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Irak: Kriegsverbrechen der US-Armee bleibt ungesühnt


USA
US-Massaker im Irak bleibt ungesühnt

Von afp
Aktualisiert am 25.01.2012Lesedauer: 2 Min.
Unteroffizier Frank Wuterich war an der Tötung von 24 Zivilisten im irakischen Haditha beteiligtVergrößern des BildesUnteroffizier Frank Wuterich war an der Tötung von 24 Zivilisten im irakischen Haditha beteiligt (Quelle: Reuters-bilder)
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Bei der juristischen Aufarbeitung eines der schwersten Kriegsverbrechen der US-Armee im Irak bleibt auch dem letzten der ursprünglich acht beschuldigten Soldaten eine Gefängnisstrafe erspart. Ein Militärgericht im Bundesstaat Kalifornien verurteilte den Unteroffizier Frank Wuterich wegen Verletzung der Dienstpflicht zwar zu 90 Tagen Haft, aus Verfahrensgründen muss er sie aber nicht absitzen.

Wuterich hatte sich vor dem Gericht auf dem Militärstützpunkt Camp Pendleton schuldig bekannt, bei der Tötung von 24 Zivilisten im irakischen Haditha durch seine Einheit im November 2005 seine Dienstpflicht verletzt zu haben. Im Gegenzug ließ die Anklage den Vorwurf des Totschlags fallen. Gegen sieben andere wegen des Massakers beschuldigte Soldaten, waren die Strafverfahren in den vergangenen Jahren aus verschiedenen Gründen eingestellt worden.

Alleinerziehender Vater bekommt mildernde Umstände

Nach der zwischen Anklage und Verteidigung geschlossenen Vereinbarung hatten Wuterich ohnehin nur maximal drei Monate Gefängnis gedroht. Bei der Verkündung des Strafmaßes am Dienstag degradierte das Militärgericht den Soldaten zum einfachen Gefreiten. Gehaltseinbußen wurden aber nicht gegen den 31-Jährigen verhängt. Das Gericht führte als mildernden Umstand Wuterichs Situation als alleinerziehender Vater an.

Am 19. November 2005 war eine Gruppe Marineinfanteristen unter Wuterichs Kommando nach dem Tod eines Kameraden bei einem Bombenanschlag in einem regelrechten Rachefeldzug durch die Stadt Haditha in der Provinz Al-Anbar im Nordwesten des Landes gezogen. Rund drei Stunden lang gingen sie von Haus zu Haus und töteten 24 Menschen, darunter zehn Frauen und Kinder. Die US-Armee hatte anfangs erklärt, die Zivilisten seien durch einen Sprengsatz ums Leben gekommen. Recherchen des US-Magazins "Time" brachten das Massaker 2006 schließlich ans Licht.

Angehörige der Opfer sind schockiert

Chalid Salman, Gemeinderat in Haditha und Opferanwalt, nannte das Urteil einen "Angriff auf die Menschlichkeit". Bewohner der irakischen Stadt und Angehörige der Opfer zeigten sich schockiert und angewidert über die US-Militärjustiz. Schon deren bisherige Entscheidungen zum Haditha-Massaker waren in der irakischen Bevölkerung mit Empörung aufgenommen worden. Im Dezember waren die letzten US-Truppen aus dem Zweistromland abgezogen worden. Eine weitere Stationierung war daran gescheitert, dass Bagdad den US-Soldaten nicht länger Schutz vor Strafverfolgung gewähren wollte.

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