G20-Treffen mit Premierminister Merkels Spickzettel amüsiert die Australier

Angela Merkel traf beim G20-Gipfel auf den australischen Premier Scott Morrison, der erst seit wenigen Monaten im Amt ist. Dass sich die Bundeskanzlerin mit einem Spickzettel zu helfen wusste, amüsiert die Australier.
Mit ihrem Zettel für ein Treffen mit dem australischen Premierminister Scott Morrison beim G20-Gipfel in Argentinien löst Bundeskanzlerin Angela Merkel in dessen Heimatland nachträglich Belustigung aus. Auf einem Foto der Begegnung in Buenos Aires ist zu sehen, wie sich die Kanzlerin offensichtlich gerade noch über ihren Gesprächspartner einliest. Australiens rechtsliberaler Regierungschef, der das Amt erst seit August innehat, sitzt zu diesem Zeitpunkt bereits neben ihr.
Die Zeitung "Sydney Morning Herald" spottete am Montag über den ehemaligen Schatzkanzler, mit dem auch zu Hause noch nicht alle Leute etwas anfangen können: "Wer ist das? Australier können Angela Merkels Dilemma wahrscheinlich verstehen." Auf Twitter äußerten viele ebenfalls Verständnis. Eine Nutzerin namens Rhiannon Hoffman schrieb: "Angela Merkel hat also einen Spickzettel gebraucht. Dafür kann sie nichts. Ich lebe hier und weiß noch überhaupt nichts über ihn."
Auf Merkels Zettel ist auch ein Foto des Premierministers zu erkennen. Solche "Fact Sheets" über einen Gesprächspartner sind in der internationalen Politik durchaus üblich – vor allem, wenn man das Gegenüber noch nicht kennt. Allerdings legt man sie vor einem Treffen normalerweise aus der Hand.
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Merkel war wegen Schwierigkeiten mit ihrem Regierungsflugzeug zu spät zum G20-Gipfel gekommen. Morrison ist bereits der sechste australische Premierminister, mit dem sie zu tun hat, und möglicherweise noch nicht der letzte. Bis Mai 2019 muss in Australien ein neues Parlament gewählt werden. In den Umfragen liegt die sozialdemokratische Opposition vorn.
- Nachrichtenagentur dpa