Israel: Anwohner flehen um militärische Hilfe

Nach dem Angriff mit Tausenden Raketen auf Israel senden Anwohner Hilferufe an das Militär. In der Nähe des Gazastreifens soll die Hamas mit wenig Gegenwehr durch die Orte ziehen.

Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel ist die Situation in vielen Gebieten des Landes unübersichtlich: Israelis, die in der Nähe des Gazastreifens leben, klagen über mangelnde Präsenz des Militärs, berichtet das englischsprachige Nachrichtenportal "Times of Israel" unter Berufung auf den israelischen Fernsehsender Channel 12.

Eine Bewohnerin des Ortes Be'eri sagte demnach, Mitglieder der Terrorgruppe hätten ihren Vater entführt. "Er sagte mir, dass sie ihn mitnehmen werden", berichtet die Frau, nachdem die Terroristen in sein Haus eingedrungen sein sollen. Sie soll Fotos gesehen haben, die zeigen, wie ihr Vater in den Gazastreifen verschleppt wurde.

"Wir blicken am Horizont auf Gaza und es brennt nicht, und das ist schrecklich", klagte ein weiterer Bewohner des Ortes Moschawin. Gemeint ist damit, dass das israelische Militär bisher aus seiner Sicht auf die Angriffe aus Gaza nicht ausreichend reagiert habe.

"Niemand hilft ihnen"

Einige Anwohner hätten versucht, sich selbst mit Waffen gegen die Angreifer zu wehren, aber "niemand hilft ihnen", draußen sei kein Soldat, beschwerte sich der Mann in dem Bericht. "Meine Freunde werden getötet, während sie um ihre Häuser kämpfen." In dem Ort sollen sich Anwohner in ihren Häusern verbarrikadiert haben. Eli Messika, ein weiterer Bewohner von Be'eri, richtete einen direkten Appell an das israelische Militär: "Bitte, senden Sie Truppen".

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer "Militäroperation" gegen Israel verkündet. Die militante Organisation Islamischer Dschihad teilte mit, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. Die neuesten Entwicklungen lesen Sie hier. Bei den Angriffen auf Israel sind Rettungskräften zufolge mindestens 22 Menschen erschossen worden. Hunderte weitere seien verletzt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit.