Tschetschenien Putin-Vertrauter Kadyrow deutet Rücktritt an

Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow gilt als enger Vertrauter Wladimir Putins. Nun erwägt er anscheinend, sich zurückzuziehen. Ein Nachfolger steht bereit.
Ramsan Kadyrow bittet Präsident Wladimir Putin um seine Entlassung als Oberhaupt der Republik Tschetschenien. "Ich selbst bitte darum, von meinem Posten entbunden zu werden", sagte der tschetschenische Präsident einem örtlichen Fernsehsender. "Ein anderer wird seine eigenen Initiativen, seine eigene Vision haben. Ich hoffe, dass mein Antrag unterstützt wird."
Kadyrow hatte mehrfach seinen Rücktritt ins Gespräch gebracht. Nach Medienberichten soll er an einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung leiden. Auch von Klinikaufenthalten ist die Rede. Ihm könnte sein Sohn Adam Kadyrow nachfolgen. Vor zwei Jahren hatte ihm sein Vater den Titel "Held Tschetscheniens" verliehen.
Seine Milizionäre kämpfen für Putin
Kadyrow hat insgesamt 14 Kinder und bindet diese teils in seinen Machtzirkel ein. Seine Tochter Aishat Kadyrowa war zu Jahresbeginn als tschetschenische Vize-Regierungschefin zurückgetreten. Kadyrows Vater Achmat war tschetschenischer Präsident und 2004 bei einem Attentat ums Leben gekommen.
Kadyrow steht seit 2007 an der Spitze Tschetscheniens und gilt als enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser gewährt ihm dafür weitgehend freie Hand in der Region. Nach der russischen Invasion in der Ukraine schickte Kadyrow, der in den Medien oft als "Putins Bluthund" bezeichnet wird, einen eigenen Truppenverband an die Front.