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Stasi führte Steinbrück als "Vorlauf-IM"


Im Visier der DDR
Stasi führte Steinbrück als "Vorlauf-IM"

Von dpa
18.08.2013Lesedauer: 2 Min.
Peer Steinbrück befand sich im Visier der Stasi - sagt aber, er hätte davon nichts gewusst.Vergrößern des BildesPeer Steinbrück befand sich im Visier der Stasi - sagt aber, er hätte davon nichts gewusst. (Quelle: Imago/Mueller-Stauffenberg)
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Wirtschaftsexperte, SPD-Mitglied, Aufgaben in Regierung und Bundestag, Ost-Verwandtschaft: Kein Wunder, dass sich die Stasi in den 80er Jahren für Peer Steinbrück interessierte - und er als potenzieller IM notiert wurde. Ein angeheirateter Cousin in Thüringen will die Bespitzelung jedoch verweigert haben.

Die DDR-Staatssicherheit hat laut "Welt am Sonntag" in den 80er Jahren auch den heutigen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück ins Visier genommen. Nach Recherchen des Blattes hatte die Stasi den damaligen politischen Referenten von 1980 bis 1989 auf einer Karteikarte als Person erfasst, die angesprochen werden sollte.

Steinbrück: Habe nie mit Stasi zusammengearbeitet

Der Mann einer Cousine Steinbrücks in Thüringen, der Schauspieler Lutz Riemann, räumte auf Anfrage der Zeitung eine Stasi-Mitarbeit ein, betonte aber, eine Bespitzelung Steinbrücks verweigert zu haben.

Steinbrück selbst erklärte der Zeitung, dass er niemals mit dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) oder einem anderen ausländischen Geheimdienst zusammengearbeitet habe. Er kündigte an, das Material aus der Stasi-Unterlagenbehörde über seine Person der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die "Welt am Sonntag" schreibt, Belege für eine Geheimdiensttätigkeit Steinbrücks lägen nicht vor.

Als "Vorlauf-IM" erfasst

Die Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen will sich bisher nicht zu dem Fall äußern. Laut "Welt am Sonntag" hatte das MfS Steinbrück als "Vorlauf-IM" erfasst. Darunter verstand die Stasi nach einem Abkürzungsverzeichnis der Unterlagenbehörde eine "Person, die mit dem Ziel der Gewinnung zur inoffiziellen Zusammenarbeit in einem Vorgang erfasst war".

Behördensprecherin Dagmar Hovestädt präzisierte, ein "IM-Vorlauf" sei der bürokratische Vorgang, den die Stasi angelegt habe, wenn sie eine Person als Informationsquelle nutzen wollte. Experten weisen darauf hin, dass dies unzählige Male geschehen sei, ohne dass der Betroffene dies je erfahren habe.

"Habe mich geweigert"

Riemann gab auf Anfrage der "Welt am Sonntag" eine Stasi-Tätigkeit zu. 1984 habe er seine Zusammenarbeit mit dem MfS beendet. "Ich habe mich auch geweigert, Peer Steinbrück zu bespitzeln", wird Riemann zitiert.

Kurzfristig in Ost-Berlin tätig

Steinbrück war 1981 - nach einer Mitarbeit im Kanzleramt - kurzfristig bei der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin tätig, wo er in der Abteilung Wirtschaft beschäftigt war.

Danach wurde er persönlicher Referent beim damaligen Bundesforschungsminister Andreas von Bülow (SPD) und Referent der SPD-Bundestagsfraktion. 1985 wechselte Steinbrück nach Nordrhein-Westfalen, wo er bis 1990 als Büroleiter von Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) arbeitete.

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