.

Zahlreiche türkische Regierungspolitiker verurteilten den Protest scharf. In Reaktion auf den Vorfall sagte Ankara laut Anadolu etwa den Besuch des schwedischen Parlamentssprechers in der Türkei ab.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa und AFP
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