Erpressung? Mutmaßlicher Drahtzieher des "Ibiza-Videos" ausgeliefert
Der Skandal um das "Ibiza-Video" hat Österreichs Politik erschüttert. Doch auch für den Drahtzieher hat er ein Nachspiel: Der 40 Jahre alte Verdächtige ist nun von Berlin nach Österreich ausgeliefert worden.
Der mutmaßliche Drahtzieher des "Ibiza-Videos" ist am Dienstag von Deutschland nach Österreich ausgeliefert worden. Nun werde ein Antrag auf Untersuchungshaft für den Mann gestellt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien. Zuvor hatte die Tageszeitung "Österreich" über den Transfer berichtet. Die österreichische Justiz ermittelt gegen ihn wegen Erpressung und Drogenhandels.
Der heute 40 Jahre alte Mann war mit europäischem Haftbefehl gesucht worden. Er wurde im Dezember 2020 in Berlin festgenommen. Am Montag hatte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einen Eilantrag des Mannes gegen seine Auslieferung abgelehnt.
Regierung stürzte über Video-Skandal
Das im Mai 2019 veröffentlichte Ibiza-Video führte zum Sturz der Regierung von konservativer ÖVP und rechter FPÖ. Auf den Aufnahmen, die heimlich auf der spanischen Insel gemacht wurden, wirkte der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache anfällig für Korruption.
Dem "Spiegel" und der "Süddeutschen Zeitung" sagte der Verdächtige im Januar, dass das Video der Versuch gewesen sei, Strache Korruption und Untreue nachzuweisen. Für das Video selbst habe er kein Geld erhalten.
- Nachrichtenagentur dpa