"Spiegel" provoziert mit Titelbild
Bundeskanzlerin Angela Merkel umgeben von Nazi-Größen vor der Akropolis in Athen: Diese Fotomontage hat das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" als Titelbild für seine aktuelle Ausgabe gewählt. Die provokante Darstellung schlägt hohe Wellen.
Die Vorlage ist eine Fotografie aus dem Jahr 1941 und zeigt Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch sowie weitere führende Köpfe des Dritten Reichs nach der Besetzung von Griechenland. Bis 1944 richteten dort die Soldaten der Wehrmacht und die Schergen der SS unfassbare Gräueltaten an. Griechenland fordert unter anderem deshalb Reparationsleistungen von Berlin.
Scharfe Kritik in Sozialen Medien
Die Titelstory des "Spiegel" lautet "Das Vierte Reich" - und zeigt die Bundeskanzlerin lächelnd und in zufriedener Pose inmitten der Nazi-Besatzer.
Die "Spiegel"-Redaktion ahnt sehr wohl, dass diese Fotomontage eine journalistische Grenze unterschreitet. In der Hausmitteilung heißt es: "Natürlich ist der Vergleich mit Hitlers 'Drittem Reich' unsinnig". Doch verzichten wollte das Magazin dennoch nicht auf die fragwürdige Montage.
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"Spiegel"-Chefredakteur schreibt im Spiegelblog sogar einen Text "Warum dieser Titel?". Demnach gehe es "um den europäischen Blick auf Deutschland": "Wir zitieren, ironisieren und verfremden einen Blick von außen und die Vermischung von deutscher Geschichte mit deutscher und europäischer Gegenwart."