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Zehntausende Zivilisten sitzen noch in Mossul fest


Kampf um IS-Hochburg
Zehntausende Zivilisten sitzen noch in Mossul fest

Von dpa, ap, rok

10.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Irakische Spezialeinheiten feiern in Mossul am Ufer des Tigris den Sieg über die IS-Anhänger, während in anderen Teilen Mossuls noch gekämpft wird.Vergrößern des BildesIrakische Spezialeinheiten feiern in Mossul am Ufer des Tigris den Sieg über die IS-Anhänger, während in anderen Teilen Mossuls noch gekämpft wird. (Quelle: Felipe Dana/AP/dpa)
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Nach der nahezu kompletten Eroberung der ehemaligen IS-Hochburg Mossul sind Menschenrechtlern zufolge noch immer Zehntausende Zivilisten in der zerstörten Stadt. Sie hätten während der Kämpfe in Mossul ausgeharrt, auch weil die Flucht für sie zu gefährlich gewesen sei, sagte eine Sprecherin des Norwegischen Flüchtlingsrates (NRC).

Bei den Gefechten um Mossul wurden insgesamt etwa 900.000 Menschen aus der Stadt vertrieben. Um die 200.000 von ihnen konnten zurück in ihre Häuser.

Der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi war am Sonntag zum Ende der knapp neunmonatigen Militäroperation nach Mossul gereist, um Kämpfer und Einwohner zu ihrem Sieg über die Terrormiliz IS zu beglückwünschen. Eine zunächst angekündigte Rede an die Nation fiel aber offenbar aus, weil es noch immer Kämpfe in der Stadt und ein kleines Gebiet unter IS-Kontrolle gibt. Das irakische Staatsfernsehen berichtete am Montag von andauernden Gefechten, um die letzten Kämpfer der Terrormiliz auszuschalten.

Wann das zum Teil stark zerstörte Stadtzentrum Westmossuls wieder bewohnbar ist, ist nach Angaben des NRC ungewiss. Zunächst müsse untersucht werden, wie stark die Infrastruktur wie zum Beispiel die Wasserversorgung beschädigt sei. Teile der Stadt seien für die Spezialisten aber noch nicht zugänglich.

Die irakischen Soldaten müssen für die komplette Eroberung Mossuls noch eine kleine Gegend in der Altstadt von der Terrormiliz Islamischer Staat übernehmen. Bei diesem Unterfangen rückten die Truppen am Montag langsam vor. Selbst nachdem seine Männer die letzten Gegenden unter IS-Kontrolle zurückgenommen hätten, würden die Räumungsoperationen in Mossul weitergehen, sagte Brigadegeneral Haidar Fadhil von den irakischen Spezialkräften.

Irakische Kommandeure glauben, dass noch Hunderte IS-Kämpfer in der Altstadt seien und ihre Familien, darunter auch Frauen und Kinder, als menschliche Schutzschilde verwendeten. Die meisten dort noch zurückbleibenden Zivilisten seien vermutlich IS-Familienangehörige, sagte ein ranghoher Spezialkräfte-Kommandeur, Abdul-Ghani al-Assadi. "Aber wir werden ihnen nichts vorwerfen. Wenn sie keine Waffen tragen, sind sie Zivilisten."

Der Vormarsch des Militärs war vor allem in der dicht besiedelten Altstadt immer wieder aufgehalten worden, weil der IS Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbrauchte, Selbstmordattentate verübte, Gebäude verminte und den Soldaten mit Scharfschützen auflauerte. Die irakischen Streitkräfte und das von den USA angeführte Militärbündnis bombardierten die Stellungen der Extremisten ohne Unterlass, Menschenrechtler beklagten, dass sie dabei viel zu wenig Rücksicht auf die in der Altstadt lebenden Menschen genommen hätten.

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