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Julian Assange: Dieses Video machte ihn zur Zielscheibe für die USA


Enthüllungen von Wikileaks
Dieses Video machte Assange für die USA zur Zielscheibe


21.02.2024Lesedauer: 1 Min.
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Enthüllungen von Wikileaks: Dieses brisante Video aus dem Irakkrieg erregte weltweit Aufsehen. (Quelle: t-online)

Wird Julian Assange tatsächlich an die USA ausgeliefert, drohen ihm 175 Jahre Haft. Grund dafür ist unter anderem ein brisantes Video aus dem Irakkrieg.

Seit 2019 sitzt Wikileaks-Gründer Julian Assange in einem Hochsicherheitsgefängnis in London, 2022 wurde seine Auslieferung an die USA genehmigt. Dort wartet eine Anklage wegen Spionage auf den 52-Jährigen.

Die USA werfen Assange vor, geheime und vertrauliche Dokumente des US-Militärs und von US-Diplomaten veröffentlicht und damit Informanten auf der ganzen Welt in Gefahr gebracht zu haben.

Besonderes Aufsehen erregte die Veröffentlichung eines Videos aus dem Irakkrieg auf Wikileaks. Die Aufnahmen zeigen die Besatzung eines US-Kampfhubschraubers, die auf eine Gruppe vermutlich unbewaffneter Männer am Boden feuert und die Situation dabei zynisch kommentiert.

Videotranskript lesenEin- oder Ausklappen

Für ihn geht es derzeit um alles: Julian Assange, Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks. In einem letzten Versuch wollen seine Anwälte die anstehende Auslieferung an die USA verhindern. Denn dort steht ihm eine Anklage wegen Spionage bevor – und es drohen 175 Jahre Haft.

Grund dafür ist unter anderem dieses Video. Es zeigt eine Szene aus dem Irakkrieg und soll 2007 aufgenommen worden sein. Zu sehen ist der Angriff eines amerikanischen Kampfhubschraubers auf einen Platz in Bagdad. Die Besatzung eröffnete das Feuer auf Männer, die sie offenbar für bewaffnete Kämpfer hielt.

Zahlreiche Beobachter sind bis heute der Ansicht, dass die Männer tatsächlich unbewaffnet waren und es sich bei ihnen um Zivilisten handelte. Nachdem die US-Soldaten einige der Männer getötet hatten, eröffneten sie auch das Feuer auf eine weitere Gruppe, die versuchte, die Verletzten und Getöteten zu bergen. Währenddessen machten sich die Soldaten über die Männer am Boden lustig. Unter den 18 Opfern des Angriffs waren auch zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters.

Julian Assange veröffentlichte das Video auf seiner Plattform Wikileaks und erregte damit weltweit Aufsehen. Nur wenige Monate später veröffentliche Assange zudem Hunderttausende geheime Dokumente aus dem Afghanistan- und dem Irakkrieg.

Darin wurde unter anderem der Einsatz von Folter an Kriegsgefangenen durch irakische Sicherheitskräfte dokumentiert. 2007 hatte Wikileaks bereits ein Handbuch für US-Soldaten im Gefängnis Guantánamo veröffentlicht. Es gab Einblicke in die täglichen Abläufe in der umstrittenen Anlage, in der die USA seit 2002 mutmaßliche Terroristen festhalten.

Während seine Unterstützer Assange dafür feiern, Kriegsverbrechen, Machtmissbrauch und Missstände aufzudecken, kritisieren andere seine Vorgehensweise. So sei durch die Veröffentlichung vertraulicher Botschaftsdokumente die Sicherheit von US-Informanten in zahlreichen Ländern gefährdet worden. Auch für den Umgang mit seiner zentralen Informantin, der früheren US-Geheimdienstanalystin Chelsea Manning, war Assange kritisiert worden.

2010 wurde Julian Assange in Schweden wegen sexueller Übergriffe gegen Frauen angeklagt. Er stellte sich der britischen Polizei, kam gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuß. Zwei Jahre später beschlossen Gerichte in London, ihn an Schweden ausliefern zu lassen. Assange floh daraufhin in die Botschaft Ecuadors in London, wo er sich sieben Jahre versteckt hielt.

Die Anklagen in Schweden wurden in der Zeit fallen gelassen, 2019 wurde Assange aber dennoch in der Botschaft festgenommen, weil er gegen seine Kautionsauflagen verstoßen hatte. Die USA erhoben daraufhin weitere Anklagepunkte gegen Assange gemäß einem umstrittenen Spionagegesetz aus dem Jahr 1917. 2022 wurde seine Auslieferung an die USA genehmigt.

Ausschnitte des brisanten Videos sowie Aufnahmen von Julian Assange aus den vergangenen Jahren sehen Sie im Video direkt hier oder oben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters: Aufnahmen von Julian Assange und Enthüllungsvideo von Wikileaks
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