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Islamischer Staat köpfen Chef-Archäologen Khaled Asaad von Palmyra


Mord in Palmyra
IS-Henker köpfen 82-jährigen Chef-Archäologen

Von t-online
Aktualisiert am 19.08.2015Lesedauer: 2 Min.
Khaled Asaad, Chef-Archäologe von Palmyra - ein neues Opfer des IS.Vergrößern des BildesKhaled Asaad, Chef-Archäologe von Palmyra - ein neues Opfer des IS. (Quelle: dpa / Facebook)

Über 50 Jahre lang war Khaled Asaad (82) der Mann, der die bedeutsamen Altertümer der Oasenstadt Palmyra pflegte, erforschte und betreute. Ende Mai geriet er in die Fänge des Islamischen Staates. Jetzt wurde er brutal ermordet.

Ende April hatte Khaled Asaad (82) zuletzt auf seiner Facebook-Seite gepostet: Ein altes Foto zeigte eine Karawane die die Ruinen von Tadmor (arabisch für Palmyra) durchquert. In den Wochen danach zog sich die Schlinge um die faszinierende Ruinenstadt in der syrischen Wüste immer weiter zu. Am 20. Mai vertrieben Milizionäre des Islamischen Staates (IS) die Truppen Assads und nahmen die Stadt ein. Für Asaad gab es danach offenbar keine Möglichkeit mehr zur Flucht.

Sein Vorgesetzter, der Chef der syrischen Altertümer-Verwaltung, Maamoun Abdulkarim, meldete am Donnerstag, IS-Kämpfer hätten den alten Mann enthauptet. Danach hätten sie seinen Körper an einer Säule in der antiken Ruinenstadt aufgehängt. Abdulkarim beruft sich auf Aussagen von Asaads Familie. Der Gelehrte hatte zuvor mehr als ein halbes Jahrhundert lang in Palmyra geforscht.

IS-Gegenwart "ein Fluch"

Die annähernd 9000 Jahre alte Stadt gilt als eine der bedeutendsten archäologischen Orte der Welt. Hier stehen beispielsweise die Reste von einem der letzten Baal-Tempel.

"Stellen Sie sich nur vor", so der erschütterte Abdulkarim: "Ein Forscher der diesem Ort in so herausragender Weise gedient hat - einfach geköpft." Die Gegenwart der "Kriminellen" vom IS sei ein Fluch. IS hatte bereits zuvor zahlreiche vorislamische Stätten zerstört.

Truppen des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad haben seit Mai mehrfach vergeblich versucht, die Stadt zurückzuerobern, die jetzt am äußersten Rand des IS-Gebietes liegt. In der Stadt selbst finden seit ihrer Eroberung immer wieder Hinrichtungen statt. Zuletzt war unter den Mördern auch ein deutscher Dschihadist identifiziert worden.

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