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Donald Trump beleidigt vor zweitem Prozess Opfer bei Social Media


Aussagen vor Gerichtsprozess
Das kann Trump Millionen kosten

Von dpa, jcz

Aktualisiert am 17.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Donald Trump (Archivbild): Der ehemalige Präsident sieht sich als Opfer einer Hexenjagd.Vergrößern des BildesDonald Trump (Archivbild): Der ehemalige Präsident sieht sich als Opfer einer Hexenjagd. (Quelle: IMAGO/Andrea Renault/imago-images-bilder)

Obwohl Trump einen ersten Verleumdungsprozess gegen die Schriftstellerin Carroll verloren hat, beleidigt er sein Opfer weiter. Das könnte jetzt teuer werden.

In New York hat der zweite Verleumdungsprozess der Autorin E. Jean Carroll gegen Donald Trump begonnen. Doch noch vor Prozessbeginn hat Trump die Schriftstellerin auf Social Media beleidigt – das könnte nun weitere juristische Konsequenzen haben.

Der Prozess startete an einem Gericht in Manhattan mit der Auswahl einer neunköpfigen Geschworenenjury. Carroll kam persönlich und blieb über die Auftaktplädoyers beider Seiten hinaus bis zum Ende des Gerichtstermins – im Gegensatz zu Trump, der das Gebäude in der Mittagspause wieder verließ. Sowohl Carroll als auch Trump äußerten sich zum Auftakt nur über ihre Anwälte.

Trump stellt sich als Opfer dar

Dafür teilte Trump auf seiner Social-Media-Seite Truth Social heftig aus – nicht nur gegen das Opfer, sondern auch gegen den Prozess an sich. Dieser sei eine politisch motivierte "Hexenverfolgung", orchestriert von "linksradikalen Demokraten", um ihn davon abzuhalten, Präsident zu werden. Das Opfer habe er noch nie gesehen, ihre Vorwürfe seien Lügen, die sie verbreite, um von ihm Geld "abzupressen". Zudem verbreitete Trump Screenshots von Tweets, in denen Carroll in der Vergangenheit über Sex gesprochen hatte. Damit versucht Trump, die Glaubwürdigkeit der Autorin zu diskreditieren.

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Quelle: t-online

Doch eine New Yorker Geschworenenjury hatte es schon im Mai als erwiesen angesehen, dass Trump Carroll 1996 in einem Nobelkaufhaus in New York angegriffen, sexuell missbraucht und später verleumdet hatte. Die Geschworenen sprachen der Schriftstellerin daraufhin eine Entschädigung in Höhe von fünf Millionen Dollar (etwa 4,65 Millionen Euro) zu. Zu diesem ersten Prozess war Trump nie selbst erschienen, seine Anwesenheit war beim Auftakt des zweiten Prozesses ebenfalls nicht verpflichtend.

Es geht um mindestens zehn Millionen Dollar

Bereits vor Beginn des zweiten Prozesses hatte ein Richter entschieden, dass weitere Kommentare Trumps verleumderisch seien. Damit muss die Jury nun lediglich über die Höhe der Entschädigung entscheiden, die der Ex-Präsident bezahlen muss. Carroll verlangt mehr als zehn Millionen Dollar. Durch die erneuten Attacken gegen sie könnte diese Summe sogar nochmals steigen.

Trumps Anwältin Alina Habba wiederholte in ihrem Auftaktplädoyer die Vorwürfe Trumps, dass Carroll sich an ihrem Mandanten bereichern wolle. Auch habe die viele Aufmerksamkeit infolge der Prozesse ihrer Karriere neuen Schwung verschafft. Carrolls Anwalt Shawn Crowley argumentierte, dass die hohe Summe gerechtfertigt sei, weil seine Mandantin Tag für Tag in Angst lebe vor dem Hass und den Drohungen, die sie von Trump-Anhängern bekomme.

Trump gilt bei den im November anstehenden Präsidentschaftswahlen als aussichtsreichster Bewerber der Republikaner. Er muss sich allerdings derzeit in zahlreichen Fällen mit Gerichten auseinandersetzen. Die Gerichtstermine nutzt der 77-Jährige häufig als eine Art Wahlkampfveranstaltung, was ihm Kritik von mehreren Richtern eingebracht hat.

Ob der Ex-Präsident im weiteren Verlauf des Prozesses ebenfalls anwesend sein wird, war zunächst nicht klar. Für heute ist eine Aussage von Carroll angesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • truthsocial.com: Post von Nutzer "@realDonaldTrump" (englisch)
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