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Serbien: Festnahmen und Verletzte bei Protest gegen Regierung


Zehntausende Teilnehmer
Festnahmen und Verletzte bei Protest gegen Serbiens Regierung

Von t-online, dpa, afp
29.06.2025 - 17:00 UhrLesedauer: 2 Min.
SERBIA-PROTESTS/Vergrößern des Bildes
Polizisten halten einen Demonstranten fest: Dutzende Personen sollen festenommen worden sein. (Quelle: Marko Djurica/reuters)
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Bei Massenprotesten in Belgrad sind Demonstranten und Polizei aneinander geraten. Die Kundgebung richtete sich gegen den serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić und die Regierung.

In Serbien haben Medienberichten zufolge Zehntausende Menschen für Neuwahlen demonstriert. An der Demonstration in Belgrad hatten nach Schätzungen der Organisation "Archiv" öffentlicher Versammlungen etwa 140.000 Menschen teilgenommen. Die Polizei sprach von nur 36.000 Teilnehmern, laut AFP-Reportern vor Ort und Luftbildern waren es aber deutlich mehr. Die Teilnehmer folgten einem Aufruf der Studenten, die seit mehr als sieben Monaten die Universitäten des Landes besetzen. Sie versammelten sich am Slavija-Platz im Zentrum der serbischen Hauptstadt.

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Die Redner betonten, dass die Regierung unter dem autoritären Präsidenten Aleksandar Vučić abgewirtschaftet habe. Die Bevölkerung habe ein Recht darauf, auf demokratischem Weg eine neue Führung zu bestimmen.

Es kam zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstrierenden. Daraufhin gab es Festnahmen und Verletzte. Polizeichef Dragan Vasiljević teilte mit, bei den Ausschreitungen am Samstag seien sechs Polizisten sowie zwei andere Menschen verletzt worden. Dutzende Demonstrierende wurden demnach festgenommen.

Laut Vasiljević hatten die Einsatzkräfte Schlagstöcke eingesetzt, nachdem sie von Protestteilnehmern angegriffen worden seien. "Chemische Mittel" seien nicht zum Einsatz gekommen. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP sahen, dass die Polizei Tränengas und Blendgranaten einsetzte, um die Menge auseinanderzutreiben. Beamte wurden mit Steinen beworfen, einige Protestteilnehmer hatten Rauchgranaten.

Proteste dauern seit Monaten an

Seit mehr als einem halben Jahr hält eine gewaltige Protestwelle das Balkanland im Bann. Ausgelöst hatte sie der Einsturz eines frisch renovierten Bahnhofsvordachs in der nordserbischen Stadt Novi Sad am 1. November des Vorjahrs, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen. Unabhängige Experten und Oppositionelle machen Schlamperei und Korruption unter der Vučić-Regierung für die Tragödie verantwortlich.

Die Proteste werden von den Studenten des Landes getragen, die praktisch alle Universitäten besetzt haben und immer wieder zu Demonstrationen und Straßenblockaden aufrufen. Mit der Zeit schlossen sich ihnen immer mehr Bürger aus allen Bevölkerungsschichten an.

Vučić bestimmt seit 2012 in wechselnden Funktionen die Geschicke des Landes. Er kontrolliert die Medien sowie Justiz und Polizei. Oppositionelle werden von den Medien diffamiert, von staatlichen Institutionen eingeschüchtert und von Schlägertrupps tätlich angegriffen. Zuletzt erhöhte Vučić den Druck auf die Protestbewegung. Akteure und Sympathisanten wurden unter fadenscheinigen Vorwänden festgenommen, Universitätsmitarbeitern wurden die Gehälter drastisch gekürzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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