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Boris Johnson auf Intensivstation: Schadenfreude? Ihr solltet euch schämen!


Premier auf Intensivstation
Häme für kranken Johnson? Ihr solltet euch schämen

MeinungEin Kommentar von Patrick Diekmann

Aktualisiert am 07.04.2020Lesedauer: 2 Min.
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Noch in Quarantäne nahm Premierminister Boris Johnson per Videoschalte an einer Kabinettssitzung teil: Eine Woche später wurde Johnson auf die Intensivstation eingeliefert.Vergrößern des Bildes
Noch in Quarantäne nahm Premierminister Boris Johnson per Videoschalte an einer Kabinettssitzung teil: Eine Woche später wurde Johnson auf die Intensivstation eingeliefert. (Quelle: Reuters-bilder)

Der britische Premierminister Boris Johnson liegt mit einer Corona-Erkrankung auf der Intensivstation. Das darf kein Grund für Schadenfreude sein, auch für Gegner von Johnsons Virus-Politik nicht.

Die Schadenfreude im Netz über den Gesundheitszustand von Boris Johnson ist eine Schande. Der britische Premierminister, der die Corona-Krise lange unterschätzte, liegt nun selbst mit der Virus-Erkrankung auf der Intensivstation. Doch Grund für Häme ist das nicht, im Gegenteil: Im globalen Kampf gegen das Coronavirus muss die Welt als Gemeinschaft zusammenstehen, angesichts dieser fundamentalen Bedrohung müssen politische Gräben ein Stück weit überwunden werden. Es kommt in dieser Krise auf den Zusammenhalt aller Bürger an, denn im Angesicht der Pandemie sind wir alle vor allem eines: Menschen.

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Das Virus unterscheidet nicht nach Vermögen oder politischen Meinungen. Gemeinsam müssen wir dafür kämpfen, dass möglichst viele Menschen gesund bleiben oder wieder genesen, ungeachtet ihrer politischen Meinung.

Niemand hat es verdient, krank zu werden, das Streben nach Gesundheit für jeden Menschen sollte ein unantastbarer Wert sein. Die Gesellschaft lebt diesen Wert momentan vor: Sie bringt im Kampf gegen Corona große Opfer, um die Gesundheit eines jeden Einzelnen zu schützen. Von dieser Fürsorge und Solidarität darf kein Mensch ausgeschlossen sein, auch Boris Johnson nicht.

Johnson hat Fehler gemacht

Der Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus ist politisches Neuland, Erfahrungswerte im Umgang mit der Pandemie werden in der Gegenwart gesammelt. Das bietet großen Raum für Fehler und falsche Entscheidungen, besonders von politischen Entscheidungsträgern. Deshalb braucht es in dieser Krise gegenseitige Nachsicht – vor allem auch mit Politikern.

Und natürlich hat Johnson massive Fehler gemacht. Er hat die Pandemie verharmlost. Seine anfängliche Virus-Politik war ein Himmelfahrtskommando. Großbritannien dachte über die Durchseuchung der Gesellschaft nach, schon jetzt steht das britische Gesundheitssystem kurz vor dem Kollaps.

Es geht um den Menschen

Mit seiner Unsicherheit verspielte Johnson wertvolle Zeit, bislang starben in dem Land schon 5.000 Corona-Infizierte. Der Premierminister lenkte ein, verkündete Maßnahmen, die schon Wochen zuvor in der Europäischen Union umgesetzt wurden. Viel zu spät, sagen Kritiker – mit Recht.

Für sein desaströses Krisenmanagement wird sich Johnson verantworten müssen, aber als Politiker – bei Wahlen oder im Parlament. Das ist das Wesen von Demokratie. Nun geht es aber nicht um den Politiker, es geht um den Menschen Boris Johnson. Dieser Mensch hat nicht nur ein Amt inne, sondern auch vier Kinder, eine schwangere Verlobte und ein soziales Umfeld, das sich Sorgen um ihn macht. Freude über dieses Leid ist das Allerletzte.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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