"Keine klugen Strategien" Kim Jong Un kritisiert seine eigene Regierung
Auf einer Plenarsitzung hat Nordkoreas Machthaber seine Vision für verschiedene politische Angelegenheiten dargelegt. Beim Plan für die Wirtschaft erhob Kim Jong Un Vorwürfe gegen sein eigenes Kabinett.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat seine Regierung offen kritisiert. Es gebe einen Mangel an Innovation und intelligenten Strategien bei der Ausarbeitung des neuen Fünf-Jahres-Plans für die Wirtschaft, berichteten staatliche Medien am Freitag. Kim beschuldigte das Kabinett, Programme zu entwerfen, die keine wesentlichen Fortschritte gegenüber früheren Vorhaben zeigten.
"Die Pläne spiegelten die Ideologie und Richtlinien der Partei nicht genau wider und ließen innovative Einsichten und kluge Strategien vermissen", sagte Kim nach Angaben der Nachrichtenagentur KCNA auf der Sitzung. Die Vorgaben seien für einige Sektoren unrealistisch hoch angesetzt. In anderen Bereichen seien hingegen Ziele ausgegeben worden, die leicht zu erreichen seien.
Einbruch im Handel mit China sorgt für Probleme
Kim rief den Angaben nach dazu auf, die heimische Produktion von Gütern und Materialien zu erhöhen. Grund dürfte der Einbruch im Handel mit China sein, der im vergangenen Jahr wegen Corona-Beschränkungen um etwa 80 Prozent eingebrochen war.
Die regierende Arbeiterpartei hatte am Donnerstag ihre viertägige Plenarsitzung beendet, auf der Kim auch seine Vision für innerkoreanische Angelegenheiten und die Beziehungen zu anderen Ländern sowie für Parteiregeln und Personalfragen darlegte.
- Nachrichtenagentur Reuters