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Strafmündigkeit ab 12: Carsten Linnemanns Forderung heiß diskutiert


Streit über jüngere Strafmündigkeit
"Kinder erziehen müssen Eltern, nicht Gefängnisse"

MeinungVon t-online, Mth

25.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Kriminelle Jugendliche werden zunehmend zum Problem.Vergrößern des BildesKriminelle Jugendliche werden zunehmend zum Problem. (Quelle: Highwaystarz / LOOP IMAGES / Imago Images)
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Sollten 12-jährige Kriminelle schon bestraft werden? Nicht nur die Politik streitet über diese Frage, auch unsere Leser sind sich uneinig.

Der besorgniserregende Anstieg jugendlicher Kriminalität verleitet Carsten Linnemann, Generalsekretär der CDU, dazu, die Strafmündigkeit von 14 auf 12 Jahre herabsetzen zu wollen. Seinen Gastbeitrag lesen Sie hier.

Der Vorstoß des 46-Jährigen führte zu positiven und negativen Reaktionen zahlreicher Politiker. Einige Ampelvertreter kritisierten ihn scharf. Auch unter t-online-Lesern wird heiß diskutiert, ob auch 12-Jährige belangt werden sollten.

"Es muss gehandelt werden"

Frank Preußners schreibt: "Ich stimme Herrn Linnemann und der CDU absolut zu. Wenn man bedenkt, dass die Kriminalität bei Kindern immer öfter vorkommt, muss einfach gehandelt werden. Gleichzeitig sollte das Jugendstrafrecht konsequent ab 18 Jahren angewandt werden. In schweren Kriminalfällen muss auch über Gefängnisstrafen nachgedacht werden. Nur das schafft Abschreckung, mit der Zeit auch wieder mehr Sicherheit und einen Rückgang der Kriminalität."

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"Meine langjährige berufliche Tätigkeit in und mit Familien, Gesundheits- und Jugendämtern sowie der Jugendgerichtshilfe hat mir gezeigt, dass es an allen Stellen an qualifiziertem Personal fehlt", berichtet Petronella Wöllner. Es dürfe in diesen Bereichen nicht weiter gespart werden, denn das begünstige das Problem. "Die verquere Meinung der Herabsetzung der Strafmündigkeit hilft nicht."

"Die Kuschelpädagogik ist nicht ausreichend"

Silvia mailt: "Die Kuschelpädagogik und der antiautoritäre Erziehungsstil der Post-68er ist nicht ausreichend. In den Keimzellen der Gesellschaft, den Familien, verbringen die Kinder die meiste Zeit und erhalten ihren Wertekompass oder eben nicht, bevor sie zu randalierenden Schulpflichtigen werden."

Laut der t-online-Leserin müsse man den geistigen Reifegrad, der jetzt Gegenstand umfassender Studien sein müsse, bei der Strafmündigkeit berücksichtigen. "Denn unsere heutige Welt ist nicht mehr die Welt, die sie einmal war, als das Strafmündigkeitsalter ursprünglich festgelegt wurde."

"Kinder erziehen müssen Eltern, nicht Gefängnisse"

"Damit fischt die CDU doch nur wieder im AfD-Sumpf nach Stimmen abtrünniger Wähler", vermutet Walter Graf. "Es ist halt Wahlkampfzeit und mehr als bedauerlich, dass dieser Partei offensichtlich nur populistische Aussagen einfallen."

Strafmündigkeit mit 12 Jahren wäre seines Erachtens unwirksam. "Kinder erziehen müssen Eltern, nicht Gerichte und Gefängnisse." Der t-online-Leser hielte es für hilfreich, gälte ein Handyverbot an Schulen und eine grundsätzliche Sperre von TikTok.

"Kleinkinder auf Grundschulniveau"

"Diese Kinder mögen in ihrer leiblichen Entwicklung oft schon den Anschein einer Frühreife vermitteln, seelisch sind sie aber oft Kleinkinder auf Vorschul- oder Grundschulniveau", behauptet Dr. med. Matthias Komp. "Diese bestürzende Tatsache wird leider nicht in notwendigem Maße in unserer Gesellschaft registriert, dass das leibliche Vorreifen mit einem seelischen Reifezustand verwechselt wird."

Diese seelische Infantilität sei oft auch bei den Eltern dieser Kinder zu erleben, sagt der t-online-Leser, der nicht für eine Senkung des Alters auf 12 Jahre plädiert. Stattdessen solle das Erwachsenenstrafrecht bei 18-Jährigen voll greifen, aber verbunden mit umfassenden Reifungsmaßnahmen. "Nicht im Regelvollzug und nicht in Anstalten, in denen diese jungen Erwachsenen versammelt sind. Denn die Gruppenhaft verstärkt oder begünstigt die Regression, Unreife und Nichtentwicklung unheilvoll. Hier hilft nur die Einzelförderung, weil in der Masse der Unerzogenen eine Entwicklung selten gelingt."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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