Aserbaidschan will mehr Gas in den Westen liefern
Bundeskanzlerin Angela Merkel strebt eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Aserbaidschan an. Besonders bei der Energieversorgung sei das Land im Südkaukasus ein "wichtiger Partner" für die Europäische Union.
Dabei geht es auch um Gaslieferungen des am Kaspischen Meer gelegenen Landes in die EU. Deutschland und die EU wollten ihren Energiemarkt breiter aufstellen, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern, machte Bundeskanzlerin Angela Merkel in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku deutlich.
Merkel hob hervor, dass bereits 150 deutsche Unternehmen in Aserbaidschan aktiv seien. Präsident Ilham Alijew habe bei der gemeinsamen Unterredung sein Interesse am Engagement weiterer Unternehmen aus Deutschland bekundet. "Das, was von deutscher Seite zu tun ist, um die Dinge zu verbessern, werden wir dann in die Wege leiten", sagte sie mit Blick auf die Wirtschaftsbeziehungen.
Politisch ist Aserbaidschan allerdings kein leichter Partner. Die Regierung unter dem als autoritär geltenden Staatschef Alijew steht international wegen fehlender Rechtsstaatlichkeit und verbreiteter Korruption in der Kritik. Sie verweigerte dem CDU-Bundestagsabgeordneten Albert Weiler als Mitglied von Merkels Delegation die Einreise. Hintergrund sind frühere Besuche Weilers in dem zwischen Armenien und Aserbaidschan umstrittenen Gebiet Berg-Karabach.
Vor ihrem Besuch in Aserbaidschan hatte Merkel bereits den beiden anderen Südkaukasus-Staaten Georgien und Armenien Besuche abgestattet. Nach einer Kranzniederlegung an der "Allee der Märtyrer" in Baku am Samstagnachmittag wollte Merkel nach Berlin zurückkehren. Die "Allee der Märtyrer" erinnert an Opfer der Sowjetherrschaft und des Berg-Karabach-Konflikts.
- dpa