Lagerhallen leer Gaza – Hilfsorganisation kann kein Essen mehr ausgeben

Die Hilfsorganisation hat eigenen Angaben zufolge zuletzt Hunderttausende im Gazastreifen mit Mahlzeiten versorgt. Doch jetzt seien wegen Israels Blockade die Vorratskammern leer.
Die US-Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) kann Menschen im Gazastreifen wegen Israels Blockade von Hilfslieferungen nach eigenen Angaben nicht mehr mit Essen versorgen. "Nachdem World Central Kitchen in den letzten 18 Monaten insgesamt mehr als 130 Millionen Mahlzeiten und 26 Millionen Brote ausgegeben hat, fehlen der Küche in Gaza die Vorräte, um Mahlzeiten zu kochen oder Brot zu backen", teilte die Organisation mit.
Auf einem Bild, das die Organisation bei Instagram postete, ist offenbar der Gründer von WCK, der spanisch-amerikanische Chefkoch José Andrés, zu sehen. Der 55-Jährige steht in einer leeren Lagerhalle.
Israel lässt seit Anfang März keine Lieferungen von Hilfsgütern mehr in das abgeriegelte Küstengebiet, in dem rund zwei Millionen Palästinenser leben. Das Land wirft der islamistischen Hamas vor, Hilfsgüter abzugreifen und gewinnbringend an die Zivilbevölkerung zu verkaufen, um so ihren Kampf zu finanzieren. Den Vereinten Nationen zufolge haben im Gazastreifen Hunderttausende Menschen nicht genug zu Essen.
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Auch das Welternährungsprogramm hat keine Vorräte mehr
WCK teilte mit, die Organisation habe wegen der israelischen Blockade ihre Lebensmittelvorräte nicht mehr auffüllen können. In den Feldküchen seien die Zutaten ausgegangen. Die Organisation hat nach eigenen Angaben jeden Tag Hunderttausende Menschen vor Ort mit Mahlzeiten versorgt. Sie unterstütze Palästinenser derzeit weiterhin mit der Verteilung von Trinkwasser.
Das Welternährungsprogramm (WFP) hatte Ende April ebenfalls mitgeteilt, dass seine Nahrungsmittelvorräte im Gazastreifen aufgebraucht seien. Das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) hat eigenen Angaben zufolge kein Mehl mehr.
Der Gaza-Krieg wurde von dem verheerenden Terrorüberfall der Hamas und anderer Islamisten im Süden Israels am 7. Oktober 2023 ausgelöst.
- Nachrichtenagentur dpa