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US-Politiker Clay Higgins dreht Video in Auschwitz


"Militär muss unbesiegbar sein"
US-Politiker empört mit Auschwitz-Video

Von ap, afp, t-online
Aktualisiert am 06.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Der US-Republikaner Clay Higgins entschuldigte sich inzwischen für die Videobotschaft aus Auschwitz.Vergrößern des BildesDer US-Republikaner Clay Higgins entschuldigte sich inzwischen für die Videobotschaft aus Auschwitz. (Quelle: Lee Celano/ap-bilder)
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Ein US-Abgeordneter hat mit Videoaufnahmen im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz für Empörung gesorgt. Der Politiker nutzte eine frühere Gaskammer als Kulisse für eine politische Botschaft.

Clay Higgins nutzte eine Gaskammer in Auschwitz-Birkenau als Bühne für seine politische Botschaft und erntete dafür viel Kritik. Das ehemalige KZ sei ein Ort der Stille und "kein Ort, um Videos zu drehen und Erklärungen abzugeben", sagte der polnische Ober-Rabbiner Michael Schudrich. Es sei "äußerst verstörend", wenn jemand eine Gaskammer nutze, um dort seine politische Meinung kundzutun.

Auch die KZ-Gedenkstätte übte scharfe Kritik. "Innerhalb einer früheren Gaskammer sollte andächtige Stille herrschen", erklärte die Einrichtung im Online-Dienst Twitter. Ein Gebäude, in dem der Genozid an Tausenden von Juden passierte, sei keine Bühne. Der Direktor des israelischen Büros der Nichtregierungsorganisation Simon-Wiesenthal-Center, Efraim Zuroff, sagte, das Video beinhalte eine politische Rhetorik, die unangemessen sei. Er denke jedoch nicht, dass Higgins böse Absichten gehabt habe.

Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war zwischen 1942 und 1945 im damals besetzten Polen das größte NS-Vernichtungslager. Mehr als eine Million Menschen wurde im Zweiten Weltkrieg dort ermordet, die meisten waren Juden.

Higgins politisches Statement

Der US-Abgeordnete aus dem Staat Louisiana hatte ein rund fünf Minuten langes Video auf Youtube und auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht, das ihn im Mai in dem früheren Konzentrationslager zeigt. Higgins erklärt in dem Video die Gräueltaten der Nazis in den Gaskammern und fügt hinzu, dass "dies der Grund sei, warum der Heimatschutz in Ordnung gebracht werden muss, warum unser Militär unbesiegbar sein muss." Es müsse "sichergestellt werden, dass USA vor dem Übel der Welt geschützt sind."

Der US-Republikaner hat sich für sein politisches Video in Auschwitz inzwischen entschuldigt. Er habe den Ermordeten Tribut zollen und daran erinnern wollen, dass das Böse in der Welt existiere und freie Nationen sich dagegenstellen müssten, schrieb Higgins in seiner Erklärung. Seine Botschaft habe jedoch bei Menschen, die er liebe, Schmerzen erzeugt. Er bedauere das. Das Video wurden zwischenzeitlich gelöscht.

"Jagt sie, identifiziert sie, tötet sie."

Es war nicht das erste Mal, dass Higgins mit einem Facebook-Post für eine Kontroverse sorgte. Vor rund einem Monat schrieb er nach einem Terroranschlag in London, dass sich die gesamte Christenheit im Krieg mit dem islamistischen Terror befinde. "Jagt sie, identifiziert sie, tötet sie. Tötet sie alle. Um den Willen des Guten und Rechten. Tötet sie alle", schrieb Higgins in einem Post.

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