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Wladimir Kara-Mursa: Bekannter Putin-Gegner zu 25 Jahren Haft verurteilt


Wladimir Kara-Mursa
Bekannter Putin-Gegner zu 25 Jahren Haft verurteilt

Von reuters
Aktualisiert am 17.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Wladimir Kara-Mursa in Moskau vor Gericht:Vergrößern des BildesWladimir Kara-Mursa in Moskau vor Gericht: "Ich sitze wegen meiner politischen Ansichten im Gefängnis." (Quelle: Sergei Bobylev/TASS )
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Er ist einer der schärfsten Kritiker des Kremls: Nun wurde der russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa zu 25 Jahren Haft verurteilt.

Ein Gericht in Moskau hat den Oppositionellen Wladimir Kara-Mursa zu 25 Jahren Haft verurteilt. Kara-Mursa sei des Hochverrats und weiterer Vergehen schuldig, urteilte das Gericht am Montag. Es folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die 25 Jahre Haft gefordert hatte.

Der 41-jährige ehemalige Journalist mit russischem und britischem Pass ist einer der schärfsten Kritiker des Kremls. Er wurde im April 2022 verhaftet, nachdem er den russischen Einmarsch in die Ukraine kritisiert hatte. In einem wenige Stunden vor seiner Festnahme auf dem US-Nachrichtensender CNN ausgestrahlten Interview hatte er gesagt, Russland werde von "einem Regime von Mördern" regiert.

Zwei mutmaßliche Mordversuche überlebt

In seiner letzten Rede in dem Gerichtsverfahren verglich Kara-Mursa seinen Prozess mit einem der Schauprozesse Josef Stalins in den 1930er-Jahren. Er lehnte es ab, das Gericht um einen Freispruch zu bitten. Er stehe zu allem, was er gesagt habe, und sei stolz darauf. "Verbrecher sollten für ihre Taten Buße tun. Ich hingegen sitze wegen meiner politischen Ansichten im Gefängnis. Ich weiß auch, dass der Tag kommen wird, an dem sich die Dunkelheit über unserem Land verziehen wird."

Kara-Mursa war jahrelang als Politiker in Opposition zu Präsident Wladimir Putin tätig. Er setzte sich bei ausländischen Regierungen und Institutionen für die Verhängung von Sanktionen gegen Russland und einzelne Russen wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen ein.

2015 und 2017 war er mit Vergiftungssymptomen zusammengebrochen und überlebte nur knapp. Kara-Mursa und seine Unterstützer sind überzeugt, er sei Opfer von Anschlägen geworden. Die russischen Behörden streiten jegliche Beteiligung ab. Kara-Mursas drei Kinder und seine Frau leben seit Jahren in den USA.

Bundesregierung fordert umgehende Freilassung

Die Bundesregierung verurteile die Gerichtsentscheidung "auf das Schärfste", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. "Auch dieses Urteil ist, wie viele weitere, auf die Abschreckung, Ausgrenzung und Unterbindung jeglicher kritischer Stimmen gerichtet", fügte sie hinzu.

Das Verfahren gegen Kara-Mursa zeige, wie die russische Justiz gegen ihn und viele seiner Landsleute instrumentalisiert werde und welch "erschütterndes Ausmaß" die Repression in Russland inzwischen erreicht habe. Die Bundesregierung fordere "die umgehende Freilassung von Wladimir Kara-Mursa und natürlich auch aller anderen zu Unrecht politisch Inhaftierten", sagte die Sprecherin weiter.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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