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Türkei: Tödlicher Angriff auf Arzt löst Proteste aus


Gesundheitsminister ausgebuht
Arzt in der Türkei getötet – zahlreiche Proteste

Von dpa, mam

07.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca (Archiv): Demonstrierende forderten seinen Rücktritt.Vergrößern des BildesDer türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca (Archiv): Demonstrierende forderten seinen Rücktritt. (Quelle: Xinhua/imago-images-bilder)
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Immer wieder kommt es in der Türkei zu Gewalt gegen Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Nach dem Tod eines Arztes wächst die Kritik an Erdoğans Regierung.

Der tödliche Angriff auf einen Kardiologen hat in der Türkei Empörung und Proteste ausgelöst. In mehreren Städten des Landes gingen am Donnerstag Ärzte auf die Straße und demonstrierten gegen zunehmende Gewalt gegen ihre Berufsgruppe. Videos in den sozialen Medien zeigen, wie zahlreiche Menschen – viele von ihnen in Ärztekitteln – auf die Straße gingen. In Istanbul setzte die Polizei Tränengas ein, wie auf Bildern zu sehen war.

Demonstrierende forderten den Rücktritt von Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Die Türkische Ärztevereinigung TTB rief Mitarbeiter im Gesundheitswesen dazu auf, ihre Arbeit bis einschließlich Freitag niederzulegen.

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Am Mittwoch hatte der Sohn einer Patientin im zentralanatolischen Konya einen 47-jährigen Kardiologen erschossen und sich Berichten zufolge danach selbst umgebracht. Medien berichteten, der Täter habe den Arzt für den Tod seiner Mutter verantwortlich gemacht, die bei dem Kardiologen in Behandlung war. Gesundheitsminister Koca wurde bei der Beerdigung des Opfers am Donnerstag ausgebuht, wie die Zeitung "Cumhuriyet" meldete.

Über 300 Angriffe im vergangenen Jahr

Der Chef der Ärztekammer in Konya, Bahadir Öztürk, sagte, die Gewalt im Gesundheitssektor habe die Ausmaße eine "Massakers" angenommen. Er machte auch die Regierung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan verantwortlich und warf ihr Populismus vor. Die aktuelle Situation sei nicht hinnehmbar, es müssten "drastische Maßnahmen" ergriffen werden, um Gewalt gegen Ärzte zu beenden.

Gewalt gegen Ärzte ist in der Türkei ein weit verbreitetes Problem. Einem Bericht der Gewerkschaft Saglik-Sen zufolge wurden im vergangenen Jahr 316 Mitarbeiter im Gesundheitswesen angegriffen. Angesichts schlechter Arbeitsbedingungen im Gesundheitssektor und hoher Inflation in der Türkei wandern nach Angaben von Verbänden immer mehr Ärzte ins Ausland ab.

Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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