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Wahl in Russland: Putins chancenlosen Herausforderer im Überblick


Wahl in Russland
Das sind Putins chancenlose Herausforderer

Von dpa, afp, ap, jmt

Aktualisiert am 18.03.2018Lesedauer: 3 Min.
Russlands Präsident Wladimir Putin: Gegenkandidaten hat er viele – an seinem Wahlsieg bestehen dennoch keine Zweifel.Vergrößern des BildesRusslands Präsident Wladimir Putin: Gegenkandidaten hat er viele – an seinem Wahlsieg bestehen dennoch keine Zweifel. (Quelle: Alexander Zemlianichenko/ap-bilder)
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Die Konkurrenz für Kremlchef Wladimir Putin bei der Wahl an diesem Sonntag ist vielfältig – zumindest auf dem Papier. Diese Männer und Frauen treten den sicheren Wahlsieger an.

Inmitten einer schweren internationalen Krise rund um die Vergiftung des ehemaligen russischen Spion Sergei Skripal wählt Russland seinen Präsidenten. Am Ausgang der Wahl besteht kaum ein Zweifel – Umfragen staatlicher Institute sehen Amtsinhaber Wladimir Putin bei bis zu 70 Prozent Zustimmung. Vermutlich auch, weil der Kreml das russische Mediensystem fest im Griff hat. Wer tritt gegen den sicheren Sieger an? Ein Überblick.

WLADIMIR SCHIRINOWSKI

Der Politiker ist bekannt für für seine anti-liberalen, anti-kommunistischen und antisemitischen Reden – und für seine zahlreichen Versuche, ins Amt des Präsidenten gewählt zu werden. Seinen größten Erfolg hatte der Duma-Abgeordnete 2008 mit rund neun Prozent. Der 71-Jährige gilt als verlässlicher Verbündeter des Kremls und kommt laut Umfragen auf etwa fünf Prozent Zustimmung.

PAWEL GRUDININ

Der 57 Jahre alte Geschäftsmann ist der Überraschungskandidat der Kommunistischen Partei. Als beliebtesten Herausforderer wollen den Erdbeerbauern aus Moskau sieben Prozent der Wähler im Kreml sehen. Experten sehen in seiner Kandidatur den Versuch, die Partei jenseits von Sowjet-Nostalgie für junge Wähler interessant zu machen. er kommt aber auch bei älteren Wählern an, die sich nach der Stabilität und den sozialen Wohltaten der Sowjet-Ära sehnen. Er kritisiert offen bestimmte Entscheidungen der Regierung, attackiert Putin aber nie persönlich.

GRIGORI JAWLINSKI

Seit knapp 25 Jahren kämpft er mit seiner linksliberalen Partei Jabloko für eine gerechtere Politik. Zwei Mal kandidierte der 65-Jährige erfolglos für das Amt des Kremlchefs; 2012 zerschlug die Wahlkommission seine Ambitionen wegen angeblich gefälschter Unterschriften. 2007 flog seine Partei aus dem Parlament. Er gilt als wichtiger Putin-Kritiker, der aber vom Kreml toleriert wird. Er ist gegen die Annexion der Krim und sieht Moskaus Rolle im Syrienkrieg kritisch.

XENIA SOBTSCHAK

Die 36-Jährige geht als "Kandidatin gegen alle" an den Start. Für manche ist die Mode-Ikone allerdings nur ein Polit-Projekt des Kremls. Denn aus ihren engen Verbindungen zu Putin macht die liberale Journalistin kein Geheimnis – sie ist die Tochter des Putin-Mentors Anatoli Sobtschak. Viele vermuten, dass ihre Kandidatur der Wahl den Anschein von Wettbewerb geben und die Opposition spalten soll. Sobtschak kritisiert die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim. Sie plädiert sogar für Sanktionen gegen die russischen Eliten, sollte sich die Schuld Moskaus im Fall des Giftanschlags auf den Ex-Spion Sergej Skripal bestätigen.

BORIS TITOW

Er ist der Sekt-Lieferant des Kremls, mit seiner Marke Abrau Durso macht Titow einen Millionenumsatz. Der Unternehmer führt die sogenannte Wachstumspartei und setzt sich für kleine und mittlere Unternehmen ein. Der 57-Jährige kennt Putin sehr gut, auf dessen Wunsch hin fungiert er als Ombudsmann für Unternehmerrechte. Er unterstützt Moskaus Außenpolitik, fordert aber eine Normalisierung der Beziehungen zum Westen, um die russische Wirtschaft zu stabilisieren.

SERGEJ BABURIN

Der 59-Jährige ist kein Unbekannter in der Politik – und dennoch in der russischen Öffentlichkeit weitgehend unbekannt: Er war 1992/93 ein Wortführer des nationalistisch-altkommunistischen Widerstands gegen Präsident Boris Jelzin. Heute erwähnen ihn Medien kaum noch. Die russische Volksunion, ein Bündnis von Nationalisten, nominierte ihn für die Wahl. Nach eigenen Angaben kämpft er seit mehr als 20 Jahren gegen den "Neoliberalismus" der russischen Behörden.

MAXIM SURAJKIN

Auch von ihm haben viele Russen noch nie gehört. Vor einigen Jahren ging der 39-Jährige auf Distanz zur Kommunistischen Partei. Seitdem versucht Surajkin, seine Kleinpartei Kommunisten Russlands als Alternative aufzubauen. Dafür bekam er bei der Duma-Wahl 2016 zwei Prozent Zustimmung. Suraikins Wahlprogramm hält es für notwendig, dass "Russland einen stalinistisch-kommunistischen Präsidenten" hat.

ALEXEJ NAWALNY

Putins lautstärkster Kritiker ist von der Wahl ausgeschlossen. Der 41-jährige Anti-Korruptions-Aktivist hat deshalb zu einem Wahlboykott aufgerufen. Am Samstag wurden mehrere Unterstützer seiner Bewegung festgenommen, die die Wahl beobachten sollten. Sobtschak und andere Kandidaten nennt er "vom Kreml manipulierte Clowns". Besonders beliebt ist er bei jüngeren Russen. Er schlägt immer wieder ausländerfeindliche und nationalistische Töne an.

Verwendete Quellen
  • dpa, AFP
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