Krise in Venezuela Maduro zu Gesprächen mit Opposition bereit
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat sich nach Monaten der Konfrontation zu einem Dialog mit der Opposition bereit erklärt. Die Gespräche sollen auf neutralem Boden in der Dominikanischen Republik stattfinden.
Der Dialog solle "dem Frieden und der Demokratie in Venezuela" dienen, sagte Maduro. Der frühere spanischen Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero und der Außenminister der Dominikanischen Republik, Miguel Vargas, hatten die Verhandlungen initiiert. Beide betonten in einer Erklärung, dass damit eine Möglichkeit zur Aussöhnung bestehen könnte.
Allerdings kritisierte die Opposition, dass Maduro die Freilassung politischer Gefangener bisher nicht akzeptiert habe – sie will daher vor einem echten Dialog über die Bedingungen reden. Ende 2016 war der letzte Dialogversuch gescheitert.
Seit Monaten in der Krise
Seit April kam es zu Massenprotesten gegen den Sozialisten Maduro, mehr als 120 Menschen starben. Nach Einsetzung einer Verfassungsgebenden Versammlung, die als übergeordnetes Staatsorgan das von der Opposition dominierte Parlament entmachtet hat, warfen zahlreiche Staaten Maduro vor, eine Diktatur zu errichten. Die von den Sozialisten dominierte Versammlung hat seit August eine Reihe von Beschlüssen gefasst. Die kritische Generalstaatsanwältin Luisa Ortega wurde abgesetzt, Oppositionspolitikern drohen lange Haftstrafen.
Immer wieder warf das aus rund 20 Parteien bestehende Bündnis "Mesa de la Unidad Democratica" (MUD) Maduro vor, zu taktieren und keinen echten Dialog zu wollen. Zuletzt hatte auch Papst Franziskus Maduro bei seiner Kolumbienreise gemahnt, Menschenrechte und Demokratie zu achten. "Ich glaube, dass nur der Dialog der Weg ist, um die Differenzen zu überwinden", sagte Maduro nun. Das Land mit den größten Ölreserven der Welt wird von einer tiefen Krise erschüttert, es fehlt überall an Lebensmitteln und Medizin.