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Hunderte Raketen abgefeuert: Iran startet nächsten Gegenangriff auf Israel


Erste Todesfälle gemeldet
Der Iran feuert weitere Raketen auf Tel Aviv

Von dpa
Aktualisiert am 14.06.2025 - 09:02 UhrLesedauer: 3 Min.
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Im Video: Hier schlagen Raketen in Tel Aviv ein. (Quelle: t-online)
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Ein beispielloser Großangriff Israels auf den Iran läuft. Jetzt schlägt die Islamische Republik mit Raketenangriffen zurück. Aus Tel Aviv werden Explosionen gemeldet.

Die iranische Armee hat in der Nacht zu Samstag erneut eine massive Angriffswelle auf Israel gestartet. Bisher sind drei Todesopfer bekannt. In Jerusalem schrillte Luftalarm, dort und in Tel Aviv waren zahlreiche Explosionen zu hören. Das iranische Staatsfernsehen meldete eine "erneute Welle von Raketenangriffen" auf Israel, die aus Teheran und der westiranischen Stadt Kermanschah gestartet worden seien. Die Angriffe wurden in den frühen Morgenstunden fortgesetzt.

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Zuvor war ein Luftalarm in mehreren Landesteilen ausgelöst worden. Die Bevölkerung war aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben. Nach Angaben des israelischen Rettungsdiensts Magen David Adom sind in der Region rund um die Küstenmetropole Tel Aviv mindestens 34 Menschen mit Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert worden. Eine 60-jährige Frau ist ihren lebensgefährlichen Verletzungen später erlegen.

Zudem sind in einem Wohngebiet in der israelischen Küstenebene nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes zwei Menschen getötet worden. Eine Frau und ein Mann seien gestorben, erklärte der Rettungsdienst am Samstagmorgen. Weitere 19 Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden. Die "Times of Israel" berichtet von insgesamt rund 80 Verletzten infolge der Angriffe.

Die israelische Armee rief die Bevölkerung erneut dazu auf, sich in Schutzräume zu begeben. Der Luftalarm sei in "mehreren Gegenden Israels" ausgelöst worden, nachdem Raketenbeschuss aus dem Iran festgestellt worden sei. Die israelische Luftwaffe war nach eigenen Angaben im Einsatz, um die Geschosse abzufangen und, "wo nötig, die Bedrohung auszuschalten". Am Morgen durften die Menschen wieder die Schutzräume verlassen.

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Israel griff unterdessen nach eigenen Angaben weiter militärische Ziele im Iran an. "In der Nacht hat die Luftwaffe dutzende Ziele getroffen, darunter Infrastruktur für Flugabwehrraketen, mit dem Ziel, die Kapazitäten für Luftverteidigung im Gebiet um Teheran zu beschädigen", erklärte die israelische Armee.

In der iranischen Hauptstadt Teheran war übereinstimmenden Berichten zufolge erneut die Luftabwehr aktiviert worden. Augenzeugen und örtliche Medien berichteten von Explosionen im Zentrum und Nordosten Teherans. Offenbar wurde der Flughafen der Hauptstadt beschädigt.

Iranische Angriffe bereits am Freitagabend

Der Iran hatte bereits am Abend einen ersten schweren Gegenangriff auf Israel gestartet. Laut dem israelischen Militär seien weniger als 100 Raketen auf das Land gefeuert worden, die meisten wurden abgefangen oder hätten ihr Ziel verfehlt, teilte das Militär mit.

Mehrere Gebäude hätten Schaden genommen. Getroffen wurde unter anderem ein Hochhaus, das sich unweit des israelischen Verteidigungsministeriums befindet. In den Berichten war von Schäden im Großraum Tel Aviv und der nahegelegenen Stadt Ramat Gan die Rede.

Laut Medienberichten erhält die israelische Armee aktuell bei der Flugabwehr auch Unterstützung aus den USA. Dabei gehe es um den Abschuss ballistischer Raketen, berichteten der Sender CNN und das Nachrichtenportal Axios. Sie beriefen sich dabei auf namentlich nicht genannte Vertreter der US-Regierung.

Die USA betonen, dass sie sich nicht an den israelischen Angriffen auf den Iran beteiligen. Das US-Militär hatte Israel im vergangenen Jahr bereits bei Angriffen Teherans bei der Raketenabwehr unterstützt – damals noch unter Präsident Joe Biden. Auch unter dem Vorgänger von Donald Trump beteiligten sich die USA nicht offen an israelischen Angriffen im Iran.

Seit der Nacht auf Freitag läuft ein Großangriff Israels auf iranische Städte und Atomanlagen, dabei wurde die Militärführung des Iran ausgeschaltet. Der Iran wertete die Welle von Luftattacken als Kriegserklärung und versuchte nach israelischer Darstellung zunächst, Israel mit 100 Drohnen zu attackieren. Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hatte den Großangriff im Iran mit einer existenziellen Bedrohung des jüdischen Volkes begründet.

Angriffe auf Ölanlagen geplant?

Der Iran hatte daraufhin Vergeltung angekündigt: Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei sagte am Abend: "Die Streitkräfte werden mit Entschlossenheit handeln und das niederträchtige zionistische Regime zugrunde richten." Der 86-Jährige hatte dem Erzfeind Israel nach Angriffen auf viele Ziele im Land bereits mit "einer harten Bestrafung" gedroht. Das iranische Volk könne sicher sein, dass nach dem Großangriff keine Nachlässigkeit geschehen werde, sagte Chamenei.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz sagte, der Iran habe mit seinem Gegenangriff auf zivile Ziele eine rote Linie überschritten. Israel werde sich weiterhin verteidigen und der Iran werde einen "sehr hohen Preis" bezahlen, sagte Katz in einer Stellungnahme nach Beginn des iranischen Gegenschlags.

Zuvor hatte ein ranghoher israelischer Sicherheitsbeamter dem israelischen Sender Channel 12 gesagt, Israel werde iranische Ölanlagen ins Visier nehmen, wenn der Iran Bevölkerungszentren in Israel angreife, wie die Zeitung "Times of Israel" berichtete. Das könnte erhebliche Auswirkungen auf die internationalen Ölpreise haben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa

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