Russland zahlt wohl Milliarden an den Iran: Shahed-Drohnen für Ukraine-Krieg

Die iranischen Shahed-Drohnen setzt Russland im Krieg gegen die Ukraine regelmäßig ein. Nun sollen Hacker herausgefunden haben, welche Summen der Kreml dafür an den Iran zahlt.

Russland soll dem Iran jährlich Milliardensummen für den Import von Shahed-Drohnen zahlen. Das berichtet das Institute for the Study of War (ISW) unter Berufung auf eine Hackergruppe namens Prana Network. Diese behauptet, am Sonntag die Server der angeblichen Tarnfirma Sahara Thunder der iranischen Revolutionsgarden gehackt und die Kosten für iranische Drohnen, die Russland kauft, herausgefunden zu haben.

Demnach zahlt Russland für eine Shahed-136-Drohne rund 193.000 US-Dollar (etwa 179.000 Euro) in Chargen von 6.000 Drohnen. Das ergibt Kosten für diesen Drohnentyp von etwa 1,1 Milliarden US-Dollar (etwa eine Milliarde Euro).

Zudem kaufe der Kreml auch 677 neuere Shahed-Drohnen vom Typ 238, die dem Bericht zufolge pro Drohne 1,4 Millionen US-Dollar (1,3 Millionen Euro) kosten sollen – was eine Gesamtsumme von etwa 947 Millionen US-Dollar (etwa 880 Millionen Euro) ergibt. Ein anderer Typ der Shahed-238-Drohnen kostet dem Bericht zufolge etwa 900.000 US-Dollar (etwa 836.000 Euro). Russland plane den Kauf von 2.310 dieser Drohnen pro Jahr für insgesamt knapp 2,1 Milliarden US-Dollar (etwa 1,95 Milliarden Euro).

Russland will Produktion wohl in eigenem Land hochfahren

Die Angriffs- und Aufklärungsdrohne des Typs Shahed-107 soll jeweils 460.000 US-Dollar (etwa 427.000 Euro) kosten. Auch von diesen wolle Russland 2.310 Stück kaufen. Das entspricht einer Gesamtsumme von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar (etwa 1,4 Milliarden Euro).

Die russischen Streitkräfte setzten Shahed-Drohnen im Krieg gegen die Ukraine regelmäßig ein. Berichten zufolge plant Russland, die Produktion der Drohnen auch im eigenen Land voranzubringen, um die Anschaffungskosten zu senken.

Ein russischer Militärblogger begründet die hohen Kosten mit dem Risiko, das der Iran durch den Verkauf der Drohnen an Russland eingehe. Das ISW erklärt, die Echtheit der Dokumente nicht bestätigen zu können, einige Punkte würden sich aber mit früher beobachteten Äußerungen über den Iran und die iranische Drohnenproduktion in Russland decken.