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Türkei: Demonstrationen am 1. Mai eskalieren – Gewalt und Festnahmen


Gewalt und Dutzende Festnahmen
Demonstrationen in der Türkei eskalieren

Von dpa
01.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Die Polizei drängt Demonstranten in Istanbul zurück: Augenzeugen berichten von brutaler Gewalt.Vergrößern des BildesDie Polizei drängt Demonstranten in Istanbul zurück: Augenzeugen berichten von brutaler Gewalt. (Quelle: Emrah Gurel/AP/dpa-bilder)
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Die Türkei ist in einem harten Lockdown, auch Versammlungen sind nur eingeschränkt erlaubt. Demonstranten in Istanbul und Ankara wollten dennoch zum Tag der Arbeit protestieren. Die Polizei drängte sie brutal zurück.

Die türkische Polizei hat am Samstag Dutzende Menschen festgenommen, die trotz eines Corona-Versammlungsverbots Kundgebungen zum Tag der Arbeit abhalten wollten. Nach Berichten von Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP wurden allein in Istanbul mindestens hundert Demonstranten in Gewahrsam genommen, als sie versuchten, auf den symbolträchtigen Taksim-Platz oder die angrenzende Istiklal-Straße zu gelangen. In Ankara gab es laut örtlichen Medien mindestens elf weitere Festnahmen.

Einem AFP-Reporter zufolge gingen die Beamten in Istanbul teilweise brutal gegen die Demonstranten vor. Immer wieder drängten sie die Menge mit ihren Schilden zurück oder schleppten einzelne Teilnehmer gewaltsam fort. Medienberichten zufolge waren auch gepanzerte Fahrzeuge im Einsatz. Der Istanbuler Zweig des Zeitgenössischen Anwaltsvereins, der auf die Verteidigung politisch sensibler Fälle spezialisiert ist, berichtete von insgesamt mehr als 230 Festnahmen.

Journalisten in Ankara behindert

Nach Angabe der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu hatte die Polizei zuvor Gewerkschaftsvertretern und Oppositionspolitikern gestattet, mit Masken und Transparenten am Taksim-Platz zusammenzukommen, Erklärungen abzugeben und begleitet von einer starken Polizeipräsenz einen Kranz niederzulegen. Der Platz hat für die 1. Mai-Feierlichkeiten in der Türkei eine besondere Bedeutung. Im Jahr 1977 eröffneten dort Heckenschützen am 1. Mai das Feuer auf eine Demonstration mit rund 500.000 Teilnehmern. Mindestens 34 Menschen starben. Bis heute ist unklar, wer die Täter waren.

In Ankara und anderen Städten habe die Polizei einige Journalisten daran gehindert, Proteste zu filmen, berichtete der Fernsehsender Yol TV und die Dachorganisation linker Arbeitergewerkschaften Disk auf Twitter.

Zur Eindämmung der hohen Corona-Fallzahlen hatte in der Türkei am Donnerstag ein landesweiter Lockdown begonnen. Die Menschen dürfen bis zum 17. Mai nur noch aus triftigen Gründen wie etwa zum Einkaufen auf die Straße.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa
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